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Original im Internet

Heilung eines Tierbisses

Aus dem Herold der Christlichen Wissenschaft. Online veröffentlicht am 19. Mai 2025


In einem früheren Kapitel meines Lebens hatte ich das Glück, in einem Forschungs- und Rehabilitationscamp für Orang-Utans auf Borneo, Indonesien, zu arbeiten. Manchmal wurden wilde Orang-Utan-Babys gefangen und als Haustiere gehalten. Es war unumgänglich, dass sie aufwuchsen und in zu kleinen Käfigen gehalten wurden. Diejenigen, die Glück hatten, wurden entdeckt und in Lager wie das, in dem ich war, gebracht, und mit der Zeit wieder ausgewildert.

In der Nähe des Lagers lebten wahrscheinlich etwa zwei Dutzend Orang-Utans aus ehemaliger Gefangenschaft. Zwei von ihnen waren Halbwüchsige. Aus der Ferne sahen sie fast identisch aus. Aber Rombe war freundlich und der andere, Rico, war gefährlich. In der Tat hatte er die Menschen im Lager terrorisiert, insbesondere Frauen.

Eines Nachmittags war ich allein unterwegs, als mir ein einzelner Orang-Utan auf dem Weg begegnete. Ich erkannte das Gesicht – zumindest dachte ich das – und hatte keine Angst. (Für alle, die mit diesen wunderbaren orangefarbenen Affen nicht vertraut sind: Ein ausgewachsener Orang-Utan ist fünf- bis siebenmal so stark wie ein Mensch.) Als sich das Tier schnell näherte, wurde mir plötzlich klar, dass es Rico war. Er griff mich sofort an. Ich schrie um Hilfe. Bald darauf kamen einige der Angestellten und vertrieben Rico. Aber mittlerweile waren meine Beine geprellt und zerkratzt, und ich hatte eine schlimme Bisswunde, die blutete. 

Nachdem man mir in meine Unterkunft geholfen hatte, tat ich das, was ich in Krisenzeiten immer tat: Ich griff nach meinem Exemplar von Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift von Mary Baker Eddy. Mit zitternden Händen schlug ich es wahllos auf. Mein Blick fiel auf diese Stelle: „Fürchte nicht, dass als Ergebnis eines Gesetzes irgendwelcher Art die Materie schmerzen, anschwellen und entzündet sein könnte, da es offensichtlich ist, dass Materie weder Schmerz noch Entzündung haben kann. Dein Körper würde ebensowenig unter Druck oder Wunden leiden wie der Baumstamm, den du einkerbst, oder die elektrische Leitung, die du spannst, wenn das sterbliche Gemüt nicht wäre“ (S. 393).

Das war genau das, was ich brauchte. Ich konnte mich sofort beruhigen und begann darüber nachzudenken, wie diese Wahrheit mit meiner Situation zusammenhing. Kurz darauf klopfte es an meine Tür. Es war einer der einheimischen Fährtenleser der Dayak, die für das Lager arbeiteten. Er praktizierte eine Art traditioneller Medizin, bei der er sich an die Götter wandte, zu denen er es gewohnt war, zu beten.

Ich bedankte mich für sein Angebot, sagte ihm aber, dass ich meine eigene Methode der spirituellen Behandlung hatte und dass es mir gut gehen würde. Er äußerte die Befürchtung, es könne aufgrund der Bisswunde und des feuchten Dschungelklimas zu einer Infektion kommen. Ich hatte die Wunde bereits so gut wie möglich gereinigt und versicherte ihm erneut, dass alles in Ordnung sein werde.

Abgesehen von der Angst vor einer Infektion gab es noch zwei weitere Punkte, die ich in meinen Gebeten ansprechen musste. Zum einen das Gefühl, von Hilfe abgeschnitten zu sein, sollte sich mein Zustand verschlechtern. Das nächstgelegene Dorf war eine sechsstündige Bootsfahrt entfernt, aber es war kein Boot verfügbar. Es gab auch kein Telefon, sondern nur ein schlecht funktionierendes Funkgerät. Zum anderen belastete mich das Gefühl, dass Rico ein bösartiges Tier war.

Ich bin dankbar, dass keins dieser Bedenken lange anhielt. Als Kind hatte ich eine Sonntagsschule der Christlichen Wissenschaft besucht und gelernt, dass Gott überall ist, sodass ich bald wieder ein Gefühl der Sicherheit gewann. Außerdem hatte ich eine lebenslange Liebe zu allen Tieren. Es war ganz natürlich für mich, Rico als Gottes vollkommene Schöpfung und damit als harmlos und nützlich ansehen zu wollen. Ich war zwar nicht unbesorgt, was ihn betraf, hatte aber auch ein Gefühl der Liebe und des Mitgefühls; schließlich hatte er nach dem Tod seiner Mutter Jahre in einem Käfig verbracht.

Ich musste mich aber mit den Anzeichen einer Infektion auseinandersetzen; das Gewebe, das die Wunde umgab, war über eine längere Zeit nicht normal. Schließlich konnte ich einen Praktiker der Christlichen Wissenschaft anrufen, der tausend Kilometer entfernt wohnte, und ihn um Behandlung bitten. In den nächsten Wochen betete er für mich; allerdings schien es so, als ob die Wunde nicht heilte. Eines Tages, als ich mit ihm telefonierte, fragte ich ihn: „Was soll ich denn noch wissen oder beten? Ich habe das Gefühl, wir haben schon alles getan.“ 

Der Praktiker sagte: „Warum akzeptieren Sie dann nicht einfach, dass Sie geheilt sind?“

„Oh“, dachte ich. „In Ordnung, dann werde ich das tun!“ Und ich tat es. Ich hörte auf, die Wunde zu begutachten, und richtete meine Aufmerksamkeit und mein Gebet auf andere Dinge. Ich kann nicht genau sagen, wann, aber irgendwann schloss sich die Wunde und die Beschaffenheit des Gewebes wurde wieder normal.

Ein zusätzlicher Bonus dieser Heilung war zu erfahren, dass Rico einige Zeit, nachdem ich das Camp verlassen hatte, an einen Ort tief in den Dschungel gebracht wurde, wo er glücklich in der Wildnis leben konnte, weit weg von Menschen.

In den seitdem vergangenen vierzig Jahren habe ich unzählige Heilungen durch Gebet erlebt, unter anderem von Eheproblemen, vom Rauchen, von Arbeitslosigkeit, Schleimbeutelentzündung und einer gequetschten Bandscheibe in der Wirbelsäule. Ich bin so dankbar für die Christliche Wissenschaft und die Praktikerinnen und Praktiker, die mich unterstützt, angeleitet und liebevoll umsorgt haben.

Ich habe das Gefühl, dass ich etwas von der Wahrheit dieser Aussage erhascht habe: „Gott ist das Leben oder die Intelligenz, die die Individualität und Identität sowohl der Tiere als auch der Menschen bildet und erhält“ (Wissenschaft und Gesundheit, S. 550).

Gina McMurchy-Barber
Surrey, Britisch-Kolumbien, Kanada

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