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Die, welche in diesen sonnigen Tagen ihre Bekanntschaft mit Blumen...

Aus der Juli 1906-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Die, welche in diesen sonnigen Tagen ihre Bekanntschaft mit Blumen pflegen, bezweifeln nicht, daß das Paradies ein Garten war und daß die Rosen und Lilien deren passendsten Symbole sind. Diese lieblichen Freunde gewinnen uns in so einfacher Weise und doch, wie unwiderstehlich ist solche Aufforderung! Wer hat jemals sein Gesicht auf ihre Schönheit gedrückt, oder tief aus ihrem Kelch den Duft eingetrunken ohne zu wünschen, daß er so rein und süß wäre wie sie! Gelegenheit um die physische Entwicklung, die geistige Wachsamkeit zu erwerben und die technische Geschicklichkeit, die einen begehrenswerten Erfolg sichern, werden uns überall in den Schulen geboten, doch die schöneren und schätzbareren Werke des Lebens verlangen die Meisterschaft einer Kunst, die wir überzeugender auf unserer Mutter Schoß lernen, oder in Gesellschaft dieser Kinder der Reinheit und des Friedens. Wie verschwenderisch sie in ihrer Freigebigkeit sind! Wie gleichgültig sie gegen unsere Unwürdigkeit im Verschenken dieser Wonne sind! Sie scheinen gelernt zu haben, was auch wir lernen können, daß der Vorrat der besten Dinge unerschöpflich ist, daß sie uns aus Gärten gebracht werden, die nie leer werden, in dem Paradies Gottes. Die Blumen erpressen kein Versprechen und verlangen kein Glaubensbekenntnis, aber mit zarter Überzeugungskraft rufen sie die reineren Gefühle an, die mehr veredelten Gefühle, das geistige Streben. Sie erzählen uns von der einen göttlichen Quelle aller Lieblichkeit und Schönheit, sie erzählen von dem unendlichen Künstler, der in ihrer Entfaltung sich immer an unseren edleren Sinn wendet. So sind sie in der Tat wahre Freunde und Wohltäter für alle, die ihr Erscheinen lieben und sich ihrem Dienst ergeben. Auf ihre Lehren hören, bedeutet ihnen ähnlich werden.

Was auch immer als Mittel und Weg zur Anrede gebraucht sein mag, dies ist das richtige Wesen des liebevollen Rufes der Wahrheit, und David muß es empfunden haben, als er in einem Gebete dankbarer Anerkennung sagte: „Wenn du [O Gott] mich demütigest, machst du mich groß.” Diese göttliche Demut in Christo Jesu brachte denen vernichtende Enttäuschung, die erwartet hatten, in ihm den gebieterischen Eifer eines großen streitenden Führers zu finden, doch den Traurigen und den gebrochenen Herzen, den Bekümmerten und Entmutigten brachte sie damals, wie jetzt, süßen Trost, die Erhebung des Herzens, welche die Menschen stark macht „bis zum Tode.” Zu allen Zeiten und in der ganzen Welt hat das Wiederaufblühen des Christuslebens der Menschheit „Schmuck für Asche, und Freudenöl für Traurigkeit” gebracht. Es macht aus dem Herzen einen schönen Garten, duftend von Wohlgeruch der Uneigennützigst und Liebe. Und wer kann die Bedeutung eines Lebens ermessen, das beständig blüht, ein Leben, welches das Heim und die Nachbarschaft mit Eingebungen vom Himmel überflutet? Welche Freude, die Schwelle zu überschreiten und jedes Zimmer duftend und angenehm zu finden! Die Rose kann weder an Reiz gewinnen noch verlieren, ob sie im Palast oder in der Hütte ist, sie ist gleich schön und vollkommen; desgleichen kennzeichnet das Christusleben den Menschen. Wenn in Armut, ist sein Glanz unvermindert und ungehindert. Es ist den Umständen überlegen und wird schließlich haben, was ihm zukommt. Wenn mit Überfluß versehen um den Antrieben der Güte und Liebe zu folgen, ist es dennoch überlegen, und wir sind froh über die freigebige Verwendung des Reichtums derer, die bescheiden und fromm sind, wie über die Freigebigkeit der Blumen. Die zarte Überlegenheit der Liebe hat uns einen andern Lichtblick in die göttliche Einrichtung gewährt — eines Paradieses in uns, wo die Liebe keinen Zwang und die Güte keine Beschränkung kennt. Die Milde Gottes ist zur Großmut der Menschen geworden. Dies ist das wahre Leben, — eine „Frucht des Geistes,” wie Paulus sie nennt, — und dem empfindsamen Forscher öffnen die Blumen ihr Muster.

Aber, sagt jemand, deine Lilie ist mit Erde verbunden, du kannst sie nicht trennen, und wie kannst du hoffen, das Leben von seiner irdischen Gemeinschaft zu trennen? Dies kann nur der Christian Scientist angemessen beantworten. Er weiß, daß das, was im menschlichen Antrieb und Erfahrung gut und schön ist, kommt nicht vom materiellen Sinn, sondern vom Dämmern der Wahrheit und Liebe, — daß das menschliche Gute nur der Ernst des Triumphes des Geistes im Menschen ist, wenn er die Schönheit Gottes wiederspiegelt wie die Blüten den Glanz des Lichtes. Durch solches Erkennen des wahren Menschen, unbekümmert in Bezug auf die vorgeblichen Fesseln und Unziemlichkeit gibt es keine Entschuldigung für uns, wenn unsere Güte uns versagt.

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