Natürlich ist gute Gesundheit logischerweise gute Gesundheit. Wie kann es schlecht für Ihre Gesundheit sein, dass Sie gesund sind?
Das kommt darauf an, wie man es betrachtet. Zweifellos ist es wundervoll, sich gut zu fühlen. Doch wenn wir meinen, dass dieses Wohlbefinden schlicht und einfach ein gesunder materieller Körper oder eine gesunde Seele ist – das Ergebnis von guter Ernährung, ausreichend Bewegung, der empfohlenen Menge Schlaf pro Nacht und der Vermeidung von Krankheiten –, dann ist Gesundheit den äußeren Umständen ausgesetzt, mit anderen Worten: Sie ist anfällig.
Gute Gesundheit ist so viel mehr als nur ein Statusbericht des Wohlbefindens von Körper und Seele. Dieser Bericht ist nichts als die Botschaft der körperlichen Sinne bezüglich dessen, was Materie tut oder unterlässt, während Gesundheit im Sinne der Lehre der Christlichen Wissenschaft erheblich mehr ist. Gesundheit ist kein materiell definierter Zustand, sondern sie fließt von Gott – Gemüt und Seele – zu uns, den wir als Gottes Ebenbild von Natur aus widerspiegeln. Und wir erlangen diese wirkliche Gesundheit in der Praxis, wenn wir uns für das Bewusstsein von Gottes Allheit sowie für ungehinderte Harmonie öffnen. Mary Baker Eddy schreibt in Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift (S. 120): „Gesundheit ist kein Zustand der Materie, sondern des Gemüts; auch können die materiellen Sinne kein zuverlässiges Zeugnis zum Thema Gesundheit liefern.“
Wenn wir also dauerhafte Gesundheit erlangen möchten, ist es weise, sich nicht damit zufrieden zu geben, die sprunghaften materiellen Sinne zu beschwichtigen, indem wir Gewohnheiten übernehmen, die nach der allgemeinen Anschauung zu guter Gesundheit führen. Wir müssen den Theorien eines Lebens in der Materie den Rücken kehren, um zu erfassen, dass wir in Gemüt leben.
Wenn wir uns dem göttlichen Gemüt zuwenden – das außerdem Liebe, Leben und Geist ist –, dann lauschen wir auf Christus, die wahre Idee von Gott, die unsere auf ewig etablierte geistige, Gott widerspiegelnde Identität ans Licht bringt, und verkörpern Christus. Auf diese Weise stellt Gesundheit nicht die Abwesenheit von Problemen dar, sondern ist das Bewusstsein unendlich guter und allerhabener Liebe, die unser wahres Leben ausmacht. Wir erkennen, dass Geist und nicht Materie die Substanz unserer Existenz ist. Wir verstehen, dass nur unsterbliches Gemüt unsere Möglichkeiten festlegt und dass dieses Gemüt uns ausschließlich Gutes gibt. Wir werden fähig, unser Denken für das klare Verständnis von der Identität jedes Menschen als geliebtes Kind Gottes zu öffnen.
Praktisch ausgedrückt bedeutet angemessene Selbstfürsorge, dass wir unsere Kenntnis dieser wahren Identität und der gottgegebenen Gesundheit, die sie einschließt, pflegen. In Übereinstimmung mit Liebe zu leben bedeutet, unsere Vorstellungen an unserem wahren Selbst auszurichten, das gut und harmonisch ist, da es direkt auf unseren all-guten und all-harmonischen Gott zurückzuführen ist. Und weil nur dieser göttliche Weg zu Gesundheit und Heilung auch wirklich wahre und dauerhafte Gesundheit bereitstellt führen materielle Herangehensweisen in Wirklichkeit von wahrem Wohlbefinden weg. In Wissenschaft und Gesundheit heißt es dazu (S. 297): „Für eine Illusion von Gesundheit ist es ebenso notwendig wie für eine Illusion von Krankheit, dass sie durch Belehrung aus sich selbst herausgeführt wird zum Verständnis dessen, was Gesundheit ausmacht; denn die Veränderung einer Auffassung von Gesundheit oder eines Glaubens an Krankheit wirkt sich auf den physischen Zustand aus.“
Ob der Körper uns Wohlbefinden oder Probleme meldet, wir können jederzeit prüfen, inwieweit wir uns an illusorische materielle Voraussetzungen für unsere Gesundheit gebunden fühlen. Wir sind gesund, denn so hat Gott uns erschaffen. Und wir haben das Recht, jederzeit vom Christus über den Glauben und die Theorien des menschlichen Gemüts hinaus geführt zu werden und Gesundheit in der geistigen Wahrheit von Leben zu finden, wo sie in alle Ewigkeit vollständig und unanfechtbar ist.
Sollen wir für unseren Körper sorgen? Ja, allerdings auf eine Weise, die sich auf Geist statt Materie stützt. Mrs. Eddy erwidert auf die Aussage „Ich sorge gut für meinen Körper“ in Wissenschaft und Gesundheit (S. 383) Folgendes: „Um dies zu tun ist der reine und erhebende Einfluss des göttlichen Gemüts auf den Körper erforderlich, und der Christliche Wissenschaftler sorgt am besten für seinen Körper, wenn er ihn möglichst aus seinem Denken ausschließt und wie der Apostel Paulus ‚umso mehr Lust [hat], aus dem Leib auszuziehen und daheim zu sein beim Herrn‘.“
Den Körper auf diese Weise zunehmend aus unserem Denken auszuschließen hat zur Folge, dass wir zunehmend Harmonie in unserem Körper empfinden. Als ich mit der Christlichen Wissenschaft bekannt wurde, stellte ich fest, dass körperliche Probleme, mit denen ich mich abgefunden hatte, ganz und gar von mir abfielen, als ich Wissenschaft und Gesundheit und die Bibel las. Ich merkte, dass die Wahrnehmung von Gottes Gegenwart höchste Gesundheit, Freude und geistige Kraft und tiefster Friede bedeutet.
Ja, sogenannte gute Gesundheit kann trügerisch sein, wenn sie uns in die Vorstellung einlullt, Wohlbefinden sei ein materieller Status, den wir durch materielle Gewohnheiten, Vererbung oder reines Glück erlangt haben. Angesichts des all-geistigen Lebens, der Quelle der wahren Existenz eines jeden Menschen, ist jedes Zeichen von angegriffener Gesundheit eine Illusion und keine Schlussfolgerung – eine Vorstellung und keine Tatsache. Welche illusorischen Gesundheitsvorstellungen wir auch verinnerlicht haben mögen, wir können zu Christus erwachen, der heilenden Botschaft, dass Gesundheit ein natürlicher Bestandteil unserer Identität als Gottes ewige geistige Widerspiegelung ist. Und das können wir hier und jetzt beweisen.
Tony Lobl
Stellvertretender Chefredakteur
