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Die Philosophie des Heilens.

Aus der September 1909-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Wie groß auch immer das Vertrauen sein mag, das die verschiedenen medizinischen Schulen auf ihre Heilmittel und deren vermeintliche Wirkung setzen — eins müssen sie alle zugeben: sie haben keine Philosophie betreffs des Verhältnisses zwischen Ursache und Wirkung. Was die Beobachtung und Anordnung der Erscheinungen menschlicher Erfahrung betrifft, so kann ihr Verfahren wissenschaftlich genannt werden; jedoch in Bezug auf den ursächlichen Zusammenhang haben sie keine vernunftgemäße Erklärung.

Der Materialist mag eine bestimmte Arznei für ein bestimmtes Leiden verschreiben und imstande sein zu beweisen, daß dieselbe in Fällen, wo sich ähnliche Symptome gezeigt hatten, erfolgreich gewesen waren. Wenn man ihn aber fragt, wie die Teilchen der in den Körper aufgenommenen Materie die Entzündung oder die untätige Drüse finden und die Art der Krankheit beurteilen können, oder in welcher Weise sie imstande seien normale Zustände zu bewirken, so muß er zugeben, daß ihm eine befriedigende Antwort fehlt. Er hat auch nicht die leiseste Ahnung von dem Hergang. Er mag wohl einwenden, er könne ohne eine Philosophie fertig werden, und es sei nichts weiter nötig als ein praktisches, auf Erfahrung begründetes System; damit widerlegt er jedoch die Behauptung, daß sein System eine Wissenschaft sei. Ein Mensch, dessen Anschauungen halb materialistisch und halb idealistisch sind und der erklärt, Materie sei ein Mittel, durch welches Gott Seine Zwecke ausführe, ist gleichfalls unfähig über das, was er für eine göttliche Anordnung hält, eine folgerichtige Erklärung abzugeben. Wenn z. B. Gott bestimmt hätte, daß Kalomel oder Arsenik eine gewisse Krankheit heilen solle, wie kommt es dann, daß der Körper durch den fortgesetzten Gebrauch dieser Arzneien vergiftet wird und daß ein Leiden eintritt, welches vielleicht weit schlimmer ist als die ursprüngliche Krankheit? Hat Gott Seine anfängliche Macht über diese Art der Materie verloren? Ist dieser Fall der göttlichen Liebe entrissen worden und in die Hände einer bösen Macht gefallen, die den Leidenden nun doppelt peinigt? Kann irgend etwas, was von Gott kommt, Disharmonie und Leiden verursachen? Es sind dies einfache aber wichtige Fragen; sie lassen uns einen Blick werfen auf die Widersprüche in den sogenannten christlichen Anschauungen. Die ganze Theorie bricht zusammen, weil die Wirkungen, welche man für die Kundgebung des göttlichen Gesetzes hält, von kurzer Dauer sind, und weil überhaupt dem ganzen System Ordnung und Planmäßigkeit fehlt.

Im Gegensatz zu den unphilosophischen materiellen Annahmen gibt uns Christian Science eine Erklärung der Christus-Heilung, die selbst ein Kind begreifen kann. Es ist jedem verständlich, daß eine positive Größe ihr Gegenteil, die negative Größe aufhebt, daß Licht und Finsternis unvereinbar sind, daß die Wahrheit und der Irrtum in Bezug auf irgend eine Sache das Bewußtsein nicht gleichzeitig beherrschen können. In dem Werke „Science and Health“ lesen wir: „Die Metaphysik löst Dinge in Gedanken auf.” „Die geistigen Tatsachen und die materiellen Annahmen widersprechen sich.” „Die ewige Wahrheit zerstört das, was die Sterblichen vom Irrtum gelernt zu haben scheinen” (SS. 269, 289, 288). Mit diesen Worten gibt Mrs. Eddy der Welt nicht nur einen Gesichtspunkt, von wo aus dieselbe die Werke Christi verstehen kann, sondern sie unterweist sie auch in dem Prinzip, den Grundsätzen, dein Verfahren, ja in der Wissenschaft alles wahren Heilens. Von diesem Gesichtspunkt aus sieht man, daß weder der Mensch noch die Materie krank ist oder krank sein kann; daß Krankheiten jeder Art ihren Ursprung und Aufenthaltsort im falschen Bewußtsein haben und daß die Christus-Heilung heute wie vor alters durch den Sieg der Wahrheit über den Irrtum bewirkt wird.

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