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Original im Internet

Machtvolles, lebensveränderndes Gebet

Aus dem Herold der Christlichen Wissenschaft. Online veröffentlicht am 24. November 2025


Wenn Paulus uns auffordert, Christus zu folgen, weist er gleichzeitig darauf hin, dass es nicht einfach sein wird. Allerdings können wir göttliche Hilfe dabei erwarten.

„Obwohl wir in der Welt leben, kämpfen wir doch nicht nach dem Fleisch. Denn die Waffen unseres Kampfes sind nicht fleischlich, sondern mächtig vor Gott zur Zerstörung von Festungen; wir zerstören damit kluge Anschläge und jede Höhe, die sich gegen die Erkenntnis Gottes erhebt, und nehmen alles Denken gefangen unter den Gehorsam Christi“ (2. Korinther 10:3–5).

Diese Stelle zeigt uns, dass unser Gehorsam Christus gegenüber damit beginnt, wie wir denken. So wie wir unsere Fenster putzen, um ohne Schmutzschicht hinaussehen zu können, müssen wir unsere Sichtweise mit dem Verständnis vom geistigen Ursprung des Menschen als Nachkomme und Bild und Gleichnis Gottes reinigen. Gott, der einzige Schöpfer, ist unendliches Gutes, und so spiegelt der Mensch nur Gottes Güte wider.

Geistige Kommunikation bewegt sich nur in eine Richtung: von Gott, dem göttlichen Gemüt, zu Seinen Ideen – zu jedem Menschen. Jeden Gedanken in Übereinstimmung mit Christus – mit der wahren Idee von Gott – zu bringen, erfordert intensives Zuhören. Dieses Zuhören ist eine machtvolle Art von Gebet, die heilt und Leben verändert.

Ich habe einmal versucht, nur fünf Minuten lang ausschließlich auf Gottes Wort zu lauschen, ohne mein Denken ablenken zu lassen. Es gelang mir nicht! Es erforderte mehrere Anläufe, bevor ich verhindern konnte, dass meine Gedanken zu „klugen Anschlägen“ abdrifteten. Dann musste ich an Jesu Worte im Garten Gethsemane danken, als seine Jünger eingeschlafen waren (Matthäus 26:40): „Konntet ihr denn nicht eine Stunde mit mir wachen?“

Eine Stunde! Das schien mir unmöglich. Doch ich gab nicht auf, bis ich es erst zehn und dann fünfzehn Minuten durchhalten konnte. Ich arbeite immer noch daran, es eine ganze Stunde zu tun.

Wie Paulus sagt, müssen wir uns sehr gegen Ablenkungen wehren, um ganz auf Gott, Wahrheit, fokussiert zu sein. Alles in unserem Denken oder unserer Sichtweise, was Gottes Schöpfung entgegensteht, müssen wir mit der klaren Erkenntnis dessen ersetzen, was Gott über Sein Reich weiß, uns alle eingeschlossen. Um das zu tun, müssen wir verstehen, dass alles, was Gott gemacht hat, Seine Vollkommenheit widerspiegelt.

Wir lesen in der Bibel: „Gott sah alles an, was er gemacht hatte, und sieh, es war sehr gut“ (1. Mose 1:31). Da das Böse – Disharmonie jeglicher Art – kein Bestandteil von Gottes Schöpfung ist, hat es keine Wirklichkeit. Es ist nichts anderes als eine Fehlvorstellung des „sterblichen Gemüts“, des falschen Verständnisses von einem von Gott getrennten Gemüt. Selbst wenn es den Anschein hat, als rufe ein Mensch oder etwas Äußerliches ein Problem hervor, haben wir es in Wirklichkeit mit einer falschen Vorstellung zu tun, die unserem Denken vorgegaukelt wird, damit wir sie im Denken festhalten und als wahr akzeptieren.

