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Wer wird die Werke tun?

Aus der April 2015-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft

Übersetzt aus dem Christian Science Journal, Ausgabe Dezember 2014.


„Als ihr Verständnis der göttlichen Offenbarung wuchs, erkannte Mrs. Eddy, dass die Entdeckung der göttlichen Wahrheit, die ihr durch das christliche Heilen offenbart worden war, in unserer Welt auch nur durch solches Heilen bewahrt werden kann.“ 

—Yvonne von Fettweiss und Robert Warneck, Mary Baker Eddy: Ein Leben dem spirituellen Heilen gewidmet, S. 41 f.

Dieser wichtige Punkt sollte uns bereits aus Mary Baker Eddys eigenen Schriften hinreichend bekannt sein, und er wird in den Werken, die von der Verlagsgesellschaft der Christlichen Wissenschaft in jüngster Zeit veröffentlicht wurden, ebenfalls immer wieder betont: Das Heilen von Sünde und Krankheit stand für Mrs. Eddy stets an erster Stelle; ihm gebührte der Vorrang vor allen anderen Mitteln und Methoden, derer man sich bedienen mochte, um der Sache der Christlichen Wissenschaft zum Fortschritt zu verhelfen.

Sie verabscheute das, was sie gelegentlich als leeres Gerede oder Phrasendrescherei bezeichnete, und sie bemängelte, dass die Bewegung sich eher durch Worte als durch Werke hervortat. Zeitweilig wies sie die Christlichen Wissenschaftler auf die Notwendigkeit hin, weniger zu lehren, zu schreiben und die öffentliche Vortragstätigkeit zu reduzieren, und sie unternahm diesbezüglich entsprechende Schritte. Stattdessen forderte sie sie dazu auf, sich verstärkt dem Heilen zu widmen. „Demonstration ist alles in der Christlichen Wissenschaft“, schrieb sie, „nichts sonst beweist sie, nichts sonst wird sie bewahren und sie uns erhalten. Gott hat das gesagt – und Christus Jesus hat es bewiesen“ (Irving C. Tomlinson, Zwölf Jahre mit Mary Baker Eddy, S. 43).

Die schonungslose Ehrlichkeit, die diesen Aussagen zugrunde liegt, hat eine aufrüttelnde Wirkung, der man sich schwerlich entziehen kann. Sie inspirieren uns, denn sie lassen keinen Zweifel daran, dass die Entdeckerin und Gründerin der Christlichen Wissenschaft von ihrer heilenden Macht selbst absolut überzeugt war. Dieses Wissen weckt in uns den Wunsch, uns zu engagieren, es motiviert uns, mehr zu geben, die Christliche Wissenschaft wirklich zu leben und ihre heilenden Wirkung in erhöhtem Maße manifestiert zu sehen – nicht nur in unserem eigenen Leben, sondern weltweit.

Doch wie nicht anders zu erwarten, lauern im Zwielicht die zweiflerischen Einwände des menschlichen, sterblichen Gemüts. Herausfordernd fragt es: „Und wer, bitte schön, soll denn diese überaus wichtigen Werke tun, um die es hier geht? Die Zeiten haben sich doch geändert! Die meisten von uns haben mit Familie und Beruf ja bereits alle Hände voll zu tun. Es ist schon schwierig genug, die verschiedenen Ämter in der Kirche zu besetzen! Und das Verlangen nach geistiger Heilung hat infolge der Fortschritte in der Medizin sowieso abgenommen. Außerdem stehen heutzutage weniger Praktiker, an die man sich wenden könnte, zur Verfügung.“

Selbst wenn diese Fragen und Einwände – die im Grunde ja Behauptungen sind – menschlich gesehen zutreffen mögen, so lassen sie doch alle die Offenbarung der göttlichen Wissenschaft gänzlich außer Acht, ja, sie wenden sich von ihr ab. Sie sind nichts als die begrenzten Meinungen eines sogenannten sterblichen Gemüts, nicht das Wort Gottes. Die Entdeckung, dass Gott, Geist, die eine und einzige Wirklichkeit ist, bleibt unberücksichtigt. Paulus warnt in seinem Brief an die Römer: „... Gott ist wahrhaftig, und alle Menschen sind Lügner; ...“ (Römer 3:4).

Leben wir heutzutage in einer völlig anderen Zeit? Oder sind wir als Christliche Wissenschaftler dabei, uns heute – mehr als je zuvor in den vergangenen Jahrzehnten – bewusst zu werden, dass wir in einer unendlichen geistigen Realität leben, von der das sterbliche Gemüt überhaupt keinerlei Vorstellung besitzt? Mrs. Eddy äußerte sich einer Schülerin gegenüber einmal über die enorme Dimension dessen, was sie erschaut hatte. Sie sagte: „Ich sah, dass Gottes Liebe das ganze Universum und den Menschen umfasst und allen Raum füllt, und diese göttliche Liebe durchdrang mein Bewusstsein so sehr, dass ich mit christusgleichem Mitgefühl alles liebte, was ich sah. Durch diese Erkenntnis der göttlichen Liebe kam ‚die Schönheit der Heiligkeit, die Vollkommenheit des Seins‘ (Wissenschaft und Gesundheit, S. 253) zum Ausdruck, und sie heilte, erneuerte und rettete alle, die sich um Hilfe an mich wandten“ (Wir kannten Mary Baker Eddy, S. 44).

Diese Liebe, die Gott ist – die echt, umfassend, alles Wirken, durch und durch liebevoll ist –, vermag in der Tat die menschlichen Nöte der Gegenwart zu stillen. Sie liegt jeder echten Heilung, die wir erleben, zugrunde. Und sie ist es, die schon von jeher die Heilarbeit geleistet hat und sie auch weiterhin vorantragen und dafür sorgen wird, dass sie sich auf die gesamte Kirche ausdehnt.

Die göttliche Liebe, die auch Prinzip ist, verlangt ohne Frage unseren Gehorsam, unser Bestreben und unsere Bereitschaft, aus der materiellen Welt hinauszugehen und uns von dem Grundübel, viele andere Götter und Eigeninteressen zu haben bzw. zu verfolgen, abzuwenden. Sie hält uns dazu an, ein tieferes, reiferes Verständnis der Allheit Gottes und eine kontinuierliche Demonstration der Wissenschaft des Seins zu kultivieren. Gleichzeitig eröffnet unser Gehorsam uns aber auch die Möglichkeit, Gottes Universum und unser wahres Selbst als Sein Ausdruck hier und jetzt zu erleben. Dadurch erhalten die Worte Christi Jesu noch eine tiefere Bedeutung für uns: „Wahrlich, wahrlich, ich sage euch: Der Sohn kann nichts aus sich selber tun, sondern was er den Vater tun sieht; ... Denn der Vater hat den Sohn lieb und zeigt ihm alles, was er tut, ...“ (Johannes 5:19, 20). 

Als Christliche Wissenschaftler und Nachfolger Christi besteht unsere Aufgabe darin, die geistige Klarheit zu gewinnen, die es uns ermöglicht, die Werke Gottes wahrzunehmen. Dadurch bekommen wir alle Motivation und Inspiration, die vonnöten sind, um sowohl den menschlichen Körper als auch die kirchliche „Körperschaft“ zu heilen. Die in der Überschrift dieses Editorials gestellte Frage könnte man also ebenso gut wie folgt umformulieren: Wer kann die Werke Gottes sehen? Die Antwort darauf lautet dann ganz unmissverständlich: „Jeder!“

Allison W. Phinney

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