
Zeugnisse
Es war an einem Sonntag. Ich besuchte mit Freunden eine Freizeiteinrichtung in einer nahe gelegenen Großstadt.
Ich stand vor überwältigenden Problemen: eine bevorstehende Scheidung, ein Hausverkauf und die Suche nach einer Wohnung für mich und meinen kleinen Sohn, den ich von nun an allein erziehen musste. Und das alles, wo ich mir ohnehin die Gelassenheit erkämpfen musste, die ich für meine herausfordernde Karriere als Lehrerin brauchte.
Ich hatte geplant, Weihnachten mit Familienangehörigen zu feiern, doch aus verschiedenen Gründen musste ich die Feiertage allein zu Hause verbringen. Mein einziger enger Freund, den ich zu sehen bekam, war ein Hund aus der Nachbarschaft, der oft bei mir vorbeikommt.
Die wirtschaftlichen Verhältnisse in Brasilien haben den Inhabern kleiner und mittlerer Unternehmen in den letzten Jahren schwer zu schaffen gemacht. Ich war viele Jahre lang Unternehmerin und dabei hat mir immer der Gedanke sehr geholfen: „Was einen segnet, segnet alle, wie es Jesus mit den Broten und Fischen zeigte — weil Geist, nicht die Materie, die Quelle der Versorgung ist” ( Wissenschaft und Gesundheit, S.
Als Kind hatte ich Asthma. Ich konnte oft nicht bei den Unternehmungen der anderen Kinder mitmachen.
Vor kurzem erregte folgende Stelle aus Wissenschaft und Gesundheit meine Aufmerksamkeit: „Gott straft den Menschen niemals für Rechttun, für ehrliche Arbeit oder für Taten der Freundlichkeit, auch wenn sie ihn der Ermüdung, der Kälte, Hitze oder Ansteckung aussetzen. Wenn der Mensch sich scheinbar eine Strafe durch die Materie zuzieht, so ist das nur ein Glaube des sterblichen Gemüts, nicht eine Verfügung der Weisheit, und der Mensch muss nur seinen Einspruch gegen diesen Glauben einlegen, um ihn zunichte zu machen” (S.
Als mein Mann nach Los Angeles versetzt wurde, fanden wir ein geeignetes Zuhause für uns und unsere vier Kinder. Drei unserer Kinder gingen in die Grundschule.
Wir lebten im Norden von Brasilien und mein Mann befand sich oft auf Geschäftsreisen. So war ich viel mit unseren zwei Kindern allein.
Vor einigen Jahren erhielt ich für mein Doktorat ein Stipendium, um in München zu studieren. Entgegen vielen Ratschlägen, beschloss ich meinen Hund Bonnie, mein Begleiter in den letzten sieben Jahren, mit nach Deutschland zu nehmen.
Als ich Fähnrich zur See war und vor den mehr als 200 Mann „meiner” Abteilung stand, wurde mir doch ein bisschen mulmig. Sie alle kannten die Regeln und Vorschriften, die Leute und das Schiff besser als ich und ich sollte nun ihr Vorgesetzter sein! Trotz meiner viereinhalbjährigen Ausbildung in der Marine fühlte ich mich meiner Aufgabe noch nicht gewachsen und so tat ich, was mir immer geholfen hat: Ich betete, um mich von Gott führen zu lassen.