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Hirte sein

Aus der Dezember 2015-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Alles schläft. Es ist eine stille Nacht, ja eine heilige Nacht. Die Hirten wachen über ihrer Herde. Plötzlich ist dort ein Engel, der ihnen berichtet, dass ganz in ihrer Nähe, in einer Stadt namens Bethlehem, ein Kind geboren wurde. Dieses Kind ist der Erlöser, der den Menschen angekündigt worden war. Und dann ist die Nacht erfüllt von einer Engelschar, die diese wundervolle Botschaft den Hirten verkündet: „Ehre sei Gott im Himmel! Denn er bringt der Welt Frieden und wendet sich den Menschen in Liebe zu“ (Lukas 2:14, Hoffnung für alle, © 1983, 1996, 2002 by Biblica Inc.TM. Nutzung mit freundlicher Genehmigung Fontis – Brunnen Basel).

Die Bibel berichtet, dass die Hirten die Botschaft des Engels ernst genommen und sich sofort auf den Weg nach Bethlehem gemacht haben. In der Tat fanden sie in Bethlehem einen Stall, mit Maria, Josef und Jesus, dem kleinen Neugeborenen, das in einer Krippe lag. Die Hirten behielten die gute Nachricht nicht für sich, sondern erzählten alles, was der Engel ihnen über das Kind verkündet hatte, weiter, und sie lobten und dankten Gott für dieses wunderbare Ereignis.

Habt ihr schon einmal einen Hirten gesehen? Diejenigen, die jetzt „ja“ sagen, wissen vermutlich, was seine Aufgaben sind. Diejenigen, die „nein“ sagen: Macht nichts! Ich werde versuchen euch zu erklären, was den Hirtenberuf so besonders macht. Er hat zu tun mit Schutz und Wachsamkeit; er beinhaltet lange Zeiten des Beobachtens und Wartens. Schafe brauchen Schutz und Führung. Die Schafe grasen, der Hirte wacht. Die Schafe trinken, der Hirte passt auf. Die Schafe schlafen, der Hirte beobachtet die Umgebung. Auf Wachsamkeit und Empfänglichkeit kommt es in dem Hirtenberuf an, auf die Fähigkeit, schnell zu handeln. Hirten arbeiten in der freien Natur, zu ihren Eigenschaften zählen zudem Zuverlässigkeit, Lebensfreude, die Fähigkeit des Zuhörens, die Bereitschaft, Verantwortung zu übernehmen.

Die Hirten also erfahren in jener stillen, heiligen Nacht, in der Christus Jesus, der Erlöser, geboren wird, zu allererst davon. Heute wissen Milliarden von Menschen, wer Christus Jesus war, aber in jener Nacht weiß kaum jemand, dass er der versprochene Heiland, der Erlöser, ist. Es sind die Hirten, die als allererste die Nachricht von dem frohen Ereignis erfahren, das die Welt verändern sollte. Sie haben die Botschaft des Engels gehört, sie waren empfänglich dafür und sie schenkten ihr Glauben. Sie sind zum Stall gegangen, um dieses besondere Baby mit eigenen Augen zu sehen und danach anderen davon zu berichten.

Wieso, glaubt ihr, sind die Engel wohl ausgerechnet den Hirten erschienen? Könnte es nicht sein, dass die Hirten mit ihren vielen besonderen Eigenschaften vorbereitet waren auf dieses große, weltbewegende Ereignis? Und weil die Hirten wachsam waren und daher die Botschaft des Engels wahrnehmen konnten? „Der wachsame Hirte erblickt die ersten Strahlen des aufdämmernden Morgens, bevor der volle Glanz des erstandenen Tages hereinbricht.“ (Das schrieb die Entdeckerin der Christlichen Wissenschaft, Mary Baker Eddy, in ihrem Buch Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift auf Seite vii.)

Ihr findet es sicherlich interessant, dass Christus Jesus auch als „der gute Hirte“ bezeichnet wird. Christus Jesus war der Sohn Gottes. Er brachte allen Menschen die gute Botschaft, dass sie Gott gehören. Er lehrte sie, dass Gott das Gute ist, und er zeigte uns allen, dass kein Problem zu groß und keine Sorge zu unbedeutend ist, um nicht von der göttlichen Liebe geheilt zu werden. Jesus wird in einer seiner großen Predigten später sagen: „Glücklich sind, die Frieden stiften, denn Gott wird sie seine Kinder nennen“ (Matthäus 5:9, Hoffnung für alle).

Wenn ihr überlegt, was das wohl alles mit euch zu tun hat, dann vielleicht dies: Ihr seid die Hirten von heute und morgen. Das Gute, von dem Jesus den Menschen erzählt hat, ist heute genauso hier wie damals. Und wie einst die Hirten könnt auch ihr auf die gute Botschaft lauschen und offen dafür sein. Wo andere ein Problem sehen, könnt ihr beten, lauschen und wissen, dass die Macht Gottes eine heilende Lösung herbeiführen wird. Ihr könnt das vollkommene Gotteskind sehen, Gottes Bild und Gleichnis, wo andere Krankheit wahrnehmen. Und wo Streit herrscht, könnt ihr Frieden stiften, da ihr wisst, dass es nur einen Gott, nur ein Gemüt gibt. Und deswegen können alle Seine Kinder gut miteinander auskommen – genauso wie all die kleinen und großen Schafe friedlich in einer Herde leben.

Und natürlich ist Gott für uns alle der gute Hirte, der uns jeden Tag führt und uns hilft, für andere ein guter Hirte zu sein. Mary Baker Eddy beschreibt das ganz toll in einem Gedicht, in dem sie von Gott als unserem Hirten spricht. Das Gedicht heißt „Weide meine Schafe“ und wurde im Liederbuch der Christlichen Wissenschaft vertont. Es beginnt so:

Hirte, über Berge steil
       Zeig den Weg mir klar,
Wie zu sammeln, wie zu sä´n,
       Weidend Deine Schar.
Ich will lauschen Deinem Ruf,
       Irr´ ich im Geheg,
Will Dir folgen und mich freu´n
       Auf dem rauen Weg.

(Nr. 304, deutsche Übersetzung © CSBD)

Unsere Welt braucht auch heute Hirten – Menschen, die vor allen anderen sehen, dass alles gut werden wird, weil alles gut ist, da Gott das Gute ist. Es braucht auch heute Menschen, die nicht einfach nur abwarten, bis etwas Gutes „passiert“, sondern die Gottes Wort hören und tun und damit anfangen, Frieden zu stiften. Die Welt braucht Menschen, denen die gute Botschaft wichtig ist, die darauf vertrauen und sie an andere weitergeben, indem sie in Übereinstimmung damit leben. Es braucht auch heute Hirten. Bist du dabei?

PS: Hat euch diese Geschichte gefallen? Auf Herald-Online findet ihr viele weitere Artikel für Kinder, wie z. B. diesen: „Ich war einmal ein Hirte“ von Drew Ten Eyck, aus der Januar-Ausgabe von 1985. Hier ist der Link dazu: http://de.herald.christianscience.com/deutsch/ausgaben/1985/1/083-01/ich-war-einmal-ein-hirte

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