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Original im Internet

Innehalten und uns von Gott die höhere Wahrheit zeigen lassen

Aus dem Herold der Christlichen Wissenschaft. Online veröffentlicht am 24. Februar 2025


Ich war in einer abgelegenen Gegend bergwandern, als ich auf einen nützlichen Gegenstand stieß. Im Allgemeinen sind in dieser Gegend, wenn überhaupt, nur wenige Menschen unterwegs, und ich dachte, dass bestimmt keiner nach diesem Gegenstand suchte. Ich fand auch, dass ich ihn gut gebrauchen konnte, und so steckte ich ihn ohne weiter nachzudenken ein und setzte meinen Weg fort.

Doch dann dachte ich auf einmal: „Du hast nichts gestohlen und kein Gebot übertreten; du hast das Ding ja gefunden, das ist dann in Ordnung.“ Hmmm. Das ließ mich innehalten und diese Rechtfertigung im Gebet hinterfragen.

Wenn ich in einer Situation etwas rechtfertige, gibt es meistens eine höhere Wahrheit, auf die Gott, das göttliche Gemüt, mich aufmerksam macht.

Ich lief weiter und betete, und als ich merkte, dass ich bereit für die Antwort war, fragte ich Gott im Gebet: „Was gibst Du mir hier zu verstehen?“ Die Antwort kam sofort: „So wie ihr von den Menschen behandelt werden wollt, so behandelt ihr sie auch!“ Ja, die goldene Regel (Matthäus 7:12) war in diesem Fall die höhere Wahrheit.

Sobald ich für den Gedanken offen war, wurde mir klar, dass eine örtliche Viehzüchterin den Gegenstand vermutlich unterwegs zu ihren Rindern verloren hatte, und ich fand einen Platz, an den ich ihn hängen konnte, sodass die Eigentümerin ihn das nächste Mal dort draußen finden konnte. Gott, dem unendlichen Guten, zu gehorchen, fühlte sich gut an.

Während ich weiter bergauf wanderte, konnte ich erkennen, dass das, was bei diesem kleinen Erlebnis geschehen war, auch im größeren Rahmen passiert. Das menschliche Denken bildet sich schnell eine Meinung, rechtfertigt sie und verteidigt sie dann, ohne innezuhalten und auf Gott zu warten, wie die Psalmen uns anweisen – beispielsweise in Psalm 25:5.

Aber die Sache ist die: Gottes Ziel ist immer, die Integrität, Güte und Liebe ans Licht zu bringen, die das Göttliche charakterisieren, und Er tut dies durch jede und jeden von uns als Seine vollständig geistigen Töchter und Söhne.

Im Buch Jesaja wird Gott vom Propheten folgendermaßen zitiert: „Meine Gedanken sind nicht eure Gedanken“ (55:8). Wie erkennt man Gottes Gedanken? Für mich ist es hilfreich zu fragen: „Gott, was weißt Du darüber?“ Oder: „Was zeigst Du mir hier?“ Im Gebet diese Fragen zu stellen bringt begrenztes Denken zum Schweigen und öffnet uns für das geistig Gute, das das göttliche Gemüt uns mitteilt.

Um Gottes Botschaften zu empfangen, müssen wir hinhören und für Änderungen bereit sein. Es erfordert Mut, darauf zu vertrauen, dass das, was Gott, Liebe, uns offenbart, nützlich sein wird, selbst wenn es ganz anders ist als der Standpunkt, auf dem wir uns selbst verankert haben. Und es erfordert Bereitschaft, der Inspiration zu folgen, die zu uns kommt.

Den gefundenen Gegenstand auf dem Weg zurückzulassen hat keinen Mut und auch keine besondere Bereitschaft erfordert, aber ich konnte fühlen, dass Gott mir bewusst gemacht hat, wie wichtig es ist, auch dann zu beten, wenn nicht allzu viel auf dem Spiel zu stehen scheint.

Immer wenn wir auf Gottes Hinweise eingehen und unsere persönlichen Gedanken und Einstellungen zugunsten der höheren Wahrheit aufgeben, die uns offenbart wird, werden wir darauf vorbereitet, das auch zu tun, wenn etwas Großes auf uns zukommt.

Diese Bereitschaft, persönliche Rechtfertigungen aufzugeben, gehört zur christlichen Jüngerschaft, die Mary Baker Eddy, die Entdeckerin der Christlichen Wissenschaft, im Lehrbuch, Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift, folgendermaßen erklärt: „Die Christlichen Wissenschaftler müssen unter dem ständigen Druck des apostolischen Gebots leben, aus der materiellen Welt hinauszugehen und sich abzusondern“ (S. 451). Alle Menschen sind eingeladen, Jüngerinnen und Jünger zu sein und unendliche Segnungen zu erleben.

In einer Welt, die oft hoffnungslos in Schmähungen und starke persönliche Meinungen verstrickt zu sein scheint, finden Jüngerinnen und Jünger Christi – alle, die die geistige Idee Gottes erforschen – täglich Gelegenheiten in ihrem eigenen Leben, dieses Muster zu durchbrechen, so wie Jesus dies während seiner gesamten Mission getan hat.

Was wäre, wenn jede Person bereit wäre, durch die Strömungen an der Oberfläche und die eingefleischten Ansichten zu dringen und wirklich auf das zu lauschen, was Gott weiß und offenbart? Würden wir Fortschritt in unserer Familie, unserem Umfeld, unserem Land und der Welt erkennen? Zweifellos. Wir können immer wieder neu eine Wahl treffen.

Im Gebet der Führung des göttlichen Gemüts zu folgen, macht einen Unterschied. Ich stelle mir vor, dass eine Viehzüchterin irgendwo im Süden Colorados sich freuen wird, wenn sie sieht, dass jemand ihren Gegenstand nicht einfach mitgenommen, sondern dort aufgehängt hat, wo sie ihn leicht finden kann. Über die kleinen Dinge zu beten ist ebenso wichtig wie über die großen.

Ursprünglich erschienen in der Kolumne „Christian Science Perspective“ [Aus Sicht der Christlichen Wissenschaft] im Christian Science Monitor.

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