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Persönliche Ansteckung.

Aus der September 1906-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Der folgende Brief ist so richtig und förderlich, daß ich ihn hiermit zum Nutzen der Leser veröffentlichen lasse.

Zur Zeit einer ansteckenden Krankheit streben Christian Scientisten darnach, sich im Bewußtsein zum wahren Begriff der Allmacht des Lebens, der Wahrheit und Liebe emporzuschwingen, und diese große Tatsache, wenn in Christian Science verwirklicht, wird die Ansteckung vernichten.

Zur Zeit religiösen oder wissenschaftlichen Wohlstandes sind gewisse Individuen geneigt sich an die Persönlichkeit ihres Leiters zu hängen. Dieser Gedankenzustand ist krankhaft; es ist eine Ansteckung — eine mentale Krankheit, der man entgegentreten und sie überwinden muß. Warum? Weil es das Erste Gebot herabsetzen würde „Du sollst nur einen Gott haben.”

Wenn Gott einer ist und Gott Person ist, dann ist Person unendlich; und es gibt keine persönliche Anbetung, denn Gott ist göttliches Prinzip, Liebe. Daher die Sünde, die Gefahr und Dunkelheit persönlicher Ansteckung.

Das Vergessen des göttlichen Prinzips bringt diese Ansteckung, deren Symptome sich auf persönliches Sehen oder Sinn begründen. Die Erklärungen der Wahrheit in betreff eines Einzelnen oder Leiters, den lobend dem Lob gebührt, ist kein Symptom dieser ansteckenden Krankheit, aber anhaltende Verfolgung seiner oder ihrer Person ist eines.

Jeder Verlust an Gnade und geistigem Wachstum ist seit Anfang der Zeit durch Ungerechtigkeit und persönlicher Ansteckung gekommen. Hätten die Zeitalter ihren Leitern zu Gottes Herrlichkeit verholfen und sie allein darin gelassen, so würde die Welt nicht die Wissenschaft des Christentums verloren haben.

„Was seid ihr hinausgegangen zu sehen?” Eine Person oder ein Prinzip? Welches von beiden es gewesen bestimmt das Rechte oder Unrechte dieses Folgens. Ein persönlicher Beweggrund zur Befriedigung der Sinne, macht einem zum „Rohr ... das vom Winde bewegt wird,” hingegen wenn man einer Leiterin in der Führung zu Gott hilft und derselben Zeit und Ruhe gibt um den unendlichen Aufstieg — das Erfassen der Göttlichen Weisung und Bewußtsein in Wissenschaft — zu verfolgen, so wird es den eigenen Traum des persönlichen Sinnes brechen, Krankheit heilen und einen zum Christian Scientisten machen.

Ist nicht noch die alte Frage vorherrschend? „Wann haben wir dich einen Gast gesehen, und beherberget? oder nacket, und haben dich bekleidet? Wann haben wir dich krank oder gefangen gesehen, und sind zu dir kommen?” Aber wann mögen wir Dich sehen, um etwas Gutes durch Deine Persönlichkeit zu bekommen?

„Im Anfang war das Wort, und das Wort war bei Gott, und Gott war das Wort” (Johannes). Diese große Wahrheit von Gottes Unpersönlichkeit und Individualität, und vom Menschen in Seinem Ebenbild, individuell, aber nicht persönlich, ist die Grundlage der Christian Science. Eine Religion oder Philosophie wäre niemals für die Jahrhunderte verloren gegangen, ausgenommen durch das Versenken ihres Göttlichen Prinzips in Persönlichkeit. Mögen alle Christian Scientisten über diese Tatsache nachdenken und ihren Talenten und liebenden Herzen nur freien Lauf in der rechten Richtung geben!

Ich verließ Boston auf der Höhe des Wohlstandes, um mich von der Welt zurückzuziehen und die eine göttliche Person zu suchen, wobei und worin ich andern die Fußstapfen vom Sinn zur Seele zu zeigen vermag. Alles, was ich von der Menschheit verlange, ist, mir die Gelegenheit dazu zu geben.

Meine Seele dankt den pflichtgetreuen, königlichen Naturen der geliebten Mitglieder meiner Kirche, die Gott freudig gehorchen und standhaft fortfahren, das wahre Prinzip der Christian Science zu fördern. Nur die Ungehorsamen verbreiten persönliche Ansteckung und irgend ein eingebildeter Nutzen, den sie empfangen, ist die Wirkung von Selbst-Mesmerismus, worin das Mittel schlimmer ist als die Krankheit.

Pleasant View, Concord, N. H., 30 Juni, 1906.

Der Brief, auf den Mrs. Eddy sich im ersten Paragraph des vorangegangen Artikels bezieht, lautet folgendermaßen: —

Boston, Mass., 26. Juni, 1906.

Liebe Führerin: — In der Absicht, die Vereinigten Staaten zu verlassen, um mein Heim in Süd-Amerika in Ecuador auf unbestimmte Zeit aufzuschlagen, nahm ich mir vor einigen Tagen die Freiheit Concord zu besuchen und nach Ihrem Wohnsitz hinauszufahren.

Ich möchte nur sagen, daß die Lektion, die ich während des Besuches lernte, nicht so bald vergessen wird, und ich ging fort mit einem Gefühl, als wäre ich in Ihrer sehr gewünschten, sogar nötigen Abgeschlossenheit zudringlich gewesen.

Die Bedeutung Ihrer Worte „Zeit, um mich Gott hinzugeben,” kam mir mit erneuter Macht ins Gedächtnis und ich sah ein, wie wir unter der Maske des liebevollen Interesses lästige Hindernisse für die Erfüllung Ihrer höchsten Hoffnung sowohl als unserer eigenen werden können. Daher kann mein nächster Besuch nach Concord nur auf besondere Einladung von einer berechtigten Quelle stattfinden.

In den „heitern Tropen” werde ich stets dieselbe Liebe für Sie hegen wie ich es hier getan. In freudiger Erwartung künftiger guter Nachrichten für Sie bin ich, aufrichtig die Ihrige


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