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Eine einfache Lektion.

Aus der September 1909-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Ich hatte mir im Garten schöne frische Rosen gesammelt, um ein vor mehreren Tagen gepflücktes Bukett zu ersetzen. Als ich das Zimmer betrat, fiel mein Blick auf die Rosen in der Vase, und ich dachte bei mir selber: „Wenn ich gewußt hätte, daß diese Rosen noch so schön aussehen, hätte ich keine frischen gepflückt.” Ich nahm die Vase zur Hand, und siehe da, die Blätter einer Anzahl der allerschönsten Blumen fielen ab. Einige ertrugen jedoch die Berührung und ich dachte deshalb sie in der Vase zu lassen und die frischen dazwischen zu stecken. Aber neben den frischen und vollkommenen Rosen sahen die alten wirklich recht welk und jämmerlich aus. Es wurde mir klar, daß die Blumen alle gleich frisch und schön aussehen müßten, falls ich in der Anordnung derselben Harmonie zum Ausdruck bringen wollte. So nahm ich denn die alten heraus und erhielt dadurch einen Blumenstrauß, dessen Wohlgeruch und Schönheit vollkommen waren.

Diese Begebenheit diente mir zur nützlichen Lehre. Sie erinnerte mich an eine Erfahrung, die alle Christian Scientisten durchmachen. Wir sind alle geneigt, die Blüten unsrer Annahmen für befriedigend und sehr schön zu halten, bis wir einige der wirklichen Blüten der Wahrheit gepflückt und uns an denselben ergötzt haben. Wenn wir nun mit diesen ersten vollkommenen Gedankenblüten an unsre mentale Vase (das menschliche Bewußtsein) herantreten, in der Absicht, das Alte zu entfernen und mit den vollkommenen Ideen der Wahrheit zu ersetzen, so sind wir gar leicht geneigt zu denken: „Ei, diese Annahmen sind doch sehr schön; es wird kaum nötig sein, sie zu entfernen.” Wenn es uns jedoch ernst ist und wenn wir uns auch nur auf einen Augenblick die schönen und reinen Ideen der Wahrheit vergegenwärtigt haben, werden wir der Sachlage mutig entgegentreten und unsre Gedanken näher untersuchen, um zu erfahren, ob sie die Probe bestehen können. Und siehe, wie die Blätter der Rosen abfielen, so fallen viele dieser alten Annahmen bei der ersten Berührung der Christian Science zu Boden.

Wir mögen finden, daß einige der alten Annahmen — wie in obiger Veranschaulichung — die erste Berührung der Wahrheit ertragen können und daß sie eine Zeitlang bleiben, wo sie sind. Indem jedoch unser Blick klarer wird und ein ernsteres Verlangen in uns erwacht, mehr Harmonie, mehr Liebe zu den vollkommenen Vorbildern der Wahrheit zum Ausdruck zu bringen, sehen wir bald, daß die alten Annahmen des Fleisches doch recht traurig aussehen, wenn wir sie neben die reinen Begriffe der Christian Science stellen. Zuerst erregt das Entfernen des Alten ein Gefühl des Bedauerns in uns, denn dieser Schritt bedeutet oft, daß wir „selbst die teuersten Annahmen und Angewohnheiten beseitigen” müssen („Science and Health,“ S. 141); bald aber verschwinden diese Gedanken und wir freuen uns dann, wenn wir sehen, wie die alten Dinge eins nach dem andern verschwinden und die Schöpfungen des Guten an deren Stelle treten, welche sich alle Tage zu neuer Schönheit entfalten und uns immer herrlicher erscheinen, je länger wir sie betrachten.

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