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Der kürzliche Kommunions- und Einweihungs-Gottesdienst des...

Aus der August 1906-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Der kürzliche Kommunions- und Einweihungs-Gottesdienst des Anbaus Der Mutterkirche wird uns immer als ein bemerkenswertes Ereignis in Erinnerung bleiben, nicht nur wegen der Umstände, sondern wegen der Geisteseinheit, der Begeisterung, des Enthusiasmus und der ansteckenden Freude. Die göttliche Liebe wurde in einer Weise und in einem Maße offenbart, die uns eine neue und nähere Bedeutung unserer Gedanken vom Himmel gaben. Es ist das Blühen der Brüderschaft, welche der Frucht des Glaubens vorangeht und ihr gewährleistet. Die bewußte Nähe einer großen Idee brachte der Engherzigkeit des Selbst-Interesses einen vernichtenden Tadel. In solch einer Gegenwart wurde es leicht und natürlich höflich, unselbstsüchtig, gütig und gut zu sein, und wir haben so durch menschliche Erfahrung sowohl als durch Offenbarung gelernt, daß der eine Platz, wo wir alle ohne Furcht vor Reibung zusammentreffen können, im Schatten des großen Felsens — die Christuswahrheit ist, — deren Majestät und Macht allein die Menschheit von der zersetzenden Schwachheit des sterblichen Sinnes retten kann. Wahrheit ist das Band des wahren Sozialismus, das Band der wahren Brüderschaft.

In einer Zeit der vermehrenden Drangsal und Unruhe im kommunalen Leben der Welt, eine Zeit, wenn die geltend gemachte Unredlichkeit und Ungerechtigkeit der politischen und kaufmännischen Richtschnur angegeben werden als Erklärung der Arbeiter-Ausstände und beginnenden Revolution und wenn die erbarmungsvollen Lebens-zustünde der großen Zahl in allen Ländern das Herz jedes christlichen Menschenfreundes bedrückt, ist es ganz unmöglich der Überzeugung zu entgehen, daß ein anregenderer Sinn und ein praktischerer Ausdruck liebevoller Brüderschaft eine der größten Bedürfnisse der Welt sind. Obwohl achtzehn Jahrhunderte und noch mehr vergangen sind seit Christus Jesus eine höhere Verwandtschaft lehrte und durch Beispiel erläuterte, finden doch sogenannte christliche Nationen noch ihre Versicherung des Friedens nur in ihrer Bereitschaft zum Kriege, während in politischen, ökonomischen und geschäftlichen Verbindungen, sich als Christen bekennende Männer noch so gleichgültig gegen die Goldene Regel sind, daß die Geschichte des individuellen Erfolges oft zu einer Erzählung herzloser Selbstsucht und grausamen Betruges wird.

Zu diesen menschlichen Zuständen hat Christian Science Heilung gebracht durch den wahren Sinn von Gott und vom Menschen als Sein Ebenbild, welche die christliche Brüderschaft gründet und erhält und es ist die Begeisterung, die Ausdehnung, die erhebende Freude dieser Erkenntnis, welche die Fesseln der sozialen Kaste, der Geschäfts- Selbstsucht und kleinlicher Persönlichkeit bricht. Die Welt hat die Verbrüderung der Schmerzen gekannt und viel darüber gesprochen; sie hat Leiden für das Erfordernis und die Ursache zur Sympathie gehalten, und einige Theologien sind so weit gegangen zu behaupten, daß Gott leiden muß, wenn Er rettet und sie haben so das Unharmonische und Unideale für erforderlich und brauchbar gehalten. Und doch, wie augenscheinlich ist es, daß die Zuversicht der Elenden ihre Leiden nur verdoppelt und daß sie keinen Vorteil aus ihrem Verkehr noch Austausch ziehen. Die edlere Brüderschaft beginnt ihre Herrschaft, wenn wir unsere Einheit im Ursprung, in Natur und in Besitzungen erkennen und daß der Mensch im Reich des Guten allein lebt. Paulus sagte: „Alles ist euer, ihr aber seid Christi, Christus aber ist Gottes.” Eine Verbrüderung des Leidens und Kummers ersetzt Christian Science durch die Brüderschaft der Selbstlosigkeit des Friedens und der Freude, deren steigende Fluten sicherlich den Hochwasserstand erreichten, als wir am Kommunionstage in dem mächtigen Chor zusammen sangen. Die kleinen Dinge und die kleinlichen Gedanken, die Mißtrauen und Trennung bringen würden, — wie sie alle verschwanden in dem Moment als die Liebe für alle für einen jeden die Tür des Gesanges öffnete, und wie gesegnet wird es in kommenden Tagen sein, wenn wir diesen erfreuenden Sinn der allumfassenden Brüderschaft der Liebe bewahren — und wir können es. Laßt uns nicht vergessen daß, wenn wir jemals unsern Sinn der Herrschaft über Selbstsucht verlieren sollten, unsere geistige Erhebung oder unsere Freude, so geschieht dies, weil wir nicht länger Umgang mit jenen großen geistigen und erlösenden Idealen pflegen, die das beständige Motiv unserer Führerin gewesen sind und die so herrlich versinnbildlicht sind in den stattlichen Hallen, in denen wir an dem Tage sangen.

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