Als ich mich mit einer Scheidung und dem Auseinanderbrechen meiner Familie konfrontiert sah, wurde die biblische Verheißung „Die Liebe hört niemals auf“ (1. Korinther 13:8) zum Mittelpunkt meines Lebens. Ich hatte geglaubt, wenn ich die Liebe Gottes, die niemals aufhört, irgendwie nachahmen könnte, könnte ich meine Ehe in Ordnung bringen und zu dem Zustand zurückkehren, der herrschte, bevor so viel Unglück in unserer Familie Einzug gehalten hatte. Aber was ich nicht verstand, war, dass die Disharmonie in meiner Ehe nicht das Problem war; sie war nur das Symptom. Meine Vorstellung von Liebe wies viele Fehler auf; ich hatte eine sehr selbstsüchtige, berechnende Vorstellung von Liebe, die nichts mit der selbstlosen, unveränderlichen Liebe zu tun hatte, die niemals aufhört, von der ich durch das Studium der Christlichen Wissenschaft wusste, dass sie die wahre Liebe ist – die Liebe, die wir von Gott widerspiegeln.
Das Loslassen des falschen, persönlichen Sinnes von Liebe, an dem ich so lange festgehalten hatte, war mitunter ein Kampf. Ich erlebte tiefe Depressionen und Momente, in denen es schien, als ob die einzige Möglichkeit, den Schmerz der Scheidung zu beenden, darin bestünde, mein Leben zu beenden. Ich erinnere mich an einen Zeitpunkt, an dem ich das voll und ganz beabsichtigte. Doch als ich meinen Plan in die Tat umsetzen wollte, hörte ich eine Stimme, fast so deutlich, als ob jemand zu mir sprechen würde: „Du machst einen Gott aus ihr (meiner ehemaligen Frau)“. Bei diesem Gedanken erstarrte ich.
Als überzeugter Christ wurde mir klar, dass ich gegen das erste Gebot verstieß, keine anderen Götter zu haben als den einen Gott. Mir wurde auch klar, wie viel Macht ich einem anderen Menschen über mein Leben gab. Ein anderes Mal war ich versucht, meinem Leben ein Ende zu setzen, aber meine Liebe zu meinen Kindern und das Wissen, wie sehr sie dadurch verletzt würden, hielten mich davon ab.