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DIE BIBEL

Bibelnotizen Für Juli 2002

Aus der Juli 2002-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Der Herold veröffentlicht jeden Monat verschiedene Anmerkungen und Kommentare zu Bibelzitaten, um die vielseitigen Möglichkeiten um die Bibel zu erforschen aufzuzeigen. Die Zitate sind der Lutherbibel (revidierte Ausgabe 1984) entnommen.

[Der Herr] kommt gewaltig, und sein Arm wird herrschen. Siehe, was er gewann, ist bei ihm, und was er sich erwarb, geht vor ihm her. (Jes 40:10)

„Die Kapitel 40–55 gehen auf einen Propheten der späteren Exilzeit zurück, dessen Name nicht bekannt ist. Die redaktionelle Anordnung seiner Aussagen hinter dem Jesaja-Buch, Kapitel 1–39, trug dem Verfasser in der Wissenschaft den Behelfsnamen Deutero-Jesaja, ( = Zweiter Jesaja) ein." (BE)

„Es ist nicht wichtig, ob einer oder mehrere dieses Buch geschrieben haben; wichtig ist, dass Gottes Geist diese Schrift zu einer einheitlichen großen Schau gestaltet hat. Ohne jede Angabe von Zeit und Ort steht der Prophet vor uns. Er nennt seinen Namen nicht, weil er völlig hinter der Botschaft zurücktreten möchte. Er spricht zu den Gefangenen in Babylon, die im Jahre 587 in die Gefangenschaft geführt wurden, und darf. .. die Rückkehr der Juden nach Jerusalem verkündigen. ... Aber seine Botschaft ist noch größer: Sie enthüllt uns den Heilsplan Gottes und weist einzigartig auf den Erlöser und Tröster hin, der uns als der leitende und siegende Gottesknecht vor Augen gestellt wird. Es ist der Höhepunkt der göttlichen Offenbarung von Jesus Christus auf dem Boden des Alten Testaments. In großartiger Schau verkündigt der Prophet, wie Gott seinen Namen über alles herrlich macht.” (Bruns)

„Das alles ist in eine Sprache gekleidet, die mit überragender Schönheit alles Bisherige übertrifft.” (BKB)

„Der letzte Satz in Vers 10 schildert [Gott] als Arbeiter, der ein schweres Tagewerk hinter sich hat, wenn es dort [nach der WStB] heißt: Siehe, sein Lohn (kommt) mit ihm, und sein Ertrag (geht) vor ihm her. ... Diese starken Ausdrücke wollen unterstreichen, dass die erneute Verbindung zwischen Gott und seinem Volk rechtsgültig ist und nicht mehr rückgängig gemacht werden kann." (WStB)


Es werden nicht alle, die zu mir sagen: Herr, Herr!, in das Himmelreich kommen, sondern die den Willen tun meines Vaters im Himmel. (Mt 7:21)

Jesus spricht vom Tun des göttlichen Willens und gegen eine halbherzige, epigonenhafte Haltung. „Diese Verse sind eindringlich und streng und werden oft von Menschen übersehen, die sich an den Idealen der Bergpredigt orientieren möchten. ...

Das Entweder-Oder der Worte Jesu kann nicht umgangen werden. An dem Tag, an dem Himmel und Erde erschüttert werden, können Einzelne sowie ganze Gesellschaften nur auf Jesu Weg zur Stabilität und zum Heil gelangen. Wer eine andere Lehre vertritt, und sei sie noch so plausibel und attraktiv, der ist ein falscher Prophet, ein reißender Wolf im Schafspelz (Vers 15) ...

Nur solche Menschen, die, nicht nach dem Fleisch, sondern nach dem Geist wandeln' (Römer 8:4) werden imstande sein, den Forderungen der Bergpredigt nachzukommen." (HdE)


Das ist der Bund, den ich schließen will mit dem Haus Israel nach diesen Tagen, spricht der Herr: Ich will mein Gesetz geben in ihren Sinn, und in ihr Herz will ich es schreiben und will ihr Gott sein, und sie sollen mein Volk sein. (Hebr 8:10)

Der Alte Bund war im Grunde nur ein, Schattenbund', ein Abbild des eigentlichen. Sein Heiligtum, die Stiftshütte, (2. Mose 26:1ff; Kol 2:17) war dem Bilde nachgebaut, das Mose auf dem Berge gesehen hat. ... Der eigentliche Bund ist der himmlische.” (LBe)

„Alle Heilsgüter auf Erden sind nur unvollkommene Abbilder der himmlischen. Wir begegnen hier einem zentralen Gedanken der griechischen Philosophie seit Plato. Mit einem Gleichnis zeigte dieser die Situation der Menschen in der Welt: Sie sitzen gefesselt in einer Höhle mit dem Rücken zum Licht. Sie sehen nur die Schattenbilder, die an die Wand geworfen werden und halten diese für das Wirkliche. In Wahrheit ist es aber umgekehrt. Güte, Liebe und Aufrichtigkeit auf Erden sind nur unvollkommene Abbilder der Idee des Guten, Wahren usw.” Das Aufzeigen der Unvollkommenheit des irdischen „Urbild-Abbild-Gedankens” und die Hinführung zum Neuen Bund ist Anliegen des Hebräerbriefes. (BE)

Was ist die Kernaussage dieses Neuen Bundes? Der Neue Bund wird nicht durch kultische Riten und Objekte definiert, sondern ist in der Menschen Herz geschrieben. In der GN ist diese Formulierung zu finden: „Der neue Bund ... wird völlig anders sein: Ich werde ihnen meine Gesetze nicht auf Steintafeln, sondern in Herz und Gewissen schreiben.”

