Während des Studiums einer Bibellektion drängte sich mir kürzlich wie nie zuvor der Gedanke der erbarmungsvollen und unveränderlichen Verwandtschaft auf, welche zwischen unserem himmlischen Vater, Gott, und jedem geliebten Kinde besteht, und seitdem ich zu dieser Tatsache erwacht bin, habe ich die Wiederversicherung derselben trostreichen Verwandtschaft in jeder Lektion, jeder Heiligen Schriftstelle und Hymne gefunden.
Als Schluß-Segen für jede Sonntags Lektion gibt uns die beziehentliche Bibelstelle aus 1. Joh. 3, die beglückende Versicherung „daß wir Gottes Kinder sollen heißen” und schließt ferner in sich, daß diese Verwandtschaft sichtbar wird, wenn „wir ihm gleich sein werden,” — Gott-gleich im Bewußtsein. Sollten wir nicht daher als Kinder Gottes heute den Namen und das Erbe unseres Vaters besitzen; besitzen wir es nicht daher schon heute?
Die Frage entsteht: wie sind wir zu den Namen gekommen, die wir unter den Menschen tragen? Wie kommt es, daß ich als John Smith bekannt bin und nicht als Henry Jones? Eben weil ich dem Gesetz und der Sitte nach den Namen annehme, den meine Eltern vor mir hatten. Können Betrug, Gründe oder Unwissenheit meine Identität verändern und mich tatsächlich zum Henry Jones machen? Es ist sonnenklar, daß nichts die Verwandtschaft ändern kann, in der ich zu meinem Vater stehe, und daß ich stets sein Sohn sein muß.
Im Lichte dieser Tatsache, welche des Menschen wahre Verwandtschaft mit seinem Vater-Mutter, Gott, erläutert, betrachte den Fall von dem Sohn eines Königs, welcher als kleines, noch auf dem Arm getragenes Kind aus seines Vaters Hause gestohlen und in eine seiner Natur fremde Umgebung gebracht wurde; dem, wie er zum Knaben heranwuchs gesagt wurde, er sei das Kind der Armut, des Schmutzes und Verbrechens, und der keinen Schimmer von dem königlichen Recht und dem königlichen Überfluß hat, die ihm zugehören. Verändert der Betrug seiner Entführer, seine unbewußte Unwissenheit, oder der greifbare Augenschein seiner unreinen Umgebung, die unveränderliche Tatsache, daß er der Sohn des Königs ist?
Laßt einen aus seines Vaters Haushalt ihn auffinden, ihm von seinem Erbe erzählen, den absoluten und überzeugenden Beweis seiner Identität dem ganzen Königreich ringsum bringen, und wie lange wird er fortfahren, der Augenscheinlichkeit seiner Umgebung, den falschen Darlegungen seiner unnatürlichen Gefährten zu glauben, und in den Banden seines alten Zustandes zu beharren? Schon die bewußte Verwandtschaft mit seinem Vater verleiht ihm sofortige Freiheit und sicheren Schutz vor früherer Täuschung und Unterdrückung; da nur Unwissenheit ihn gefangen hielt; wer würde es jetzt wagen, den Sohn des Königs zurückzuhalten? Alles ist sein, nicht aus irgend welcher eigenen Macht, sondern wegen seiner königlichen Verwandtschaft mit dem, der allerhöchst ist. „Und der Herr wird König sein über alle Lande. Zu der Zeit wird der Herr nur einer sein, und sein Name nur einer.”
Ein jeder Einzelne mache nun die Anwendung dieser Erläuterung.
Der Mensch ist jetzt das Kind seines himmlischen Vaters, er ist es stets gewesen und wird es immer sein; und es gibt keinen Umstand, keinen Zustand, Beweisgrund oder Augenschein, der diese unveränderliche Tatsache umstoßen könnte.
Christian Science, aus des Vaters Haushalt, hat den Menschen mit reichlichem Beweis seiner Kindschaft versehen, und der Mensch braucht nur sein Geburtsrecht zu behaupten, um die volle Freiheit und den Schutz zu genießen, die immer sein sind, kraft seiner Verwandtschaft mit seinem liebenden, allmächtigen Vater, — Gott.
Die unnatürlichen Zustände des Leidens, Versuchung, Sünde, Krankheit und Verarmung genannt, mit denen sich der Mensch verknüpft findet, sind nur die Versuche eines trügerischen, fleischlichen Glaubens, um den Menschen seines Geburtsrechtes zu berauben, durch das Bestreben, ihm einen Namen beizulegen, der nicht sein ist; und Widerstand gegen solche Versuche, und vertrauensvolle Zuversicht auf des Vaters gegenwärtige Liebe, wird den sicheren Segen der Gerechtigkeit, des Friedens, der Gesundheit und des Überflusses bringen.
Es war die bewußte Erkenntnis von des Menschen Mit-Erbschaft mit Christo, als einem Sohne Gottes, welche Petrus zu dem mächtigen Ausspruch bewog: „Und ist in keinem Andern Heil, ist auch kein andrer Name unter dem Himmel den Menschen gegeben, darinnen wir sollen selig werden,” und welche ihn in den Stand setzte, den heilenden Beweis dieser Tatsache durch seine zuversichtliche Erklärung zu geben: „Im Namen Jesu Christi ... stehe auf und wandele!”
„Im Namen Jesu Christi,” in der Erkenntnis von des Menschen kindlicher Verwandtschaft mit Gott, welche ihn mit Vollkommenheit begabt, mit dem Namen und Wesen seines Vaters, verkündigt Christian Science heutzutage jedem erwartungsvollen und empfänglichen Bewußtsein „stehe auf und wandele” und der Mensch, welcher nicht länger den falschen Ansprüchen von Sünde, Leiden und Trübsal, ein Recht einräumt, findet sein göttliches Erbe der Gesundheit und Heiligkeit, — denn der Herr ist einer, und sein Name nur einer.