Jesus trägt seinen Nachfolgerinnen und Nachfolgern in der Bergpredigt auf, vollkommen zu sein, so wie unser Vater im Himmel vollkommen ist (siehe Matthäus 5:48). Dies wird im Lehrbuch der Christlichen Wissenschaft von Mary Baker Eddy präzisiert: „Gott verlangt Vollkommenheit, aber nicht bevor die Schlacht zwischen Geist und Fleisch ausgefochten und der Sieg errungen ist“ (Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift, S. 254). Um was für eine Schlacht handelt es sich hier? Wo wird sie ausgefochten und wie rüsten wir uns dazu aus, sie zu gewinnen?
Jesu Lehren erfordern eine vollständig andere Art des Sehens und des Denkens über die materielle Welt, in der wir zu leben scheinen. Er ist nicht gekommen, um den Status quo aufrechtzuerhalten oder eine Denkweise zu fördern, die allen Menschen angenehm ist. Er forderte die Welt auf, sich gegen materielles Denken und Dogma zu erheben, damit sie Gottes Regierung der geistigen Harmonie – die Erhabenheit des Geistes über das Fleisch – erleben kann. Mit anderen Worten, diese Schlacht spielt sich im individuellen Bewusstsein ab.
Der Apostel Paulus drückt es so aus: „Denn unser Kampf richtet sich nicht gegen Wesen von Fleisch und Blut, sondern gegen die Mächte und Gewalten der Finsternis“ (Epheser 6:12, Neue Genfer Übersetzung). Das hier mit Mächte übersetzte Wort des griechischen Originals kann Ausgangspunkt, Ursprung oder Macht bedeuten. Somit könnte diese Stelle ein Hinweis darauf sein, dass wir gegen eine falsche Vorstellung vom Ursprung des Menschen als materiell und sterblich kämpfen, die ihn dafür anfällig macht zu sündigen und ihm einredet, er habe den freien Willen zu entscheiden, ob er Gott gehorchen will oder nicht.