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Original im Internet

Selbstregierung und Mitarbeit in der Kirche

Aus dem Herold der Christlichen Wissenschaft. Online veröffentlicht am 21. Juli 2025


Ich habe eine neue Sichtweise von Selbstregierung erlangt. Längere Zeit fand ich das Konzept in Bezug auf das Praktizieren der Christlichen Wissenschaft verwirrend. Selbstregierung schien daran schuld zu sein, dass die Menschen sich selbst überlassen sind und die Freiheit haben, Verpflichtungen in der Kirche abzulehnen. Ich dachte, wenn die Mitglieder von Zweigkirchen der Christlichen Wissenschaft verpflichtet wären, in irgendeiner Weise mitzuarbeiten, dann käme das doch sicher der jeweiligen Person und der Kirche zugute!

Damals kannte ich diese Beschreibung von Selbstregierung im Lehrbuch der Christlichen Wissenschaft, Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift von Mary Baker Eddy, nicht: „Wie unsere Nation, so hat auch die Christliche Wissenschaft ihre Unabhängigkeitserklärung. Gott hat dem Menschen unveräußerliche Rechte verliehen, dazu gehören Selbstregierung, Vernunft und Gewissen. Der Mensch regiert sich selbst nur dann richtig, wenn er von seinem Schöpfer, der göttlichen Wahrheit und Liebe, recht geführt und regiert wird“ (S. 106). Als ich diese Stelle las, fiel mir die Tatsache ins Auge, dass „richtige“ Selbstregierung eines Menschen nur vorhanden ist, „wenn er von seinem Schöpfer, der göttlichen Wahrheit und Liebe, recht geführt und regiert wird“. Auf Gott lauschen und Ihm gehorchen gehört zur Selbstregierung.

Einmal war ich sehr enttäuscht über den offenkundigen Mangel an aktiven Christlichen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern in meiner Altersgruppe. Ich empfand keine voranbringende Inspiration und beschloss, einen Praktiker der Christlichen Wissenschaft um Hilfe zu bitten. Der Praktiker beruhigte meine Sorgen augenblicklich, indem er mich auf die einfache und doch so hilfreiche Tatsache hinwies, dass ich die anderen meiner Altersgruppe nur so sehen muss, wie Gott sie sieht – nach Seinem Bild und Gleichnis erschaffen, wodurch sie liebliche, göttliche Eigenschaften widerspiegeln. Ich musste nicht darauf bedacht sein, ihr Verhalten zu ändern, und sie auch nicht davon überzeugen, in die Kirche zu kommen.

Ich musste erkennen, dass Gott keines Seiner Kinder als an Ihm und am Heilen uninteressiert kennt. Gottes Kinder sind von Natur aus lebensfroh und gehorsam und möchten Seinen Willen tun. Die Belastung, die ich empfunden hatte, verschwand, und ich konnte meine Altersgenossinnen und -genossen ganz Gottes Fürsorge anvertrauen. Meine Führung bei Gott zu suchen und selbstgerechtes Denken aufzugeben war wahre Selbstregierung.

Diese Heilung machte mir bewusst, dass ich dachte, die Menschen seien unweigerlich geneigt, andere Aktivitäten höher zu schätzen als Gott und die Mitarbeit in der Kirche. Doch diese Neigung ist nicht wirklich ein Teil von uns als die Kinder Gottes, des Geistes, die geistig sind und alle göttlichen Eigenschaften uneingeschränkt zum Ausdruck bringen. Unser Daseinszweck besteht darin, aktiv zu lieben. Lieben ist selbstlos und führt unweigerlich zu dem Wunsch, andere zu segnen. Ich lerne, dass es meine christliche Pflicht ist, alle Menschen, mich eingeschlossen, als bereit, willens und fähig zu sehen, Gott zu dienen. Damit akzeptieren wir freudig den Christus, die wahre Idee Gottes, die wir als Gottes Kinder alle in uns schließen. Christus, „die wahre Idee, die das Gute verkündet, die göttliche Botschaft von Gott an die Menschen, die zum menschlichen Bewusstsein spricht“ (Wissenschaft und Gesundheit, S. 332), befähigt uns, alle Menschen so zu sehen.

