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Es ist schwer für mich zu sagen, weshalb ich am meisten Ursache...

Aus der Dezember 1906-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Es ist schwer für mich zu sagen, weshalb ich am meisten Ursache habe dankbar zu sein für das Verständnis von Christian Science, das mir geworden ist; ob wegen des neuen Lichtes, welches dadurch auf die Bibel geworfen wird, wegen Besserung des körperlichen Zustandes, oder für die Läuterung und Besserung des Charakters. Vor ungefähr zwei und einem halben Jahre, als ich in Heidelberg wohnte, kam eine Freundin von Schottland und verbrachte einige Wochen mit mir im Gebirge. Nach einigen Tagen hatte sie mir die Lehre der Christian Science so deutlich erklärt, daß ich die Wahrheit sofort erkannte und mit Freuden annahm. Nach mehreren außerordentlich interessanten Gesprächen darüber wurde es mir ganz klar, daß der verhaßte Gedanke des Kränklichseins, in dessen Banden ich mich befand, ein Irrtum sei, und die oft wiederholte Warnung meiner lieben Freundinnen: „Nimm dich doch in acht, denke an deinen schwachen Körper,” schien mir nun überflüssig. Ein neuer Gedanke begeisterte mich ganz besonders: „Mit der Pflicht kommt die Kraft,” und sofort, ohne zu zögern, folgte ich jedem Antrieb der Pflicht, wie er mir sich darbot. Seit Jahren war ich nicht im stande gewesen, lange Spaziergänge zu machen und mußte mich oft hinlegen, wegen meines schwachen Rückens und wegen eines kranken Fußes, den ich achtzehn Jahre vorher verletzt hatte. Alle materiellen Beschränkungen beiseitesetzend, ging ich nun mit meiner Freundin so oft sie wollte spazieren, Berg auf und Berg ab. Das erste Mal hat es mich viel gekostet; jeder Schritt war ein Gebet, und der Bibelspruch: „Er hat seinen Engeln befohlen über dir, daß ... du deinen Fuß nicht an einen Stein stößest” war beständig in meinen Gedanken. Monate später fragte mich meine Schwester, wie es mit meinem Fuße ginge — ich hatte vollständig vergessen, daß der Fuß überhaupt ein Hindernis gewesen war.

An demselben Tage, als ich den ersten langen Spaziergang machte, begriff ich noch eine Tatsache, nämlich: daß der Gott, der uns erschaffen hat, uns auch erhalten kann. Kraft dieses Verständnisses wurde ein innerliches Leiden, welches mich seit sechzehn Jahren geplagt hatte, überwunden. Daraufhin sagte ich: „Ich werde nie mehr Arznei anrühren.” Nach drei oder vier Wochen ging meine Freundin weg und ließ mich allein. Bald darauf merkte ich, daß ein Nasenleiden, worunter ich schwer gelitten hatte, wiederauftreten wollte. Seit fünfzehn oder sechzehn Jahren hatte ich daran gelitten und war häufig operiert worden. Nun merkte ich, daß sich die gefürchteten Symptome sehr stark geltend machten. Ich war fast in Verzweiflung, weil ich mir völlig unklar darüber war, wie ich den Fall in Christian Science überwinden sollte. Endlich entschloß ich mich, diesmal noch zum Professor zu gehen und mich operieren zu lassen, dann wollte ich aber rasch lernen wie ich in Zukunft ohne den Arzt fertig werden könnte. Dieser bestimmte mir eine Stunde zur Besprechung. Dann aber wurde ich von heftigen Gewissensbissen überfallen, weil ich empfand, ich hätte Gott allein vertrauen sollen. Ich hätte alles gegeben, einen Ausweg zu finden; aber ich fand keine befriedigende Entschuldigung. Ich entschloß mich also zum Arzt zu gehen, in der Hoffnung, daß Gott mich leiten würde. Ich trat in das Wartezimmer und als ich sah, daß es ganz voll war, atmete ich freier. Der Arzt sprach mit den Patienten, aber sobald er mich erblickte, sagte er: „Sie sind bestellt, bitte, kommen Sie mit.” Ich folgte zögernd und kann es unmöglich beschreiben wie mir zu Mute war als ich mich in den Operationsstuhl setzte. Er begann die Nase zu untersuchen, und als er dann ausrief: „Famos! ausgezeichnet! vollkommener Zustand!” da war es mir als müßte ich auf die Kniee fallen und Gott danken.

Dies alles war mir damals ein großes Geheimnis; später ist es mir klar geworden, daß mein ernstes Verlangen, mich aus dieser falschen Lage zu befreien und mein fester Vorsatz, mich in der Zukunft immer ganz auf Gott zu verlassen, mich zur augenblicklichen Heilung führten. Ich muß noch hinzufügen, daß der Geruch- und Geschmacksinn, welcher damals sehr beeinträchtigt war, seit der Zeit wiederhergestellt wurde, in dem Verhältnis, in dem mein Verständnis von Gott gewachsen ist.

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