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Original im Internet

Unser Gebet schlicht halten

Aus dem Herold der Christlichen Wissenschaft. Online veröffentlicht am 24. November 2025


Dieser Beitrag ist Teil einer Artikelserie, die gelegentlich im Herold, Christian Science Journal und Christian Science Sentinel erscheint. Jeder Artikel verfolgt das Ziel, ein Missverständnis über die Christliche Wissenschaft auszuräumen, das uns davon abhalten könnte, die von uns als geistigen Heilerinnen und Heilern angestrebten Ergebnisse zu erzielen.


Wenn etwas in meinem Leben kompliziert wird, gehen bei mir die Warnflaggen hoch, denn dann weiß ich, dass ich die Sache überdenken und einen einfacheren Ansatz finden muss. Und ich habe festgestellt, dass das auch auf Gebet zutrifft.

Ich forsche regelmäßig intensiv in der Bibel und in Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift von Mary Baker Eddy, um neue Ideen über das Wesen Gottes und Seines Universums zu finden – und ich liebe diese Tätigkeit. Jede frische Idee beschert mir ein klareres Verständnis von Gottes Güte und beständiger Gegenwart und führt zu Fortschritt und Heilung in meinem Leben. Mir ist jeder Fortschritt bei meinem geistigen Wachstum und Verständnis der Christlichen Wissenschaft äußerst wichtig, doch die Grundlage der Christlichen Wissenschaft ist sehr schlicht und geradlinig, und Heilung kann aus der einfachsten Wahrheitsaussage erwachsen.

Die Christliche Wissenschaft ist tief in der Bibel verwurzelt, die aufzeigt, dass es einen all-intelligenten, allmächtigen, all-guten Schöpfer gibt – Gott, Geist. Gottes Allheit schließt die Möglichkeit einer anderen Intelligenz oder Macht oder von etwas Nicht-Gutem aus. Gleiches erzeugt Gleiches, also ist alles in Gottes Universum eine Ausstrahlung und ein Ausdruck Gottes, des Guten – der göttlichen Intelligenz, Kraft, Liebe usw.

Diese Art der Argumentation mag recht schlicht klingen, doch es ist nicht immer leicht, ihr bewusst zu folgen. Schlicht bedeutet nicht unbedingt einfach, wenn es uns manchmal schwer vorkommt, etwas in unserem Leben zu erkennen, das gut ist. Angst, Krankheit und Sünde können unsere Sicht der schlichten Wahrheit von Gottes immer-gegenwärtiger Güte verdecken.

Doch es erfordert kein kompliziertes oder esoterisches Denken, vom Schlechten in unserem Leben zu etwas Besserem zu gelangen. Wir müssen unsere Gedanken auf das richten, was wir bereits über das Wesen Gottes wissen – eines Gottes, der Sein gesamtes Universum, uns alle eingeschlossen, liebevoll versorgt –, und dann den Tag über die Bestandteile dieses Wissens auf neue und frische Weise tief empfinden. Doch manchmal ist anhaltendes Gebet gefordert, um dorthin zu gelangen. Herausforderungen können erfordern, dass wir Gott bitten, uns zu zeigen, was in unserem Denken geheilt werden muss, und dann intensiv auf Seine Führung lauschen. Doch das trägt zu unserem Wissen von Gott und Seiner Schöpfung bei, was wiederum geistiges Wachstum nach sich zieht.

Wir lesen in der Bibel (2. Korinther 11:3): „Ich fürchte aber, dass, wie die Schlange Eva verführte mit ihrer List, so auch eure Sinne verwirrt und von der Geradlinigkeit gegenüber Christus abgewandt werden.“ Und was ist diese „Geradlinigkeit gegenüber Christus“? Jesus hat schlichte Wahrheitsinhalte gelehrt. Er lehrte uns, dass jeder Mensch ein Kind des all-guten, himmlischen Vaters, Gottes, ist, und bewies diese Wahrheit durch Heilung und indem er das gottgegebene Gute im Leben der Menschen wiederherstellte.

Was könnte uns also davon abhalten, die Geradlinigkeit und Schlichtheit dieser Wahrheitsinhalte zu erkennen? In der Allegorie von Adam und Eva im 1. Buch Mose in der Bibel redet eine mythische Schlange Eva ein, dass Gott Gut und Böse kennt und sie dieses Wissen ebenfalls haben könnte. Für mich repräsentiert die Schlange jegliche Suggestion, dass etwas außer einem all-guten Gott und Seiner all-guten Schöpfung existiert – und dass wir etwas verpassen, wenn wir dieses Etwas nicht haben.

