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Pflichttreue.

Aus der August 1907-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


„Unter Pflichttreue bei den Lernenden verstehe ich dies — nur von Gott abhängig zu sein. Unterordnung des Menschlichen unter das Göttliche, unerschütterliche Gerechtigkeit, strenges Festhalten an göttlicher Wahrheit und Liebe.” — „Retrospection and Introspection,“ S. 62, von Mary Baker G. Eddy.

Es kommen viele zur Christian Science, die sich sagen: „Wenn ich geheilt werde, will ich mein Leben diesem großen Werke weihen.” Das ist ein würdiger und richtiger Standpunkt, wenn er aus richtigem Antriebe kommt. Man kann annehmen, daß diese Menschen, die ernsthaft nach Gesundheit streben, wenn sie ihren Grundsatz genauer erklären könnten, sagen würden: „Sollte das Prinzip und die Regel von der Christian Science mir durch ihre heilende Kraft bewiesen werden, so werde ich mich niemals wieder davon abwenden, denn dann werde ich wissen, daß sie die Wahrheit vom Sein ist.” Aus den Reihen der so Gesinnten sind treue Anhänger hervorgegangen. Die Beschaffenheit ihrer Gedanken ist ehrlich, von festem Glauben und Vertrauenswürdigkeit, sie sind fähig geheilt zu werden und sie finden ihre gerechte Belohnung in der körperlichen Wiedererneuerung.

Aber der irdische Gedanke, der sich selbst und andere täuscht, macht listige Windungen, so daß er sich oft selbst über seine eigenen Beweggründe und Absichten irreführt. Die so schweigend oder laut angebotene Gegenleistung kann, näher betrachtet, einer dem Allmächtigen angebotenen Bestechung gleichen. In kurzer Worten könnten sie so lauten: „Wenn Gott mir hilft, dann werde ich Gott dienen.”

Ach, über die Unwissenheit und den Irrtum, der nicht einsieht, daß wenn wir dem Guten dienen sich uns das Gute als eine immergegenwärtige Hilfe erweist!

Die Versprechungen, die aus diesen beiden typischen Gedankenzuständen heraus gegeben werden, scheinen übereinstimmend zu sein, aber die Gedankengänge, aus denen sie hervorgingen, sind einander entgegengesetzt. Der eine sucht sowohl geistige wie körperliche Gesundheit. Der andere wünscht nur die materielle Gesundheit. Der eine ordnet das Menschliche dem Göttlichen unter. Der andere ist bereit sich undankbar und treulos gegen die Macht zu wenden, die ihm Hilfe bietet, wenn jene Hilfe nicht genau mit seinen eigenen fehlerhaften Erwartungen und selbstsüchtigen Wünschen übereinstimmen sollte. Kann es überraschen wenn der letztere nicht immer völlig und sofort geheilt wird? Er muß von viel Eigenliebe geheilt und darauf hingeführt werden die Wahrheit aus reineren und selbstloseren Beweggründen zu suchen, ehe er vollständige Heilung finden kann.

Das göttliche Prinzip hat keine Erwiderung auf eine Bestechung. Prüfe den Geisteszustand der drei weisen hebräischen Männer, die unbeschädigt in dem feurigen Ofen umhergingen. Sie sagten nicht: Wenn die göttliche Liebe mir aus dieser Schwierigkeit heraushilft, so will ich in allen darauffolgenden Zeiten ein guter Christian Scientist sein, und sie folgerten nicht daraus, daß, wenn dieselbe im geringsten versagen sollte, sie gezwungen wären, zwischen den beiden Aussichten zu wählen: ob sie dem Haß der irdischen Auffassung entgegentreten, oder sich von Gott abwenden sollten, um den Göttern des Materialismus zu dienen und daß sie dann aufhören müßten der Wahrheit zu folgen in der vergeblichen Hoffnung ähnlichen Verurteilungen entgehen zu können.

Es ist wahr, daß diese drei wie viele andere Sterbliche heutzutage durch Beweise die Überzeugung von der sie beschützenden Macht des Geistes gehabt hatten. Sie vertrauten nicht auf ein unerprobtes Prinzip. Aber dieses besondere Erlebnis war ihnen ein völlig neues und es erschien ernster als jedes andere, das sie vorher durchgemacht hatten. Die Probe auf Gottes Macht sie aus den verzehrenden Flammen herauszuführen, mußte wahrlich ihrer menschlichen Auffassung sehr groß erschienen sein. Und doch standen diese drei treuen Diener des lebendigen Gottes da und erklärten vor dem babylonischen Herrscher, daß es dem Geiste wohl möglich sei, sie in solch einer Not zu bewahren. Und mehr als das, in dieser Stunde der Prüfung hielten sie so fest an der Liebe, auf die sie vertrauten, daß ihnen die Kraft gegeben wurde zu sagen: „Und wo er’s nicht thun will” — damit meinten sie wenn der Beweis nicht gegeben wird, — selbst wenn unser Verständnis vom Geiste nicht hinreichend ist, um uns sicher durch dieses Erlebnis zu führen und wir in den feurigen Ofen geworfen werden, — „Und wo er’s nicht thun will, so sollst du dennoch wissen, daß wir deine Götter nicht ehren, noch das goldene Bild, das du hast setzen lassen, anbeten wollen.”

Brachte nicht gerade dieses starke Festhalten an dem unwandelbaren Glauben und die Beständigkeit in ihrer höchsten Auffassung des Rechten, als sie nicht erkennen konnten ob ihnen ihr Verständnis von der Wahrheit sichtbar helfen oder scheinbar versagen würde, während es ihnen immer klar blieb, daß sie doch ihr Leben nicht verlieren würden, sondern sich über jeden falschen Begriff vom Dasein erheben und sich an nichts anderes als an das Leben in Gott klammern wollteten — brachte nicht gerade dieser unerschütterliche treue Gehorsam gegen das Prinzip der Liebe, selbst angesichts des Todes, den Beweis von der geistigen Macht, die sie unbeschädigt aus der feurigen Prüfung herausführte? Sollte dies nicht der geistige Standpunkt eines jeden wahren Nachfolgers Christi, eines jeden wirklichen Christian Scientisten heute und immer sein? — „Und wo er’s nicht thun will, so sollst du dennoch wissen, daß wir deine Götter nicht ehren.”

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