Als ich eines Tages einen Freund besuchte, fand ich ihn mit einer Gruppe anderer Freunde im Schatten eines Baumes. Sie diskutierten leidenschaftlich über eine Radiosendung zum Thema Lebensplanung, die sie gerade gehört hatten. Dem Moderator zufolge verbringen hierzulande viele Männer und Frauen zwei Drittel ihrer Zeit mit der Suche nach einem besseren Leben, ohne es je zu finden. Viele haben keine Arbeit, keine Wohnung und sind von ihrer Familie abhängig; sie spüren, dass sie keinen festen Boden unter den Füßen, keine Sicherheit und keine Perspektive haben.
Deshalb hatte der Moderator dieser Sendung die jüngere Generation aufgefordert, sie solle aufwachen und nicht zögern, das Land zu verlassen und woanders hinzugehen, wenn sie Gelegenheit dazu bekomme. Diese Worte hatten meine Freunde verärgert. Viele suchten bereits nach dem besten Weg, das Land zu verlassen in der Hoffnung, im Ausland ein besseres Leben zu finden. Einige waren so frustriert wegen der Aussichtslosigkeit ihrer Lage, dass sie bereit waren, für eine Lösung sogar Gewalt anzuwenden.
Als ich auf dem Heimweg über diese hitzige Diskussion unter meinen Freunden nachdachte, war ich voller Furcht. Mir leuchteten die Argumente und Schlussfolgerungen des Moderators immer mehr ein. Ich arbeitete damals ehrenamtlich für den Leseraum der Christlichen Wissenschaft. Ich fand es schwierig, meinen Lebensunterhalt zu bestreiten, und mir fehlte oft das Allernötigste. Beunruhigt über diese negativen Gedanken, überlegte ich, ob ich das Angebot eines Freundes annehmen sollte, der mir zuvor finanzielle Unterstützung für meine Auswanderung angeboten hatte. Doch das bedeutete, dass ich meine Arbeit im Leseraum aufgeben müsste.
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