„Das griechische Wort, das in diesem Zusammenhang stets verwendet wird, heißt diatheke... Während für Vertrag im Griechischen normalerweise das Wort syntheke gebraucht wird, so zum Beispiel wenn von Eheverträgen oder von Verträgen zwischen zwei Staaten die Rede ist, bedeutet diatheke normalerweise nicht Vertrag, sondern Testament, letzter Wille. ... Die Vertragspartner einer syntheke sind gleichberechtigt und gleichermaßen befugt, dem anderen Bedingungen zu stellen. Bei Gott und den Menschen jedoch verhält es sich anders. Nach biblischem Verständnis geht ein solcher Bund stets von Gott aus. ... Die Menschen können nicht mit Gott handeln; sie können die Bedingungen des Bundes nicht von sich aus festsetzen ... Auf die Bedingungen dieses Bundes und auf seine Änderungen haben sie keinen Einfluss. Das beste Beispiel für eine derartige Verfügung ist in der Tat der letzte Wille, das Testament eines Menschen. ... Der Erbe muss das Testament entweder anerkennen oder das angebotene Erbe ausschlagen. ...

Der Verfasser des Hebräerbriefes argumentiert nun: Der alte Bund ist vorbei; Jesus hat den Menschen einen neuen Bund geschenkt, eine neue Beziehung zu Gott.

... Das Gewaltige an diesem neuen Bund ist, dass das Verhältnis der Menschen zu Gott nicht mehr auf dem Gehorsam beruhte, sondern ausschließlich auf der Liebe Gottes.” (Barclay)


Da ließ Rahab [die beiden Kundschafter] an einem Seil durchs Fenster hernieder; denn ihr Haus war an der Stadtmauer, und sie wohnte an der Mauer. (Jos 2:15)

„Nach der 40 Jahre dauernden Wanderung der Israeliten durch die Wildnis begann die Eroberung Kanaans. Unter Führung von Josua hatten die Israeliten bei Schittim in der Ebene von Moab, östlich des Jordan und gegenüber Kanaans befestigter Grenzstadt Jericho, ihre Zelte aufgeschlagen.” (MdB)

„Die Kundschafter wurden ausgesandt, um das Land zu erforschen, vor allem aber sollten sie Informationen über die strategisch wichtige Stadt Jericho einholen.” (BKB) „Sie kamen in die Stadt und fanden Unterkunft bei der Prostituierten Rahab.

Vielleicht wähnten sie sich in sicherheit, weil Fremde aus und ein gingen, aber jemand meldete dem König von Jericho, dass sich dort Israeliten aufhielten. Daraufhin befahl man Rahab, die Fremden auszuliefern. Sie war aber entschlossen, diese zu retten, und versteckte sie auf dem Hausdach unter Flachshaufen. ...

Da Rahabs Haus in die Stadtmauer eingebaut war, konnte sie die Kundschafter an einem Seil herablassen.” (MdB)

„In Rahabs dunkles und tragisches Leben war ein Blitzstrahl der Wahrheit gefallen, dass es in Israel einen Gott gab, der größer war als alle Götter, die sie kannte. Berichte von seinen großen Taten ... hatten die Stadt erreicht. ... So war Rahab darauf vorbereitet, sich der Macht und Barmherzigkeit dieses höchsten Gottes anzuvertrauen; und dieser Glaube war es, der sie rettete.” (BKB)

„Am Gewerbe der Frau nimmt der Bericht keinen Anstoß.” (StEB) „Als Beispiel im Glauben und Tun wird sie im Neuen Testament angeführt (Hebr 11:31; Jak 2:25); nach Mt 1:5 gehört sie sogar in die Ahnenreihe Jesu.” (StEB)

Abkürzungen:

Barclay = William Barclay, Auslegung des Neuen Testaments
BE = Die Bibel mit Erklärungen
BKB = Brockhaus, Kommentar zur Bibel
Bruns = Hans Bruns, Die Bibel mit Erklärungen
GN = Gute Nachricht
HdE = Handbuch der Evangelien
LBe = Lutherbibel erklärt
MdB = Die Menschen der Bibel
StEB = Stuttgarter Erklärungsbibel
WStB = Wuppertaler Studienbibel

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