Skip to main content Skip to search Skip to header Skip to footer
Original im Internet

Vergebung ist natürlich

Aus dem Herold der Christlichen Wissenschaft. Online veröffentlicht am 4. August 2025


Wir alle sind fähig, anderen zu vergeben. Es kann schnell passieren oder mag etwas Übung erfordern, doch glücklicherweise hat unser Meister Christus Jesus uns gezeigt, wie man das macht. Jesus war nicht nur nicht nachtragend, was diejenigen anging, die versuchten, seine Arbeit zu zerstören und ihn umzubringen, sondern er sagte sogar am Kreuz (Lukas 23:34): „Vater, vergib ihnen, denn sie wissen nicht, was sie tun!“ Es mag weit hergeholt erscheinen zu denken, dass wir Jesus in jeder Weise nachstreben können, doch es trifft zu, dass wir an den Punkt kommen können, wo Vergebung uns weniger wie eine Pflicht und mehr wie eine inspirierende Erfahrung erscheint.

Ich weiß zwar seit Langem, dass man denen, die uns Unrecht getan oder Schaden zugefügt haben, vergeben kann, doch diese Fähigkeit schien ganz unten auf der Liste meiner Stärken und Tugenden zu stehen. Manchmal hat es den Anschein, als versuche die Gesellschaft, uns unsere wahre Identität als Kind Gottes vorzuenthalten, indem sie uns einredet, dass wir absolut berechtigt sind, zurückzuschlagen und nachtragend zu sein. Doch das bringt uns nicht wirklich voran. Ich bin dankbar für eine Erfahrung, die ich kürzlich gemacht habe und die mir gezeigt hat, wie sehr ich geistig gewachsen bin, was Vergebung angeht. Und ich weiß, dass dieses Wachstum jedem Menschen möglich ist.

Im vergangenen Jahr wurde unsere Familie Mitglied in einem Hundepark, damit unser Hund Bear andere Hunde kennenlernen und mit ihnen spielen konnte. Am Tag nach Weihnachten gingen meine Frau und ich mit Bear dorthin, um ihm Auslauf zu geben. Im Eingangsbereich zur Spielwiese tauchte auf einmal ein dreimal so großer Hund wie Bear auf, und bevor meine Frau und ich reagieren konnten, verbiss sich dieser Hund am Halsansatz in Bears Nacken.

Ich fing sofort an zu beten und machte mir bewusst, dass Gott, Liebe, gegenwärtig war. Mir war klar, dass meine Frau dasselbe tat. Obwohl die nächsten zwei Minuten in meiner Erinnerung nicht ganz klar sind, befand ich mich auf einmal zwischen Bear und dem anderen Hund in dem Versuch, unseren geliebten Vierbeiner zu befreien. Ich weiß genau, dass ich uneingeschränkte Liebe zu beiden Hunden empfand, sogar als ich dem anderen Hund mit der Hand in die Schnauze griff. Ich war weder wütend noch in Panik und empfand auch keinerlei Hass gegen den anderen Hund und die Hundehalterin. Vielmehr fühlte ich mich ganz und gar eins mit Gott, was ich meinem täglichen Gebet und Studium der Christlichen Wissenschaft zuschreibe.

Ich redete ruhig mit dem anderen Hund und forderte ihn auf, Bear loszulassen. Plötzlich und ohne jegliches Zutun meinerseits öffnete der andere Hund die Schnauze. Bear kroch eilig davon, und wir brachten ihn in Sicherheit. Er war sehr verängstigt und hatte eine deutlich sichtbare Wunde oberhalb der Schulter. Auch meine Hand wies eine Bisswunde auf. Und doch saßen meine Frau und ich im Gras mit Freudentränen im Gesicht und Dankbarkeit im Herzen, dass unser Hund beschützt war. Es gab nicht einmal den Schatten von Feindseligkeit oder Hass. Wir beide hatten der Hundehalterin und ihrem Hund Mack augenblicklich verziehen. Ich weiß, dass das erheblich zu unserer Heilung beitrug.

Macks Besitzerin bat uns um Entschuldigung und fragte, was sie tun könne. Wir versicherten ihr, dass alles in Ordnung war, schrieben uns aber ihre Kontaktinformationen auf und sagten ihr, dass wir uns melden würden. Ich weiß noch genau, wie ich allumfassenden Frieden und die Sicherheit verspürte, dass die Heilung bereits stattfand.

