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Rechtes Denken.

Aus der September 1909-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Im zwölften Kapitel des 4. Buches Mosis lesen wir, daß Aaron und Mirjam sich gegen Moses auflehnten, weil er etwas getan hatte, was nicht mit ihren Ansichten übereinstimmte. Und sie sprachen: „Redet denn der Herr allein durch Mose? Redet Er nicht auch durch uns?” Es dient diese Begebenheit als Beispiel, wie das eigne Ich, wie Stolz und Neid das geistige Verständnis verdrängen, durch welches man befähigt wird, das Menschliche von dem Göttlichen, das Wirkliche von dem Unwirklichen zu trennen. Sie konnten nicht unterscheiden zwischen dem persönlichen Moses und der Wahrheit oder Erkenntnis Gottes, die dem Moses enthüllt worden war und die er dem Volke klar zu machen suchte. Die Bibel erklärt sehr deutlich, daß dieses Gefühl des Neids Gott mißfiel, und daß Mirjam sofort aussätzig wurde. Aaron tat Buße wegen seiner Torheit und Sünde, welche eine solch schreckliche Strafe herbeigeführt hatte, und bat Moses, die Schwester zu heilen. Dieser flehte dann zu Gott und Mirjam wurde geheilt.

Es wiederholt sich vieles in der Geschichte. In unsern Tagen sagt die Welt: „Wer ist Mrs. Eddy, daß die Wahrheit durch sie kommen sollte? Sind wir nicht gerade so gut wie sie? Sind nicht die Gebete unsrer Pastoren and andrer ernster Christen ebenso wirksam, wie die ihrigen? Warum ließ Gott Seine Kinder so lange warten, wenn das, was Mrs. Eddy geschrieben hat, die Wahrheit ist?” Wie bei Aaron und Mirjam, so sehen wir auch heute noch, wie die sterbliche Vernunft der neidischen Menschheit blindlings urteilt und die Wahrheit nicht erkennt, die Mrs. Eddy, wie einstmals Moses, empfangen hat und die auch sie der Welt in ihren Schriften mitteilt.

Wir lesen außerdem im Buche Samuel, daß Saul wegen seines Neides gegen David seinen Thron verlor. Ferner waren es neidische Gedanken, die den Juden die großen Wahrheiten verhüllten, welche Jesus Christus sie lehren wollte. Der Neid bewog sie zu den Bemerkungen: „Ist er nicht der Zimmermann?” „Was kann von Nazareth Gutes kommen?” Diese neidischen Gedanken führten die Kreuzigung herbei und die Juden verloren somit wegen ihrer falschen Annahmen den Befreier ihrer Nation. Je mehr wir Christian Science studieren, desto mehr werden wir von der Wahrheit der Lehren unsres Meisters und unsrer Führerin überzeugt. Wenn die Menschheit dies erst eingesehen hat und demgemäß handelt, werden Sünde, Krankheit und Tod verschwinden. Jesus gebot seinen Nachfolgern zu wachen, und unsre Führerin gibt uns die Ermahnung: „Haltet Wache an der Türe des Denkens” („Science and Health,“ S. 392).

Die Menschheit sehnt sich nach der großen Wahrheit, welche diese edle Frau entdeckt hat, und dies bewies sich mir neulich aufs neue durch folgende Begebenheit. Ich bestieg nämlich ein Fährboot, um in New York über den Fluß zu setzen. Ein achtzigjähriger Herr ersuchte mich, ihn zu führen. Im Verlauf des Gespräches sagte er mir, er sei beinahe blind und äußerte die Ansicht — die viele von uns teilten, ehe wir etwas von Christian Science verstanden — daß Gott aus irgend einem unerklärlichen Grund dieses Leiden verordnet habe. Ich sah, daß er in der Heiligen Schrift sehr gut bewandert war. Wir unterhielten uns längere Zeit, und nachdem ich ihm viele Punkte der Christian Science Lehre erklärt hatte, sagte er: „Gott sei Dank, daß eine neue Auslegung der Bibel erschienen ist, denn die Menschen wenden sich immer mehr von dem materiell ausgelegten Christentum ab.” Mein Herz war voll Dankbarkeit gegen unsre Führerin, die so bestimmt und unerschütterlich für die Wahrheit eingetreten ist. Ich bin überzeugt, daß mit der Zeit die ganze Welt ihr großes Werk für die Menschheit anerkennen wird,—„beide, klein und groß.”


Laßt uns lindernd Öl und Wein
In des Nächsten Wunden gießen;
Helfer, Tröster ihm zu sein,
Soll uns nie verdrießen.


Die Schule des Lebens kennt keine Ferien.

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