Ich habe mit meiner Familie etwa fünf Jahre lang in Cuernavaca, Mexiko, gelebt. Durch das warme Klima wimmelt es dort nur so von kleinen Skorpionen. Wir sahen sie oft in den Mauern rund um unseren Garten. Manchmal gelangten sie durch offene Fenster und Türen auch ins Haus.
Eines Morgens wurde ich plötzlich durch einen stechenden Schmerz im Arm wach. Ich fand einen Skorpion in meinem Bettzeug und einen Einstich neben dem Ellbogen. Ich bekam einen großen Schreck, denn ich verspürte ein taubes Gefühl und Skorpionstiche gelten als giftig und potenziell tödlich, je nach der Art des Skorpions, der Jahreszeit und anderen Faktoren. Und häufig werden sie mit einem medizinischen Gegenmittel behandelt.
Da ich die Christliche Wissenschaft studiere, wusste ich, dass ich der Furcht sofort begegnen musste. In früheren Situationen hat mir der folgende Gedanke als machtvolle Hilfe gedient: „Nichts kann dir schaden.“ Das ist Teil einer Zusage, die Jesus seinen Jüngern gab: „Seht, ich habe euch Vollmacht gegeben, auf Schlangen und Skorpione zu treten, und über die ganze Macht des Feindes; und nichts wird euch schaden“ (Lukas 10:19).
Es war, als ob diese Idee – so unmissverständlich und so relevant – ganz unmittelbar zu mir spräche. Sie sagte mir, dass es keine böse Kraft oder giftige Substanz gibt, die in mein Sein eindringen, mich lähmen oder mir Atemprobleme bereiten könnte (alles Symptome, die einem Skorpionstich zugeschrieben werden). Die von Gott stammende Macht, die durch Christus Jesus sichtbar wurde, war genau hier mit mir, um mit voller Macht gegen die Wirkungen des Stichs anzugehen.
In Gottes zärtlicher, liebevoller Gegenwart – dem einzigen Ort, wo wir je sein können – sind wir sicher.
Jesus gab dieses Versprechen auf der Grundlage, dass unser Vater-Mutter Gott allmächtig und nur gut und liebevoll ist. Ich wurde zuversichtlicher, dass ich die kraftvolle Gegenwart und Macht Gottes unmittelbar sehen und fühlen kann, denn Gott hat die Herrschaft über mich und nicht der Skorpion. Die Furcht und die Schmerzen lösten sich auf. Das Gefühl der Lähmung im Arm ließ nach und innerhalb einer Stunde war der Arm wieder völlig normal.
Ein andermal wurde ich auf der Arbeit wieder von einem Skorpion gestochen, diesmal an der Hand. Die erste Heilung hatte mir spürbar gezeigt, dass ich mich nicht fürchten oder beeindrucken lassen muss. Ich war überzeugt, das beste Gegenmittel waren die geistigen Wahrheiten, die Mary Baker Eddy, die die Christliche Wissenschaft entdeckte, in einer Definition von Engeln so beschreibt: „Gottes Gedanken, die zum Menschen kommen; geistige Intuitionen, rein und vollkommen; die Inspiration der Güte, Reinheit und Unsterblichkeit, die allem Bösen, aller Sinnlichkeit und aller Sterblichkeit entgegenwirkt“ (Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift, S. 581). Als ich im Gebet geistige Wahrheiten in meinem Denken hegte, erlebte ich eine natürliche „Gegenwirkung“ gegen die Symptome, die eine rasche Heilung herbeiführte.
In unserer Familie bestand die Regel, dass alle sowohl draußen wie auch im Haus etwas an den Füßen tragen und ihre Schuhe auf Skorpione prüfen sollten, bevor sie die Schuhe anziehen. Aber das wurde nicht immer beachtet. Eines Tages war unsere damals elfjährige Tochter barfuß und trat im Haus versehentlich auf einen Skorpion. Doch er hat sie nicht gestochen. Der Schutz, den sie brauchte, war sofort am Wirken. Wir wendeten uns wieder an diese wundervolle Verheißung Christi Jesu und waren so dankbar zu erkennen, dass wir in Gottes zärtlicher, liebevoller Gegenwart – dem einzigen Ort, wo wir je sein können – sicher sind.
