Ist die Gleichheit der Geschlechter nur eine Zukunftsvision? Oder für unsere Zeit vielleicht sogar ein viel zu hoch gestecktes, ja utopisches Ziel? Betrachtet man die Lage der Frauen und Mädchen in vielen Kulturen rund um den Globus, so sind das keine abstrakten Fragen. In vielen Gegenden sind Frauen und Mädchen Vergewaltigungen, häuslicher Gewalt, Menschenhandel und grausamem Missbrauch ausgesetzt. Mädchen, die fast noch Kinder sind, werden Kinderbräute für wesentlich ältere Männer und es geschehen andere Untaten.
Vor etwa einem Jahr trat die junge Bildungsaktivistin Malala Yousafzai erstmals vor ein großes Publikum, um über die Wichtigkeit von Bildung zu sprechen. Sie war international in den Schlagzeilen, weil sie als Teenager wegen ihres Einsatzes für das Recht aller Mädchen auf Bildung von den Taliban angeschossen worden war. Eine Schätzung besagt, dass 77,6 Millionen Mädchen weltweit weder die Grundschule noch eine weiterführende Bildung offensteht.
Als Ehemann und Vater habe ich in einem gleichwohl viel geringeren Ausmaß die geschlechterbezogenen Herausforderungen miterlebt, auf die meine Frau und unsere Tochter in verschiedenen Kulturen und Zusammenhängen gestoßen sind. Sei es auf den Straßen Kolumbiens oder in der akademischen Gemeinschaft Deutschlands, die Welt hat noch einen weiten Weg vor sich, bis beide Geschlechter als gleichwertig aufgefasst werden. Nirgends, so scheint es, finden Jungen und Mädchen bislang eine Chancengleichheit vor.
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