Wir lesen in der Bibel: „Die Frucht aber des Geistes ist Liebe, Freude, Friede, Geduld, Freundlichkeit, Güte, Treue, Sanftmut, Selbstbeherrschung. Gegen all das ist das Gesetz nicht“ (Galater 5:22, 23). Wir haben das Recht zu wissen, dass nichts der Macht der von Christus ausströmenden Liebe – dem natürlichen Impuls, der uns allen zu eigen ist, anderen zu helfen und sie zu heilen – widerstehen kann, und nichts kann uns die Geduld rauben, die für eine Zusammenarbeit mit anderen erforderlich ist. Kirche erbringt unter anderem „den Beweis ihrer Nützlichkeit“ (Wissenschaft und Gesundheit, S. 583), indem sie uns einen Ort bereitstellt, an dem wir mit anderen zusammenkommen, einander unterstützen und heilend auf unser Umfeld einwirken können. Sie ist darauf ausgerichtet, uns bei unserer Zusammenarbeit und beim Praktizieren dessen zu helfen, was wir in der Christlichen Wissenschaft lernen.

Es ist sicherlich kein Zufall, dass ich eine Gelegenheit erhielt, das zu demonstrieren, was ich gerade lernte, als ich mich mit dem Thema Selbstregierung auseinandersetzte. Ich hatte regelmäßig in meiner Zweigkirche Ordnerdienst gemacht – diese Tätigkeit war etwas, das ich tun konnte und das mir Flexibilität gab. Nach mehreren Jahren kam bei mir das Interesse auf, in der Sonntagsschule zu unterrichten, und ich fand, dass das der richtige nächste Schritt war, doch ich war unsicher, wie ich diese Tätigkeit mit meinen Reiseplänen für das bevorstehende Jahr auf einen Nenner bringen sollte.

Ich betete darum, Gott besser zu vertrauen, und die Antwort, die ich erhielt, klang ungefähr so: „Wann hat es dir je geschadet, Gott zu vertrauen? Ihm zu dienen hat dich immer gesegnet. Setze Gott an erste Stelle und vertraue darauf, dass Er jeden weiteren Schritt in die Wege leitet.“ Diese Antwort, Gottes Engelsbotschaft, brachte so viel Freude mit sich, dass ich sicher war, der nächste Schritt sei, Sonntagsschullehrerin zu werden.

Der Unterricht in der Sonntagsschule war in dem betreffenden Jahr auch von unschätzbarem Wert für meine eigene geistige Bildung und führte zu erheblichem Wachstum darin, wie ich die Christliche Wissenschaft praktizierte. Und meine anderen Pläne passten sich entsprechend an, sodass ich aus meiner Verpflichtung zu unterrichten keinen Verlust erlitt. Es war immer jemand bereit, wenn ich eine Vertretung brauchte. Manchmal konnte ich meine Reisen einfach so planen, dass ich rechtzeitig zurück war, um in der Sonntagsschule zu unterrichten. Zu anderen Zeiten sagte ich den Leuten in meinem Freundeskreis, dass ich in der Sonntagsschule unterrichten musste, und sie passten die Pläne entsprechend an.

Eine Freundin sagte mir, dass sie das Problem, nicht genug Platz für die Bibel und Wissenschaft und Gesundheit (den Pastor der Kirche Christi, Wissenschaftler) im Gepäck zu haben, dadurch gelöst hatte, dass sie die Bücher als Erstes in den Koffer tat und dann den Rest drum herum packte. Ich glaube, das lässt sich auch auf das anwenden, was ich bei meiner Mitarbeit in der Kirche erlebt habe. Indem ich Gott an erste Stelle setze, ist es nie ein Problem, Zeit für meine kirchlichen Verpflichtungen in meinem Leben zu finden.

Ich bin dankbar für diesen Fortschritt und freue mich darauf, mehr darüber zu lernen, wie Selbstregierung mich segnet, indem sie mir hilft, meiner Kirchenfamilie zu Diensten zu sein.

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