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Das praktische Verhältnis der Christus-Lehre ist nirgends deutlicher...

Aus der September 1906-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Das praktische Verhältnis der Christus-Lehre ist nirgends deutlicher als in dem Gleichnis vom Weizen und dem Unkraut. In demselben erkennt Jesus die menschlichen Zustände und zeigt wie sie verbessert werden können; nämlich, durch geistiges Wachstum und nicht durch revolutionären Impuls. Er macht es klar, daß, obwohl die Vereinigung des Idealen und Unidealen weder regelrecht noch billig ist, sie doch nach menschlichem Sinn zusammen bleiben, bis der rechte Gedanke so gereift und bekräftigt wird um unumschränkt zu herrschen.

Der materielle Sinn ist die Tür, wodurch der Irrtum in das menschliche Bewußtsein kommt. So lange also dieser Sinn bleibt, kann der Same des Unkrauts in das menschliche Bewußtsein gesäet werden und wenn dies verstanden ist, beginnt die höchste Bedeutsamkeit zu tagen und einen klaren Unterschied zwischen der sterblichen Anschauung und der beweisbaren wissenschaftlichen Wahrheit zu machen und zu bewahren. Wenn wir es schwierig finden, zwischen dem Unkraut und dem Weizen zu unterscheiden, kann unser geistiger Fortschritt nur gehindert werden und daher die dringende Notwendigkeit der wissenschaftlichen Unterscheidung, auf die der Schüler unseres Lehrbuches so beständig aufmerksam gemacht wird. Indem Mrs. Eddy von der Erwerbung dieser unterscheidenden Macht spricht, sagt sie: „Der geistige Sinn der Wahrheit muß erworben werden, bevor die Wahrheit verstanden ist. Dieser Sinn ist nur assimiliert, wenn wir ehrlich, selbstlos, liebevoll und demütig sind” (Science and Health, S. 272).

Es gab eine Zeit, da wurden Aufgaben durch Hinweisung auf Autoritäten beglaubigt; heute erkennt die gebildete Welt nur eine Prüfung der Wahrheit; nämlich, die der Demonstration und es ist der charakteristische Zug aller modernen technischen Schulen deren individuelle Herrschaft und Anwendung zu sichern. Christian Science verlangt nicht nur genaue und beständige Unterscheidung zwischen dem Weizen und dem Unkraut, sondern sie liefert hinlängliche und unveränderliche Mittel um diese Unterscheidung zu machen und darin ehrt sie Christus Jesus, sie bekräftigt wiederholt die Autorität seiner Worte und die Ausführbarkeit seiner Werke.

Um eine Idee zu bekommen, was diese wissenschaftliche Haltung und Wirksamkeit für die Welt bedeuten würde, darf man nur bedenken, was deren Abwesenheit für die christliche Geschichte bedeutet hat. Obwohl Jesus seinen Jüngern lehrte, daß sie so die Wahrheit wissen sollten um deren praktische Demonstration zur bezeugenden Tatsache ihres täglichen Dienstes zu machen, ist doch die Geschichte der christlichen Jahrhunderte großenteils eine Chronik blutigen Haders gewesen unter denen, die sich dieser oder jener religiösen Theorie gewidmet hatten und Wahrheit und Irrtum nicht zu unterscheiden waren, und bei vielen hat die berühmte Frage des Pilatus sich immer wiederholt, ist immer passend und immer unbeantwortet gewesen. Trotzdem sie dem gröbsten Aberglauben entronnen sind, ist heute die Gesamtheit der christlichen Leute nicht nur äußerst ungewiß darüber, was die Wahrheit ist, sondern sie leugnen wirklich die Berechtigung der Wahrheits-Prüfung, die Jesus beständig anwandte und empfahl, und unter diesen Umständen ist die Ungewißheit und Verwirrung des christlichen Gedankens leicht erklärlich.

Wenn, während der Entfaltung der Wahrheit das Unkraut und der Weizen — obwohl sie sich „wirklich niemals verbinden” „mit einander wachsen bis zu der Ernte,” so wissen wir, daß „die Erkennung Gottes als allgegenwärtig und des Menschen als die Wiederspiegelung des göttlichen Ebenbildes” sie trennen wird (Science and Health, S. 300), und daß die innewohnende und ewige Unterscheidung zwischen ihnen wirksam bewahrt werden kann. Auch wissen wir, daß Christian Science beständig rechtes Denken fordert und den richtigen Ausdruck von der Wahrheit in allem, was wir sagen und besonders was wir schreiben. Ferner sollten wir wissen, daß die Grundlage eines bevollmächtigten rechtlichen Sinnes die Liebe der Wahrheit ist. Wenn wir deren geistige Wahrnehmung als die „köstliche Perle,” als das Eine erkennen, was wir wünschen und beständig erstreben, wird unser geistiges Wahrnehmungsvermögen, des Menschen Unterscheidungsvermögen der Wahrheit beständig zunehmen und wir werden Tag für Tag den zögernden Fesseln des sterblichen Sinnes entgehen und der frohen Stunde zueilen in der das Unkraut nicht länger mit dem Weizen gefundeu wird, wenn die Winde Gottes allen Mist des falschen Sinnes fortgeweht haben werden.

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