Wir alle sind fähig, anderen zu vergeben. Es kann schnell passieren oder mag etwas Übung erfordern, doch glücklicherweise hat unser Meister Christus Jesus uns gezeigt, wie man das macht. Jesus war nicht nur nicht nachtragend, was diejenigen anging, die versuchten, seine Arbeit zu zerstören und ihn umzubringen, sondern er sagte sogar am Kreuz (Lukas 23:34): „Vater, vergib ihnen, denn sie wissen nicht, was sie tun!“ Es mag weit hergeholt erscheinen zu denken, dass wir Jesus in jeder Weise nachstreben können, doch es trifft zu, dass wir an den Punkt kommen können, wo Vergebung uns weniger wie eine Pflicht und mehr wie eine inspirierende Erfahrung erscheint.
Ich weiß zwar seit Langem, dass man denen, die uns Unrecht getan oder Schaden zugefügt haben, vergeben kann, doch diese Fähigkeit schien ganz unten auf der Liste meiner Stärken und Tugenden zu stehen. Manchmal hat es den Anschein, als versuche die Gesellschaft, uns unsere wahre Identität als Kind Gottes vorzuenthalten, indem sie uns einredet, dass wir absolut berechtigt sind, zurückzuschlagen und nachtragend zu sein. Doch das bringt uns nicht wirklich voran. Ich bin dankbar für eine Erfahrung, die ich kürzlich gemacht habe und die mir gezeigt hat, wie sehr ich geistig gewachsen bin, was Vergebung angeht. Und ich weiß, dass dieses Wachstum jedem Menschen möglich ist.
Im vergangenen Jahr wurde unsere Familie Mitglied in einem Hundepark, damit unser Hund Bear andere Hunde kennenlernen und mit ihnen spielen konnte. Am Tag nach Weihnachten gingen meine Frau und ich mit Bear dorthin, um ihm Auslauf zu geben. Im Eingangsbereich zur Spielwiese tauchte auf einmal ein dreimal so großer Hund wie Bear auf, und bevor meine Frau und ich reagieren konnten, verbiss sich dieser Hund am Halsansatz in Bears Nacken.