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Original im Internet

Nehemias Durchhaltevermögen als Vorbild

Aus dem Herold der Christlichen Wissenschaft. Online veröffentlicht am 18. August 2025


Im Alten Testament (Nehemia 1–6) wird berichtet, dass es immer wieder aggressive Versuche gab, Nehemia von der Arbeit abzuhalten, als er den Einsatz leitete, die Stadtmauern von Jerusalem wiederaufzubauen. Einmal planten die Feinde des Volkes Juda einen Angriff, ein andermal machten sie sich über ihn lustig und nannten seine Arbeit erbärmlich, dann wieder warfen sie ihm die Absicht vor, er wolle die Juden in einen Aufstand führen, damit er selbst ihr König werden konnte. Als sie ihn drängten, die Arbeit zu unterbrechen, um mit ihnen zusammenzutreffen, antwortete Nehemia: „Ich habe ein großes Werk auszurichten, ich kann nicht hinabkommen. Warum sollte das Werk liegen bleiben, wenn ich sie verließe und zu euch hinabzöge?“

Heilung in der Christlichen Wissenschaft erfordert dieselbe Art von Durchhaltevermögen von uns – an der Wahrheit festzuhalten, die wir kennen, egal wie einfach und vertraut sie sein mag, und uns nicht einreden zu lassen, ihr den Rücken zuzukehren. Gott verleiht uns diese Fähigkeit, auf Kurs zu bleiben – nicht von der Wirklichkeit des vollkommenen Gottes, des Geistes, und Seiner vollkommenen, geistigen Schöpfung abzulassen –, bis die Sünde oder Krankheit zerstört ist. Während ein Verständnis dessen, was geistig wahr ist, oft zu schnellen Heilungen führt, kann zu anderen Zeiten großes Durchhaltevermögen angesichts von Versuchungen und mentalen Anschuldigungen erforderlich sein, die uns von unserem hohen Ziel abhalten würden.

Symptome, die verweilen und den Eindruck erwecken, dass keine Heilung stattfindet, kann man mit Nehemias Feinden vergleichen, die die Absicht verfolgten, ihn von seiner Arbeit und der Verherrlichung Gottes abzuhalten. Es erfordert den Mut unserer Überzeugungen zu antworten, dass wir „ein großes Werk tun“, wenn wir die gottgegebene Gesundheit und Vollkommenheit verteidigen und aufrechterhalten, und nicht dem nachzugeben, was ein fadenscheiniges, sterbliches Gemüt uns einredet, ob in Form von aggressiven Symptomen oder falschen Behauptungen, die uns entmutigen oder einschüchtern möchten.

Welche anderen konkreten Formen können diese Versuchungen annehmen? Eine könnte die verführerische Suggestion sein, dass es einen einfacheren materiellen Weg aus Krankheit oder Schwierigkeiten heraus gibt. Hiermit verwandt ist die Tendenz, an dem Glauben festzuhalten, dass Leben in und von Materie ist, statt das einzig wahre Leben anzunehmen, das vollständig in und von Gott ist. Zu beten, um von einem Problem befreit zu werden, damit wir zu unserem Alltag zurückkehren können, funktioniert ebenfalls nicht. Da Geist das einzige Leben ist, müssen wir bereit sein, dem Glauben zu entwachsen, die Materie sei die Grundlage des Lebens und könne uns Regeln aufzwingen. Falls dies Widerwillen in uns hervorruft, müssen wir das erst erkennen und dann diesen Widerstand überwinden.

Ungeduldiges Denken – wenn der menschliche Wille erklärt: „Mein Wunsch muss hier und jetzt erfüllt werden“ – ist ebenfalls hinderlich für Heilung. Eine verzögerte Heilung ist nie Gottes Wille, und wenn eine Heilung nicht stattzufinden scheint, können wir für mehr Bereitwilligkeit beten, mit der wir uns demütig „unter [den] Schirm des Höchsten“ begeben (Psalm 91:1).

Wenn die körperlichen Sinne wie heimtückische Feinde argumentieren, dass wir schon lange krank sind und letztendlich nicht geheilt werden können, untermalen sie es mit Behauptungen von Leiden und Entmutigung. Hier erlangen wir die Oberhand durch das Verständnis, dass nicht der Körper der Beschwerdeführer ist, sondern ein unwissender Denkzustand, der meint, Leben spiele sich in der Materie ab.

