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Über den Glauben an die Materie.

Aus der August 1907-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Nichts wird hinsichtlich der Christian Science häufiger mißverstanden als ihre Stellung zu der Erscheinung dessen, was die materielle Schöpfung genannt wird. Die nackte Behauptung von der Unwirklichkeit der Materie könnte Bestürzung bei einigen Leuten hervorrufen, die sich nach der Christian Science erkundigen, obwohl die Voraussetzung, aus der diese Schlußfolgerung in logischer Weise gezogen wird, — nämlich daß Gott, Geist, unendlich ist, gewöhnlich von ihnen angenommen wird. Da sie die Logik dieser Folgerung nicht durchdacht haben, ziehen sie seltsame Schlüsse, die in gar keiner Beziehung mit der Lehre der Christian Science stehen. Da sie die Voraussetzung, von der die Christian Science ausgeht, zugeben, wären sie sehr gut im Stande, dasjenige mit Nachdenken zu analisieren, was logisch daraus gefolgert werden kann. Weil die Schlußfolgerung der Christian Science richtig gezogen ist, muß der Fehler, wenn ein Fehler vorhanden ist, in der Voraussetzung liegen — einer Voraussetzung, die, wie wir bedenken müssen, nicht der Christian Science allein eigen ist, sondern die allgemein von andern christlichen Kirchen und vor deren Bestehen vom jüdischen Volk angenommen worden ist.

Anzunehmen, daß, weil es wissenschaftlich gesprochen, keine Materie gibt, der Mensch keinen Körper habe, oder daß es keine Bäume, keine Blumen, keine Sterne, kein Meer, keinen Himmel oder irgend welche andere Dinge gäbe, die die Erscheinung des Weltalls bilden, heißt über die Lehre der Christian Science etwas annehmen, was ihr durchaus fremd ist und was kein Christian Scientist glaubt. Wenn die Christian Science das Nichts der Materie behauptet, nimmt sie nicht, bildlich gesprochen, einen Schwamm und wischt die Tafel des Weltalls damit ab, dort nur eine Leere lassend, wo vorher die lieblichen Formen der Natur gewesen sind, und die Schwierigkeit diesen Punkt zu erfassen, liegt in der geistigen Erziehung oder in der Art des Denkens eines jeden. Dem Denken, welches sich nichts als substantiell vorstellt, außer das, was materiell ist, scheint die Annahme, daß es gar keine Materie gibt, die unmittelbaren Grundfesten des Weltalls fortzunehmen und die Schöpfung ins Chaos zu versenken, während tatsächlich die Lehre der Christian Science, die Harmonie, den Bestand, und die Fortdauer des wirklichen Seins offenbart, dessen Erkenntnis dem Forschen des Materialisten immer verborgen blieb.

Die Behauptung, daß Materie unwirklich ist, weil Gott Geist ist und alles Sein ausmacht, steht im Einklang mit der Behauptung, daß Dunkelheit unwirklich ist, weil Gott Licht ist. Und doch wird gewöhnlich angenommen, daß Dunkelheit durchaus unwirklich ist, daß sie eher den Mangel von etwas darstellt, als dessen Vorhandensein, daß sie eine schattenhafte Erscheinung ist ohne Festigkeit oder Greifbarkeit, die je nach ihrer Dichtigkeit mehr oder weniger der normalen Wahrnehmung der Dinge Eintrag tat. Für den materiellen Gesichtssinn ist Dunkelheit gerade so wirklich wie andere Kundgebungen der Materie für den materiellen Tastsinn, wenn daher diese Sinne gleich zuverlässig und vertrauenswürdig sind, so sind die Zustünde, die durch sie erkannt werden gleich wahr oder unwahr.

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