In derselben Geschichte erfahren wir, dass „die Schlange ... listiger als alle Tiere auf dem Feld [war], die Gott der Herr gemacht hatte“ (3:1). Während also manche Gedanken wie Angst, Krankheit oder Sünde sich mehr in den Vordergrund drängen und aggressiver sind, mögen andere subtiler sein, beispielsweise, dass wir nur geheilt werden können, wenn wir genau das richtige Gebet oder die richtige Stelle aus der Bibel oder aus Mrs. Eddys Schriften finden.

Sie alle weichen von der schlichten Wahrheit ab, dass Gott Alles-in-allem ist: all-intelligent, allmächtig und all-gut. Die Vorstellung, dass eine Heilung eine Art von Intellektualismus erfordert, würde der Überzeugung entsprechen, dass das menschliche Gemüt der Heiler ist. Und das würde zu dem Trugbild führen, dass manche Menschen von Natur aus besser heilen können als andere. Doch eine Heilung wird niemals von einer Person bewirkt. Wir erlangen Heilungen durch Gott, wenn wir die Vorstellung aufgeben, persönlich daran beteiligt zu sein.

Unser Verständnis der göttlichen Wahrheit, Gottes, und Seiner Gesetze erfordert weder persönlichen Einsatz noch persönliche Intelligenz. Unser Verständnis kommt direkt von Gott, der einzigen Intelligenz. In der Bibel versichert uns Gott (Jeremia 31:33): „Ich werde mein Gesetz in ihr Herz geben und in ihren Sinn schreiben; sie sollen mein Volk sein, und ich werde ihr Gott sein.“

Wir haben bereits Zugang zu allem, was wir wissen müssen, da es schon jetzt in uns enthalten ist. Göttliche Intelligenz und Macht verleihen uns die Fähigkeit, jedem Gedanken zu widerstehen, der von der einfachen Tatsache unserer Einheit mit Gott abweicht. Daher ist jeder Mensch vollständig fähig, alles zu wissen, was er wissen muss, um Heilung zu erlangen.

Christus Jesus, der Meister aller Heiler, sagte (Matthäus 18:4): „Wer nun sich selbst erniedrigen wird wie dieses Kind, der ist der Größte im Himmelreich.“ Nicht die analytische, kalkulierende Herangehensweise von Erwachsenen an Gebet ist vonnöten, sondern ein kindliches, demütiges Lauschen auf Gottes Gedanken.

Vor einigen Jahren bekam ich plötzlich eine Reizung in einem Auge. Manchmal tat das Auge sehr weh, dann wieder fühlte es sich an, als sei etwas darin. Zuerst wusch ich es mit Wasser aus und zog am Augenlid. Das half aber nicht. Ich betete darüber und bekräftigte die geistige Tatsache meines Wesens als Ebenbild des all-guten Gottes. Ein paar Tage vergingen, aber die Reizung hielt an. Ich rief einen Praktiker der Christlichen Wissenschaft an und bat ihn, täglich für mich zu beten, bis das Auge vollständig verheilt war.

Der Praktiker willigte ein. Wir sprachen jeden Tag miteinander. Die Gespräche waren kurz. Nach ca. einem Monat war ich sicher, dass die Heilung erlangt worden war, obwohl ich die Reizung im Auge immer noch etwas fühlen konnte. Also rief ich den Praktiker an und sagte ihm, dass ich geheilt war und dass er aufhören konnte, für mich zu beten. Innerhalb von ein, zwei Tagen war mein Auge vollständig gesund, und so ist es seither geblieben.

Ich denke oft, dass meine ursprüngliche Entscheidung, so lange mit dem Praktiker zu arbeiten, wie nötig, für die Heilung ausschlaggebend war. Während unserer kurzen täglichen Gespräche versicherte er mir, dass ich als Ebenbild Gottes von Natur aus gut bin – eine geradlinige Wahrheit aus dem ersten Schöpfungsbericht im ersten Kapitel der Genesis. Ich erinnere mich nicht an eine bestimmte Aussage oder einen konkreten Wahrheitsgedanken von ihm, wusste aber damals, dass ich nicht nach einem anschaulichen Zitat oder den richtigen Worten Ausschau halten musste, um eine Heilung zu erlangen. Gebet hatte mein Denken zu einem besseren Verständnis von Gott, Geist, und meiner wahren Identität als Sein geistiger Ausdruck geführt, und das hatte die Heilung bewirkt.

Es ist nicht nötig, etwas Kompliziertes zu verstehen. Jede Wahrheit, die wir uns überzeugt zu eigen machen, reicht aus, um zu heilen. Und das, was wir wissen, können wir umfassender und konsequenter wissen, während wir gleichzeitig offen für neue Erkenntnisse sind. Wir können uns der einfachen und doch machtvollen Gesetze Gottes noch gezielter bewusst sein – und das Ergebnis ist dann Heilung.

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