An Gott zu glauben war für mich nie ein Problem. Aber ich wusste, dass ich ein klareres Verständnis brauchte. Ein Verwandter erwähnte zwei Wörter zusammen, „Christliche“ und „Wissenschaft“, was für mich einen vollkommenen Sinn ergab, wie für unzählige andere Menschen auch.
Ich war noch Teenagerin, als ich zum ersten Mal einen Leseraum der Christlichen Wissenschaft besuchte, um mehr über metaphysisches Heilen zu erfahren. Dort fand ich Bücher und Zeitschriften über aktuelle Heilungen und wurde neugierig auf die Christlichen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler. Ich stellte fest, dass sie aus allen Gesellschaftsschichten kommen und eine facettenreiche globale Gemeinschaft bilden. Durch mein Erforschen des geistigen Heilens lernte ich auch, Gott als Liebe, die „unparteiisch und universal“ ist, wahrzunehmen (Mary Baker Eddy, Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift, S. 13).
Als ich mehrere dicke Bände in den Regalen sah, fragte ich die Bibliothekarin im Leseraum, ob ich sie durchsehen dürfte, um zu erfahren, wie die Christliche Wissenschaft heilt. Sie erklärte, dass sie frühere Ausgaben von Zeitschriften der Christlichen Wissenschaft mit Artikeln und Zeugnissen über Tausende von bestätigten Heilungen aller Art enthielten. Diese Berichte umfassten viele, viele Jahrzehnte, und etliche Heilungen waren von Ärzten bestätigt worden. Sie sagte, ich könne diese Bände gerne durchsehen. Dann verwies sie mich auf den besten Ausgangspunkt – das Lehrbuch der Christlichen Wissenschaft, Wissenschaft und Gesundheit, das ausschließlich auf der Bibel basiert, insbesondere auf den Lehren von Christus Jesus.
Ich kaufte mir Wissenschaft und Gesundheit von dem Geld, das ich als Babysitterin verdient hatte. Zu Hause begann ich, es in meiner Freizeit zu lesen. Ich las über unseren liebenden Vater-Mutter-Gott und darüber, wie Heilung, so wie sie Jesus vor fast zweitausend Jahren vollbrachte, auch heute möglich ist. Was Jesus lehrte und demonstrierte, ist eine ewige, göttliche Wissenschaft.
Dann wurde ich neugierig auf die Gottesdienste der Christlichen Wissenschaft. Ich fragte mich, ob es dort Zeremonien und Rituale gab. Ich entdeckte, dass es einen Zweig der Kirche Christi, Wissenschaftler, in Laufnähe zu meinem Zuhause gab, also ging ich an einem Sonntagmorgen dorthin. Der Gottesdienst war unkompliziert, und einige Elemente – wie das Gebet des Herrn und das Singen von Kirchenliedern – schienen denen anderer christlicher Kirchen zu ähneln, die ich besucht hatte. Doch statt eines Pastors, der eine persönliche Predigt hielt, lasen zwei Leser eine Lektionspredigt (zu finden im Vierteljahresheft der Christlichen Wissenschaft) aus der Bibel und Wissenschaft und Gesundheit vor. Zu Beginn der Lektionspredigt wurde angekündigt, dass diese Bücher „unsere einzigen Prediger [sind]“ (Erklärende Anmerkung, Vierteljahresheft).
Da ich noch Teenagerin war, wurde ich eingeladen, beim nächsten Mal die Sonntagsschule zu besuchen. Ich liebte die Bibelgeschichten, die ich in der Sonntagsschule kennengelernt hatte, die ich zuvor besucht hatte. Der dortige Pastor gab mir freundlicherweise seinen Segen, als ich mich entschloss, das geistige Heilen eingehend zu erforschen und mich der Kirche der Christlichen Wissenschaft anzuschließen. Ich fand, dass die Sonntagsschule der Christlichen Wissenschaft ähnlich war, jedoch mit einer stärkeren Betonung auf unserer individuellen Beziehung zu Gott als unendlicher Liebe.
Als meine Mitschülerinnen und Mitschüler von meinem Interesse an dieser Religion erfuhren, waren sie besorgt. Sie fragten Dinge wie: „Was ist, wenn du stürzt und dir ein Bein brichst, einen Notfall wie eine Blinddarmentzündung hast oder dich mit einer ansteckenden Krankheit infizierst?“ Als ich weiter im Lehrbuch las und die Sonntagsschule besuchte, erfuhr ich, dass es den Kirchenmitgliedern freisteht, sich Knochen richten zu lassen oder andere medizinische Behandlungen in Anspruch zu nehmen. In Wissenschaft und Gesundheit heißt es (S. 151): „Den Motiven und der Menschenliebe der höheren Klasse der Ärzte gebührt großer Respekt.“ Aber zu den vielen Heilungen, die nur durch Gebete geschehen sind, gehören auch solche von Knochenbrüchen, Verrenkungen, lebensbedrohlichen Krankheiten und vieles mehr. Ich habe gelernt, dass diese Wissenschaft sich sowohl bei der Heilung als auch bei der Vorbeugung von allen möglichen gesundheitlichen Problemen bewährt hat.
