Als kleines Mädchen wurde mir erzählt, dass Gott unendliche Liebe ist und dass Er keine Krankheit geschaffen hat. Aber ich habe damals diese Gedanken nicht völlig verstanden.
Vor ein paar Jahren ignorierte ich dann — mit reiner Willenskraft — die Symptome einer Infektion, die mich seit Anfang 1998 plagten. Doch es kam eine Zeit, wo ich diesen Kampf nicht weiterführen konnte. Schließlich ging ich zu einem Arzt, der mir Antibiotika verschrieb. Kurz nachdem die Medizin Wirkung zeigte, bekam ich eine neue Infektion. Mir wurden weitere Antibiotika gegeben und das Gleiche wiederholte sich monatelang immer wieder. Jedes Mal wenn die Krankheit wiederkehrte, verschrieb man mir ein größere Dosis und noch stärkere Medikamente. Das ging 15 Monate lang so weiter, und ich kämpfte mit aller Kraft gegen diese Krankheit an. Im Juni 1999 musste ich mich ins Krankenhaus einweisen lassen, denn ich war gelähmt und konnte nichts mehr tun.
Das Krankenhauspersonal betrachtete mich geradezu als eine Kuriosität. Ich musste mich allen möglichen Untersuchungen unterziehen. Doch niemand konnte meine Krankheit diagnostizieren. Nach einiger Zeit im Krankenhaus überkam mich ein schwer zu beschreibendes Gefühl. Wegen meiner gesundheitlichen Verfassung war ich von meinem gewöhnlichen Lebensstil abgeschnitten — es war ein Leben gewesen, wo ich immer auf Trab war, wo ich mich durch meine Verantwortungen, durch einen anstrengenden und herausfordernden Job überlastet fühlte und unter zunehmenden Minderwertigkeitsgefühlen litt.
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