Auf dem Heimweg meldeten wir den Vorfall bei der Polizei, denn wir wollten nicht, dass so etwas einem anderen Hund zustieß. Der Polizist war mitfühlend und freundlich. Als wir gingen, fragte er uns, ob wir Anzeige erstatten wollten. Zu seiner großen Überraschung sagten wir nein. Wir berichteten Macks Eigentümerin, dass Bears Wunde gut verheilte, und sie war dankbar. In den darauffolgenden Wochen erkannte ich täglich im Gebet Gottes Fürsorge an.

Einige Wochen lang fragten uns Freunde und Nachbarn immer wieder, was passiert war. Wir gingen nicht allzu sehr auf die Einzelheiten ein, denn wir wollten den Vorfall nicht immer wieder neu durchleben. Doch meine Frau und ich waren überrascht, wie viele Leute sagten: „Ich hoffe, Sie haben die Besitzerin verklagt!“ Wir sprachen immer nur von Dankbarkeit und Vergebung, was die anderen überraschte. Doch ich musste die ganze Zeit an unseren Wegweiser Christus Jesus denken, der uns dazu anhielt, die zu segnen, die uns fluchen, und die andere Wange hinzuhalten, wenn jemand uns etwas angetan hat (siehe Matthäus 5:44 und 39). Das sind christliche Forderungen, und wir sind gut beraten, sie zu befolgen!

Bear und ich waren innerhalb eines Monats vollständig von den Verletzungen geheilt. Es dauerte etwas, bis er sein Selbstvertrauen wiedergefunden hatte, doch er hat nach wie vor gern Kontakt mit anderen Hunden. Obwohl wir jetzt besser aufpassen als vor diesem Vorfall, haben sich alle Ängste vor Aggressionen im Hundepark aufgelöst.

Heute, fast ein Jahr später, denken wir über diese Demonstration von Gottes Fürsorge in unserem Leben nach. Ich bin mit der Christlichen Wissenschaft aufgewachsen und erinnere mich gut, dass meine Mutter, die damals noch recht neu in der Christlichen Wissenschaft war, meinen Geschwistern und mir immer wieder erklärte, wie wichtig Vergebung ist. Sie hat betont, wie maßgeblich das für die Heilung ist.

Meine Mutter fragte dann: „Petey, hast du Mack verziehen, was er getan hat?“ (Mein jüngerer Bruder heißt ebenfalls Mack!) Er und ich stachelten uns oft gegenseitig an, doch als Kind war Vergebung ganz mühelos für mich. Dazu war nicht mehr nötig als eine kleine Erinnerung, voranzugehen und die Unstimmigkeit oder Verletzung zu heilen. Ich verstand, dass es eine falsche Vorstellung ist zu glauben, dass jemand von uns unsere natürliche geistige Fähigkeit verlieren könnte, Gott, das Gute, in jeder Situation zum Ausdruck zu bringen. Durch Vergebung folgen wir Jesus nach, denn wir weigern uns, andere auf begrenzte Weise zu sehen, und wir heben unsere Gedanken auf eine höhere, ganz und gar geistige Ebene. Und das heilt. Wir alle haben die Fähigkeit, Heilerinnen und Heiler zu sein.

Es ist mir sogar noch wichtiger geworden, beständig „Wache an der Tür des Denkens“ zu stehen (Mary Baker Eddy, Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift, S. 392) – über meine Gedanken zu wachen und die Menschen in meiner Nachbarschaft und meinem Kollegenkreis und auch mich selbst auf dieselbe Weise zu lieben, wie ich fähig war, einer völlig fremden Frau und ihrem vierbeinigen Begleiter Mack zu vergeben. Da es so natürlich war, vollständig zu vergeben, ist es mir wichtig geworden, das bei den Menschen, die mir besonders nahestehen, noch schneller zu tun. Warum sollte ich bestrebt sein zu vergeben? Weil dies meine wahre Natur als Gottes geistiger Ausdruck widerspiegelt, und Vergebung zu praktizieren ist eine zutiefst und göttlich erfüllende Art zu leben.

Wenn Sie mehr Inhalte wie diese erforschen möchten, können Sie sich für wöchentliche Herold-Nachrichten anmelden. Sie erhalten Artikel, Audioaufnahmen und Ankündigungen direkt per WhatsApp oder E-Mail. 

Anmelden

Weitere Artikel im Web

  

Die Mission des Herolds

„... die allumfassende Wirksamkeit und Verfügbarkeit der Wahrheit zu verkünden ...“

                                                                                                                            Mary Baker Eddy

Nähere Informationen über den Herold und seine Mission.