Da ich wusste, dass ich mehrere Optionen hatte, war die Notfallfrage für meine Freundinnen, Freunde und mich geklärt – bis ich eines Nachts mit starken Bauchschmerzen aufwachte und vor Schmerzen schrie. Ich dachte: „Oh nein, könnte das eine Blinddarmentzündung sein?“
Obwohl ich gelernt hatte, dass unser Vater-Mutter-Gott liebevoll ist, allen Seinen Kindern Gesundheit schenkt und ihnen weder Schmerzen noch Krankheit auferlegt, hatte meine Familie Vorbehalte dagegen, dass ich mich für Heilung auf die Christliche Wissenschaft verließ. Bevor mein Vater jedoch den Krankenwagen rief, erlaubte er mir, mit meinem Sonntagsschullehrer zu sprechen.
Der Lehrer war ein Praktiker der Christlichen Wissenschaft, der sich ganz der Heilung anderer durch Gebet widmete. Er teilte dieses Zitat aus der Bibel (Psalm 45:14): „Die Tochter des Königs drinnen ist ganz herrlich.“ Die Macht dieser Worte verscheuchte augenblicklich meine Angst, ich könnte ohnmächtig werden. Wärme und ein Gefühl der Stärke überkamen mich. Der Schmerz war verschwunden und kam nicht wieder. Ich war geheilt und brauchte keine weitere Behandlung.
Die Bibel versichert uns (Psalm 46:2): „Gott ist unsere Zuversicht und Stärke, eine Hilfe in den großen Nöten, die uns getroffen haben.“ In Wissenschaft und Gesundheit heißt es (S. 485): „Erhebe dich sanft aus der Materie in den Geist. Denke nicht, dass du dich dem geistig Höchsten widersetzen kannst, sondern komme natürlich in den Geist hinein, durch bessere Gesundheit und Moral und als das Ergebnis geistigen Wachstums.“ Ganz gleich, wo wir uns gerade befinden – sei es in der Schule, im Krankenhaus oder einfach, wenn wir uns verloren fühlen – der Glaube an Gott zeigt uns zur rechten Zeit einen sicheren Weg vorwärts.
Zwei Jahre später trat ich der Mutterkirche (der Ersten Kirche, Christi Wissenschaftler, in Boston, USA) und einer nahegelegenen Zweigkirche der Christlichen Wissenschaft bei. Ich sollte im Herbst mit dem College beginnen, aber ich bekam Symptome von Pfeifferschem Drüsenfieber. Nach Rücksprache mit dem Hausarzt teilte mir meine Mutter mit, dass sich mein Studienbeginn verzögern würde.
An diesem Tag lag ich fiebrig und müde im Bett, döste ein und träumte, dass ich ein offenes Buch sah, das in der Dunkelheit leuchtete. Mir wurde klar, dass es sich um Wissenschaft und Gesundheit handelte. Sofort wachte ich auf und verließ das Bett. Alle Krankheitssymptome waren verschwunden. Für mich war dies mehr als ein Traum – es war die Erkenntnis, dass ich in der Christlichen Wissenschaft genau das gefunden hatte, was ich für Heilung brauchte.
Die Bibel bietet eine treffende Beschreibung für diese Erfahrung (Jeremia 31:33): „Ich werde mein Gesetz in ihr Herz geben und in ihren Sinn schreiben; sie sollen mein Volk sein, und ich werde ihr Gott sein.“ Gottes Gesetz wirkte sogar, während ich schlief. Und das war für mich der Beweis, dass nichts „uns von der Liebe Gottes zu scheiden vermag“ (Römer 8:39).
Ich hatte die Freiheit, um pünktlich zum College zu gehen. Ich erlebte weiterhin Heilungen – darunter von Erkältungen, Kopfschmerzen und Grippe –, die durch meine eigenen Gebete schnell überwunden wurden. Und wenn ich mit einem Problem konfrontiert war, das mir über den Kopf zu wachsen schien, war ich dankbar für die Hilfe durch das Gebet einer hingebungsvollen Praktikerin oder eines hingebungsvollen Praktikers.
Später nahm ich an einem zweiwöchigen Kurs über die Christliche Wissenschaft teil, in dem ich mehr über das Heilen meiner selbst und anderer lernte. Bald darauf verspürte ich das Bedürfnis nach einer beruflichen Veränderung. Die Macht des Gebets beflügelte mich dazu, meine eigene öffentliche Heilpraxis als Praktikerin der Christlichen Wissenschaft aufzunehmen.
Ich habe einen Lebensweg gefunden und entdeckt, dass „bei Gott ... alle Dinge möglich“ sind (Matthäus 19:26). Das Studium und die Anwendung der inspirierten Lehren in der Bibel und in Wissenschaft und Gesundheit führen zu zuverlässiger, wissenschaftlicher Heilung für jeden Menschen.
Jane Shepard
