Mitten in meinem viermonatigen Studienprogramm in Spanien erhielt ich einen Anruf von einer Kollegin zu Hause in den USA, die sagte: „Wir können dich nicht wiederbeschäftigen, wenn du aus Spanien zurückkommst.“ Es entstand ein Augenblick der Stille, während ich versuchte, die Tragweite dieser Neuigkeit zu verdauen.
Ich hatte meinen Job zwei Monate zuvor mit der Versicherung verlassen, dass ich wiedereingestellt werden würde, wenn ich von dem Studienprogramm zurückkam. Meine Kollegin wusste das und erklärte, dass dies nichts mit mir oder meinen Leistungen zu tun hatte. Unser Arbeitgeber hatte schlicht und einfach einen Einstellungsstopp erhoben, um Kosten zu sparen, und ich war ein unbeabsichtigtes Opfer dieser Maßnahme.
Das waren verheerende Neuigkeiten. Mein Mann und ich hatten zwei Einkommen und erwarteten, mein Gehalt nutzen zu können, um nicht nur diese Reise zu bezahlen, sondern auch meine restlichen Bildungskosten, ohne Schulden aufnehmen zu müssen. Da ich noch zwei Monate in Spanien hatte, schien es weise zu sein, sofort aus der Ferne auf Jobsuche zu gehen. Ich ging zum nächsten Internetcafé, fand einen freien Platz und startete meine Suche.
Außerdem betete ich. Als Christliche Wissenschaftlerin liebte ich Gott tief und innig und war dankbar dafür, dass Er Seine Schöpfung mit allem versorgt. Ich hatte mich schon viele Male auf Ihn gestützt, wenn ich Führung benötigte, und so war es völlig normal für mich, das auch jetzt zu tun. Ich war überzeugt, dass Sein Wille für mich – für alle Menschen – gut ist, und so war ich zuversichtlich, dass ich auf Seine Führung vertrauen konnte. Dieser Vers aus Jeremia (29:11) rechtfertigt dieses Vertrauen: „Ich weiß genau, was ich für Gedanken über euch habe, spricht der Herr: Gedanken des Friedens und nicht des Leidens, um euch eine Zukunft und eine Hoffnung zu geben.“
Überhaupt nach Spanien zu fahren war eine Antwort auf Gebet gewesen, und ich betrachtete diese Reise als ein einmaliges Geschenk. Sollte ich mir jetzt meine Freude an diesem Geschenk durch den Mangel einer Arbeitsstelle verderben lassen? Wollte ich mich davon abbringen lassen, meine Erfahrung in Spanien so umfassend wie möglich zu nutzen? Die Antwort, die mir auf diese Fragen kam, war eindeutig: Nein! Ich konnte mich weiter ungestraft vollständig dem Kursangebot widmen. Und so packte ich meine Sachen und verließ das Café. Die verbleibenden zwei Monate in Spanien waren wundervoll, und ich konnte jeden Augenblick ohne Zukunftsangst genießen.
Innerhalb einer Woche nach meiner Rückkehr bewarb ich mich auf eine Stelle, auf die ich von unerwarteter Seite aufmerksam gemacht worden war. Es ging um ein hochangesehenes Wohltätigkeitsunternehmen, das nur ca. eine halbe Stunde mit dem Auto von uns entfernt war. Die Stelle erforderte genau die Art von Arbeit, die ich an meinem letzten Arbeitsplatz getan hatte, und so passten meine Fähigkeiten, meine Kenntnisse und meine Erfahrung perfekt.
Als ich einige Wochen lang nichts bezüglich meiner Bewerbung gehört hatte, beschloss ich, Arbeitslosenunterstützung zu beantragen. Da erfuhr ich, dass ich kein Anrecht darauf hatte, weil mein vorheriger Arbeitgeber, ebenfalls ein wohltätiges Unternehmen, von der Auflage befreit war, Beiträge zur Arbeitslosenversicherung zu leisten. Nun war ich ein zweites Mal sprachlos. Wie sollten mein Mann und ich über die Runden kommen, während ich auf Arbeitssuche war?
Ich betete weiter, obwohl ich die Versuchung verspürte zu meinen, ich würde ohne Sicherheitsnetz auf dem Seil tanzen. Doch mich erreichte rasch die göttliche Botschaft: „Gott sorgt immer für ein Sicherheitsnetz.“ Und damit verschwand die Angst. Ich war in Sicherheit und wusste, dass ich mich auf diese geistige Tatsache stützen konnte, selbst wenn mir nicht klar war, wie sich meine Sicherheit zeigen würde.
Am folgenden Morgen rief mich das Unternehmen an, bei dem ich mich beworben hatte, und lud mich zum ersten von mehreren Vorstellungsgesprächen ein. Ich erhielt letztendlich ein Angebot, das ich mit großer Freude annahm. Nicht nur war die Stelle perfekt für mich, ich verdiente auch mehr als vorher. Dankbar war ich bis zu meiner Pensionierung für dieses Unternehmen tätig.
Doch das war nicht alles. Nach meiner Einstellung erfuhr ich, dass mein neuer Arbeitgeber einen bestimmten Betrag pro Semester bereitstellte, damit die Mitarbeitenden ihre Bildung fortsetzen konnten. Dieser Betrag reichte aus, dass ich meinen Abschluss machen konnte, ohne Schulden aufnehmen zu müssen.
Die Fähigkeit zu kultivieren, Gottes Führung und die damit einhergehende Weisheit zu hören, ist mir sehr wichtig, seit ich erwachsen bin. Ich habe festgestellt, dass wir diese biblische Verheißung (Jesaja 30:21) immer lieben und auf sie vertrauen können: „Deine Ohren werden hinter dir her das Wort hören, wenn ihr nach rechts oder nach links geht: ‚Dies ist der Weg; den geht!‘“
