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Original im Internet

Lernen, einen gemeinsamen Weg zu nehmen

Aus dem Herold der Christlichen Wissenschaft. Online veröffentlicht am 6. März 2025


Selbst etwas so Simples wie die Auswahl eines Films für einen gemeinsamen Fernsehabend kann ein gewisses Geben und Nehmen erfordern. Nicht alle Situationen, die einer Einigung bedürfen, sind so einfach. Viele von uns können sicherlich Fälle nennen, wo es wirklich schwierig war, sich zu einigen, und ein Kompromiss zunächst nicht möglich schien. Auch wenn unterschiedliche Sichtweisen eine echte Bereicherung sein können, scheinen sie manchmal Reibung oder Ressentiments zu schüren, und ein Harmonieren ist schwer vorstellbar.

Die Bibel enthält die Frage: „Gehen denn zwei miteinander, wenn sie sich nicht geeinigt haben?“ (Amos 3:3). Für mich enthält diese Frage Hoffnung und nicht Mutlosigkeit – denn wenn wir an Einigsein nicht als eine allen gemeinsame Meinung, sondern eine geistige Einstellung denken, dann wird ein produktiver Austausch selbst dann möglich, wenn wir nicht derselben Ansicht sind.

Wie können wir diese sichere und dauerhafte Grundlage finden, die den Weg für mehr Übereinstimmung und Zusammenarbeit ebnet – für die Übereinkunft, in dieselbe Richtung zu gehen?

Wenn mir eine Übereinstimmung mit anderen unerreichbar erscheint, finde ich es hilfreich, mich an Gott, die göttliche Liebe, zu wenden, um klarer zu erkennen, dass wir alle von Natur aus mit der göttlichen Liebe „übereinstimmen“. Damit will ich sagen, dass wir es mithilfe von Gebet tun können, durch das wir klarer verstehen, dass Gott, Geist, jeden von uns nach Seinem Ebenbild erschaffen hat – geistig, gut und rein. Dieses geistige Ebenbild Gottes stellt unsere einzig wahre Identität dar.

In dieser gänzlich göttlichen, untrennbaren Einheit gibt Gott allen Menschen uneingeschränkt und gleichermaßen Ideen und Eigenschaften, die vollständig geistig und gut sind. Sie kommen zwar auf individuelle Weise zum Ausdruck, repräsentieren aber für alle Zeiten die dauerhafte Substanz von Geist und Liebe, die uns als Gottes Widerspiegelung zu eigen ist.

Mary Baker Eddy, die Entdeckerin der Christlichen Wissenschaft, beschreibt dieses vereinigende Eingehülltsein durch Liebe folgendermaßen: „... Liebe ist das Prinzip der Einheit, die Grundlage allen rechten Denkens und Handelns; sie erfüllt das Gesetz. In dem Maße, wie wir lieben, schauen wir Aug’ in Auge und erkennen, wie wir erkannt werden, erwidern Güte und arbeiten weise“ (Vermischte Schriften 1883–1896, S. 117).

Aufgrund unserer unauflöslichen Einheit mit Gott, dem Guten, sind wir mit Gott und miteinander verbunden. Stimmen wir dieser machtvollen geistigen Wirklichkeit über unsere wahre Identität zu, dann können wir Eigenschaften wie Respekt, Rücksicht, Selbstlosigkeit und Demut konsequenter zum Ausdruck bringen, um eine Sache einvernehmlich zu regeln. Zu erkennen und anzuerkennen, dass diese Eigenschaften auch anderen natürlich innewohnen, ebnet den Weg für ein echtes Miteinander, das es uns gestattet, einen gemeinsamen Weg zu nehmen – selbst wenn unsere Meinungen auseinandergehen.

Vor Jahren habe ich etwas erlebt, das mich gedrängt hat, mein Verständnis von Harmonie und Einigkeit von dieser geistigen Warte aus zu betrachten. Damals arbeitete ich mit einer Frau zusammen, mit der ich ständig Meinungsverschiedenheiten hatte.

Im Verlauf von Jahrzehnten hatten sich durch Gebet in der Christlichen Wissenschaft viele zwischenmenschliche Probleme bereinigen lassen, und ich wusste im tiefsten Herzen, dass auch diese Situation gelöst werden konnte. Und so betete ich. Doch ich rang innerlich monatelang mit unseren uneinheitlichen Sichtweisen. Eines Tages rief ich unter Tränen eine Praktikerin der Christlichen Wissenschaft an und bat sie, mit mir zu beten, damit ich eine geistig korrekte Sichtweise von mir und der Frau wiedererlangen konnte.

Etwas, das die Praktikerin sagte, rüttelte mich augenblicklich dazu auf, meine gottgegebene geistige Individualität und Natur anzuerkennen, die nichts als die Segnungen der Harmonie und des Guten in sich birgt. Obwohl man diese Situation als „Persönlichkeitskonflikt“ bezeichnen konnte, war mir in diesem Augenblick klar, dass es einen „Individualitätskonflikt“ nicht geben kann, da unsere geistige Individualität, die die göttliche Liebe jedem Menschen – also auch meiner Kollegin und mir – verliehen hatte, nie weniger als die Widerspiegelung der Liebe sein konnte.

Tiefer Friede erfüllte mein Denken, und die Sorge über die Zusammenarbeit mit dieser Frau und die Bewältigung unserer gegensätzlichen Sichtweisen löste sich buchstäblich in Luft auf. Von dem Augenblick an betrachtete ich meine Kollegin mit echtem Respekt und wirklicher Wärme, und ich habe die restliche Zeit unserer gemeinsamen Arbeit genossen.

Es mag viele Schritte vorwärts, rückwärts und wieder vorwärts erfordern, bis wir auch wirklich gemeinsam einen Weg nehmen. Doch selbst ein Schimmer unserer Einheit mit Gott sowie der Segnungen des göttlich Guten kann den Weg voran erhellen und ist eine Einladung an alle, gemeinsam friedlich unterwegs zu sein. 

Ursprünglich erschienen in der Kolumne „Christian Science Perspective“ [Aus Sicht der Christlichen Wissenschaft] im Christian Science Monitor.

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