Mary Baker Eddy schreibt im Lehrbuch der Christlichen Wissenschaft, Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift (S. 220): „Das sterbliche Gemüt erzeugt seine eigenen Phänomene und schreibt sie dann etwas anderem zu – wie ein Kätzchen, das sich im Spiegel betrachtet und meint, dass es ein anderes Kätzchen sieht.“

Was wir also für ein furchteinflößendes Ereignis oder eine besorgniserregende Persönlichkeit betrachten, ist in Wirklichkeit die Versuchung, an eine von dem einen unendlichen Gemüt, Gott, entfernte Mentalität zu glauben. Wenn wir diese irrige Vorstellung durch das ersetzen, was wir über Gottes Schöpfung als wahr wissen, erleben wir eine Heilung. Laut Wissenschaft und Gesundheit war dies die Grundlage, auf der Jesus heilen konnte (S. 476–477): „Jesus sah in der Wissenschaft den vollkommenen Menschen, der ihm da erschien, wo den Sterblichen der sündige sterbliche Mensch erscheint. In diesem vollkommenen Menschen sah der Erlöser Gottes eigenes Gleichnis, und diese korrekte Anschauung vom Menschen heilte die Kranken.“

Mir fiel auf, dass der Satz nicht von einer korrigierten Anschauung spricht. Unsere Gebete müssen mit Gottes vollkommenem Menschen beginnen; auf diese Weise gehen wir von einer gegenwärtigen, unveränderlichen Vollkommenheit aus im Gegensatz zu einer Ablenkung oder einem Problem, von der oder dem wir uns bis zur Vollkommenheit hocharbeiten müssen.

Ich habe festgestellt, dass „alles Denken unter den Gehorsam Christi“ gefangen zu nehmen anfänglich harte Arbeit ist, nach und nach aber einfacher wird. Letztendlich wird es uns zur zweiten Natur. Unlängst erlebte ich, wie ich die wahre Sicht von mir und meiner Umgebung wahren kann. Auf einem neunstündigen Flug nach Italien hieß es, die Bordunterhaltung funktioniere nicht, was bedeutete, dass wir keine Filme schauen konnten. Das ist eine lange Zeitspanne ohne Ablenkung!

Mein Frust wurde dadurch erhöht, dass meine Sitznachbarin ständig laut hustete. Dann ging ein blinder Mann immer wieder den Gang auf und ab und stieß mir bei jedem Vorbeikommen mit seinem Stock an den Hinterkopf. Ich fühlte mich einer Situation ausgeliefert, über die ich keine Kontrolle hatte.

Es schien nahezuliegen, sich auf solch einem langen Flug über alles aufzuregen, das nicht so lief wie geplant. Doch dann dachte ich daran, eine Stunde zu wachen, und fing an zu beten, um mein Denken über das, was um mich herum passierte, zu berichtigen. Ich musste meine Sichtweise von menschlichem Pech in eine höhere Sicht auf mich und die anderen im Flugzeug als Gottes Menschen, die Widerspiegelung Seiner Güte, umwandeln.

Als der Blinde das nächste Mal an meinem Sitz vorbeikam, legte ich ihm sanft meine Hand auf den Rücken und begradigte so seinen Weg. Andere Personen taten dies ebenfalls. Dann lenkte ich meine Aufmerksamkeit auf diejenigen, die mich vor meiner Abreise um eine metaphysische Behandlung in der Christlichen Wissenschaft gebeten hatten. Den restlichen Flug war es mir abgesehen von einigen Augenblicken des Schlafs möglich, ohne Unterlass zu beten, wie Paulus uns in 1. Thessalonicher 5:17 anweist.

Was für eine wundervolle Nacht! Die Frau neben mir hörte auf zu husten und schlief ein. Der Blinde hörte auf, während seiner Spaziergänge im Gang gegen meinen Kopf zu stoßen. Als das Frühstück serviert wurde, fühlte ich mich erfrischt und dankbar für die Zeit zum Beten. Ich musste an diesen Satz aus Wissenschaft und Gesundheit denken (S. 218): „Das Bewusstsein der Wahrheit ist erholsamer als Stunden des Schlafs in einem unbewussten Zustand.“

Mein Denken hatte auf dem Flug eindeutig einer Änderung bedurft, und als das geschah, wurde nicht nur ich gesegnet, sondern auch andere. Jede schwierige Situation ist eine Gelegenheit, unsere Sichtweise zu vergeistigen. Und wir haben Mrs. Eddys Verheißung aus einer Ansprache vor frühen Christlichen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern (Vermischte Schriften 1883–1896, S. 118): „Seid guten Mutes; der Kampf mit dem Selbst ist gewaltig; er gibt einem reichlich Beschäftigung, und das göttliche Prinzip wirkt mit euch – und Gehorsam krönt beharrliches Bemühen mit immerwährendem Sieg.“

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