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Die Gießkanne

Aus der Januar 2002-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Olly, der rote Kater, lag neben einem Lavendelstrauch und döste.

Es war ein heißer Tag. Olly öffnete seine Augen gerade weit genug, um sicherzugehen, dass keine Hummel auf seinem zuckenden Schwanz landete. Poppy machte es sich mit einem neuen Buch im Apfelbaum bequem. Poppy war Jacks große Schwester. Jack lag auf dem Bauch und versuchte eine Ameisenkolonne dazu zu bewegen, eine neue Route nach Hause zu ihrem Ameisenhaufen einzuschlagen. Ihm war heiß und er fühlte sich bedrückt.

Der Grund dafür war Digby. Jack musste auf dem Heimweg von der Schule an Digbys Haus vorbeigehen und davor hatte er Angst. Digby lauerte nämlich Jack gerne auf. Er sprang hinter einer Mauer hervor, erschreckte Jack und beschimpfte ihn. Jack reichte es jetzt. Er wollte nicht mehr in die Schule gehen und damit basta! Andererseits machte es ihm Spaß, zusammen mit seinen Freunden neue Sachen zu lernen. Er war in der Zwickmühle und wusste nicht, was er tun sollte.

Weil die Ameisen ihre Marschroute nicht ändern wollten, kletterte Jack in den Baum zu seiner Schwester und schüttete ihr sein Herz aus. Poppy hörte zu und nachdem Jack ihr sein Leid geklagt hatte, erzählte sie ihm eine Geschichte.

„Als Olly noch ein kleiner Kater war und das erste Mal nach draußen ins Gras ging, wollte ich ihn ein bisschen ärgern“, erzählte sie. „Ich nahm eine alte, rostige Gießkanne und spritzte ihm etwas kaltes Wasser über den Kopf.

Olly hatte noch nie eine Gießkanne gesehen oder kalte Wasserspritzer gefühlt. Alles, was er seit seiner Geburt kannte, war Liebe. Was tat er also? Er schaute die Gießkanne nur an, legte sich auf den Rücken, schnurrte und wartete darauf, dass ihm jemand den Bauch krault. Die Gießkanne machte ihm keine Angst. Er fürchtete sich nicht, weil er gar nicht wusste, was Angst ist. In Ollys Vorstellung gab es nur Liebe.

Ganz ähnlich ist es mit dir und Digby“, sagte Poppy zu Jack. „Gott liebt dich ebenso sehr wie Digby, denn ihr seid beide Seine Kinder. Er hat euch beide so geschaffen, dass ihr Liebe in euch tragt und keinen einzigen boshaften oder schrecklichen Gedanken. Er überhäuft euch mit Seiner Liebe. Und weil Gott überall ist, ist auch Seine Liebe überall.“

Jack dachte darüber nach, dass Gott sie beide, ihn und Digby, liebte und mit Liebe überhäufte. Er versprach Poppy, am nächsten Tag in die Schule zu gehen, auch wenn ihm bei dem Gedanken ein bisschen mulmig zumute war. Aber Gott hatte ihn noch nie im Stich gelassen. Er würde sich einfach vorstellen, dass Digby und er von Liebe durchtränkt waren.

Am folgenden Tag bog er um die Ecke vor Digbys Haus. Aber er hatte kein ungutes Gefühl, denn Gott war überall und daher konnten nur liebevolle Gedanken von Digby ausgehen. Er blickte auf und sah Digby mit Dudel, seinem Hund, auf der Mauer sitzen. Digby rief Jack zu, ob er nicht mit ihm zusammen sein neues Modellschiff auf dem Teich segeln lassen wollte. Es überraschte Jack, dass Digby so anders war — so freundlich und fröhlich. Jack freute sich und antwortete Digby: „Na klar! Gehen wir!“

Sie sausten los, gefolgt von Dudel. Es war, als ob sie schon immer die besten Freunde gewesen wären.

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