Das Gemüt des Christus, unser einzig wahres Gemüt, lässt sich weder täuschen, beschwatzen noch einschüchtern, den Sticheleien dessen Folge zu leisten, was die Bibel den Teufel bzw. „Verkläger“ nennt (Offenbarung 12:10). Gemüt ist nicht nur stets empfänglich für Wahrheit, Gott; es ist Wahrheit und kann nie dazu verleitet werden, eine Lüge zu glauben, egal wie aggressiv „‚der Böse‘ oder das eine Böse“ uns das einreden will (Mary Baker Eddy, Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift, S. 16).

Mit göttlicher Autorität vertreibt Christus, der Geist Gottes, den Verkläger zusammen mit seinen falschen Berichten, bei denen es nur darum geht, Gott zu verspotten oder zu verhöhnen. Christus kommuniziert in alle Ewigkeit die göttliche Botschaft, dass allein Gott, Liebe, jeden Menschen regiert und führt. Wir alle besitzen die gottgegebene Fähigkeit, diese göttliche Botschaft zu hören, denn wir sind eins mit göttlicher Liebe, Gemüt.

Jesus versprach (Johannes 14:16): „Ich werde den Vater bitten, und er wird euch einen anderen Tröster geben, der für immer bei euch bleiben wird.“ Wir sind also niemals allein, ungeschützt oder einem drohenden Versagen ausgesetzt.

Wir können uns unsere gottgegebene Vollkommenheit als unsere „Mauer“ vorstellen, die wir täglich durch Gebet verteidigen. Wir arbeiten nicht auf diese Vollkommenheit hin, sondern von ihr aus; wir wissen das, was Gemüt weiß, und daher kann nichts und niemand uns unsere Vollkommenheit ausreden oder sie schlecht machen.

Die materiellen Sinne können uns keine Wahrheit über uns selbst mitteilen, denn sie können uns nichts über Gott und Seine vollkommene Wirklichkeit sagen. Sie bringen nichts als Lügen zustande und sind selbst Lügen – unwahr und unwirklich.

Wir lesen in Wissenschaft und Gesundheit (S. 120): „Gesundheit ist kein Zustand der Materie, sondern des Gemüts; auch können die materiellen Sinne kein zuverlässiges Zeugnis zum Thema Gesundheit liefern.“ Diese aufdringlichen Suggestionen sind vollständig unpersönlich, denn sie haben nichts mit unserem Denken oder dem eines anderen Menschen zu tun – allerdings darf man sie weder schönreden noch ignorieren.

Einmal hatte ich eine hartnäckige Entzündung. Ich betete mit einer Praktikerin der Christlichen Wissenschaft und erkannte schließlich, dass die Wahrheit, die sie über mich wusste, bereits wahr war und dass wir diese Wahrheit nicht immer wieder neu behaupten mussten. Obwohl ich weiterhin Symptome hatte, fühlte ich, dass ich geheilt war, und so beendete ich die Behandlung der Praktikerin. 

Ein Monat verging, ohne dass sich eine Änderung zeigte. Dann schickte mir die Praktikerin ihre Rechnung. Eine innere Klage, die nicht von mir stammte, machte sich hörbar: „Was für eine Geldverschwendung und Zeitvergeudung!“ Doch mir war klar, dass das der Verkläger war, der böswillig etwas Unwahres sagte, um meinen Fortschritt aufzuhalten. Ich wusste auch, dass dieser Eindringling keine Stimme hatte, da der Christus „die wahre Idee [ist], die das Gute verkündet“ (ebd., S. 332), und somit die einzige Stimme, die ich hören konnte. 

Ich beharrte vehement auf meiner gottgegebenen Freiheit und bezahlte dankbar die Rechnung. Einige Tage später verschwanden die Symptome dauerhaft.

Wir können alle lernen, wie Nehemia zu sein und nicht von Symptomen abgelenkt zu werden oder auf aggressive Suggestionen zu hören, sondern uns an die Wahrheit zu halten, auf Christus zu lauschen und zuzulassen, dass unser Denken von Gott berichtigt wird. Gottes Liebe ist unendlich machtvoller als alle Details, die der menschliche Glaube uns vermittelt. Wir können uns täglich mit kindlicher Erwartung eines neuen Verständnisses und dessen Auswirkungen in unserem Erleben an Gott wenden. Damit arbeiten wir treu an unserer Stadtmauer, die stehen bleibt, egal was passiert.

Und so können wir uns mit der Offenbarung (12:10) freuen: „Nun sind das Heil und die Kraft und das Reich unseres Gottes gekommen und die Macht Seines Christus, weil der Verkläger unserer Brüder hinabgeworfen ist, der sie Tag und Nacht vor unserem Gott verklagte.“

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