Eine Engelsbotschaft für eine ehrfürchtige Jungfrau. Ein wundervoll leuchtender Stern. Hirten auf der Weide bei Nacht, denen die Geburt des Erlösers offenbart wurde. So still und leise kam Gottes Geschenk für die Welt − Sein Sohn − zu den empfänglichen Herzen.
Auf dieselbe stille und doch machtvolle Weise kam die Christus-Botschaft von Gottes universaler Liebe und Fürsorge für jedes Seiner Kinder durch die Mission von Christus Jesus zu den Menschen. Und so kommt sie auch heute zu den empfänglichen Herzen und Gemütern; sie erreicht sanft die tiefsten Tiefen des menschlichen Bewusstseins und berührt unser bewusstes und sogar unser unbewusstes Sehnen, uns Heilung und Erlösung zu bringen.
Mary Baker Eddy erklärt in ihrem Buch über die göttliche Wissenschaft des Christus: „Christus ist die wahre Idee, die das Gute verkündet, die göttliche Botschaft von Gott an die Menschen, die zum menschlichen Bewusstsein spricht. Der Christus ist unkörperlich, geistig − ja, das göttliche Bild und Gleichnis, das die Illusionen der Sinne vertreibt; er ist der Weg, die Wahrheit und das Leben, heilt die Kranken und treibt Übel aus, zerstört Sünde, Krankheit und Tod“ (Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift, S. 332).
Von allem, was wir dieses Jahr zu Weihnachten bekommen oder schenken möchten, ist Gottes Geschenk des Christus, der Wahrheit, das eine Geschenk, das jeder Mensch entgegennehmen − und weitergeben − kann. Doch um es erhalten zu können, müssen wir in uns selbst jede Neigung ausräumen, hartnäckig an einer persönlichen, sterblichen Sichtweise der Dinge festzuhalten. Jesus tadelte jede Verschlossenheit gegen die stille, umwandelnde Botschaft des Christus mit strengen Worten und Taten. Um den Christus einzulassen, müssen wir demütig sein und das ständige Verlangen menschlicher Sorgen nach Aufmerksamkeit zurückweisen; wir müssen uns selbst gegenüber zugeben, dass wir eben nicht in der Lage sind, alles selbst zu lösen, und Herz und Verstand für die stille, heilende Botschaft des Christus öffnen.
Jesus lud einst die Menschen ein, dieses Geschenk anzunehmen, damit es sie erquicke. Er sagte hinsichtlich der Christus-Botschaft, die er vertrat: „Kommt her zu mir alle, die ihr mühselig und beladen seid; ich will euch erquicken“ (Matthäus 11:28). Wer sehnt sich nicht nach einem ruhigen, erquicklichen Gedanken, der ihn von Sorgen, Furcht oder Leid befreit? Aus Erfahrung weiß ich, dass wir, wenn wir diese Einladung demütig annehmen − indem wir im Gebet für die erquicklichen geistigen Ideen des Christus empfänglich sind −, eine Art Wiedergeburt erleben. Dann kommt eine inspirierende Idee, an die ich noch nie gedacht hatte oder die bisher nur rein theoretisch verständlich war, und plötzlich spüre ich eine frische Welle der Erneuerung über mich kommen, eine Denkweise, die ich durch rein menschlichen Einsatz nicht erreicht hätte. Es ist ein stilles Erwachen, begleitet von einem Gefühl von Reinigung und Reinheit, das mich durchdringt; eine Art Wiedergeburt, die neue Energie, Freude, Produktivität und Heilung mit sich bringt.
Was für ein Geschenk! Und das ist etwas, das wir an andere weitergeben können, indem wir das Mitgefühl und die Liebe, die wir durch den Christus spüren, tatkräftig zum Ausdruck bringen. Je mehr wir das tun, desto mehr Erquickung, Trost und Heilung erhalten wir selbst, begleitet von vielen weiteren Wiedergeburten. Mrs. Eddy schrieb: „Diese geistige Geburt eröffnet dem entzückten Verständnis einen viel höheren und heiligeren Begriff von der Allerhabenheit des Geistes und vom Menschen als Seinem Ebenbild, wodurch der Mensch die göttliche Kraft widerspiegelt, die Kranken zu heilen“ (Vermischte Schriften 1883–1896, S. 17). Das Geschenk der geistigen Widerspiegelung, das durch den Empfang des Christus, der Wahrheit, so sanft in unser Bewusstsein kommt − und die damit einhergehende Wiedergeburt −, mag ein Geschenk ohne Furore sein, doch die heilende Macht, über die es verfügt, ist wunderbar wirksam; sie ist die erneuernde Macht Gottes, des Guten.
Der Apostel Paulus erinnerte die ersten Christen in Korinth in einem Brief an den Trost, den sie durch Gottes Geschenk des Christus erhalten hatten. Er mahnte, dass es wichtig ist, dieses Geschenk an andere weiterzugeben, damit auch sie die Erquickung, den Trost, die Wiedergeburt und die Heilung erleben können, die der Christus mit sich bringt. Er schrieb: „Gelobt sei Gott, der Vater unseres Herrn Jesus Christus, der Vater der Barmherzigkeit und Gott allen Trostes, der uns tröstet in all unserer Bedrängnis, damit wir auch trösten können, die in allerlei Bedrängnis sind, mit dem Trost, mit dem wir selbst von Gott getröstet werden“ (2. Korinther 1:3, 4).
Können Sie sich ein nützlicheres Geschenk zu Weihnachten oder an jedem Tag für und von uns vorstellen als das Geschenk des Christus, das so still in das Bewusstsein kommt und Trost und Heilung bringt?
Auf Seite 95 von Mrs. Eddys Buch Rückblick und Einblick ist folgendes Gedicht von A. E. Hamilton nachgedruckt, das uns zeigt, wie wir unser Herz und Gemüt öffnen können, um das ruhige und machtvolle Geschenk des Christus zu erhalten und weiter zu verschenken:
Bitt um die Fähigkeit,
zu trösten zart.
Dein Leben wird gesegnet sein,
dazu bewahrt,
dem Nächsten Mitgefühl zu weih’n.
Schwer drückt hinunter doch das Leid
ein jedes Herz,
und Tröstende mit Christi sanfter Hand
braucht jedes Land.
Ob wir zu Weihnachten und ansonsten allein oder im Familien- oder Freundeskreis sind oder vielleicht in einer Flüchtlingsunterkunft aushelfen − wir können dem Christus Einlass in unser Denken gewähren, damit er uns Inspiration und eine Wiedergeburt schenkt. Und wir können dieses Geschenk durch die Christus-Liebe und unsere Gebete an andere weitergeben. Der Segen wird sich ausbreiten, still und machtvoll.
Barbara Vining
Chefredakteurin
