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Original im Internet

Jünger sein wie Petrus

Aus der Dezember 2017-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft

Dieser Artikel erschien ursprünglich am 26. Oktober 2017 im Internet.


Christus Jesus verwies auf sich als den „Weg und die Wahrheit und das Leben“ (Johannes 14:6), und Christen in aller Welt wenden Zeit und Energie darauf zu lernen, wie sie seinem Vorbild folgen können. Mehr über Jesu unmittelbare Jünger zu erfahren kann in unserem Bemühen, dem Christus besser nachzufolgen, besonders hilfreich sein.

Wenn wir die Evangelien lesen, sind wir vielleicht von der Bereitschaft der Jünger inspiriert, ihre eigenen Ziele aufzugeben, um Jesus zu folgen. Doch wir könnten auch enttäuscht darüber sein, dass sie nicht fähig waren, ihm am Ende seiner Mission treu zu bleiben. Ein Beispiel ist Petrus. Wie wir in der Bibel lesen, leugnete er kurz bevor Pilatus den Meister zum Tode verurteilte, Jesus zu kennen.

Wie konnte Petrus Jesus einmal korrekt als den Christus, den „Sohn des lebendigen Gottes“, identifizieren (Matthäus 16:16) und ein andermal abstreiten, ihn auch nur zu kennen? Eine Antwort könnte sein, dass er Angst vor den Folgen hatte, eine Bekanntschaft mit Jesus zuzugeben. Doch ich glaube, es könnte noch mehr dahinter sein. Wir können sehen, dass er schwer damit haderte und sich schließlich tapfer durchrang, bei seiner Entscheidung zu bleiben, dem Christus nachzufolgen.

Als er Jesus auf dem Wasser wandeln sah, stieg er aus dem Boot und ging ebenfalls auf dem Wasser. Auch war er einer von drei Jüngern, die Jesu Umwandlung miterlebte. Er versuchte sogar, Jesus im Garten Gethsemane zu verteidigen, als Soldaten kamen, um ihn zu verhaften.

Und doch verleugnete er Jesus drei Mal, ehe der Hahn krähte. Vielleicht war es nicht nur die Furcht vor dem, was passieren könnte, wenn er zugab, ein Jünger Jesu zu sein, sondern hatte mit einem unbewussten Widerstand gegen den Christus zu tun – einem Widerstand, der ihm nicht allein zu eigen war. Jesus hatte Petrus gewarnt, dass er ihn im Stich lassen werde. Petrus wollte so etwas nicht für möglich halten. Ja, er schien selbst überrascht zu sein, als er begriff, dass er geleugnet hatte, Jesus zu kennen.

Aus seinem Leben können wir ersehen, dass Petrus zu kämpfen hatte, aber tapfer siegte.

Ich habe gelernt, dass Jünger sein in der Christlichen Wissenschaft bedeutet, eine gedankliche Disziplin zu entwickeln, die die geistige Wahrheit des Seins anerkennt und akzeptiert. Und jeder Jünger muss wach sein, die Behauptungen der „Gesinnung des Fleisches“ (siehe Römer 8:7), die diese Wahrheit des Seins verleugnen, zu erkennen und zurückzuweisen. Mary Baker Eddy schreibt: „In der Christlichen Wissenschaft ist es verhängnisvoll, Wahrheit zu leugnen, während eine gerechte Anerkennung der Wahrheit und dessen, was sie für uns getan hat, eine wirksame Hilfe ist“ (Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift, S. 372).

Wenn wir bestätigen, dass der Christus, die göttliche Idee Gottes, beständig bei uns ist, öffnen wir unser Herz für die Erkenntnis, dass das Gute, das Gott ausmacht, in unserem Leben vorherrscht. Wir lassen das Licht der Wahrheit in unser Bewusstsein ein, das die Dunkelheit der Furcht, Zweifel und Verleugnung zerstört. Die mentale Praxis, sich beständig im Gebet an Gott zu wenden, kann allerdings großen Einsatz erfordern. Doch wir können in der Tatsache Trost finden, dass Fehler, die sich der Materialität zuwenden und der geistigen Realität verschließen, zerstört und vergeben werden, wenn wir sie bereuen und für das Licht von Gottes Gutem und die reformierende Tätigkeit des Christus offen sind. Diese Reue und Reformation umfasst Trauer über den Irrglauben, ein klares Abwenden davon und den Weg voran als hingebungsvollerer Nachfolger Christi.

Irrige, widerstrebende Gedanken haben ihren Ursprung nicht in uns; sie sind nicht unsere Gedanken, sondern Suggestionen der fleischlichen Gesinnung, und wenn sie zugunsten der Wahrheit zurückgewiesen werden, verpuffen sie. In Wirklichkeit spiegeln wir das göttliche Gemüt wider. Wenn wir diese geistige Tatsache verstehen, sind wir stark genug, uns von dem abzuwenden, was Gott, Wahrheit, entgegenzustehen vorgibt.

Einmal hatte ich mich zum Tennis verabredet, doch mir tat das Knie weh und das schränkte meine Bewegungsfreiheit ein. Als ich zum Tennisplatz kam, sah ich, dass meine Partnerin Verbände am Knöchel und Ellbogen hatte. Sie sagte mir, dass sie Schmerzen habe, aber spielen könne, weil sie ausreichend rezeptfreie Schmerzmittel genommen hatte.

Völlig unerwartet kam mir der Gedanke: „Oje! Ich habe das nicht gemacht. Wie soll ich denn jetzt spielen?“ Über viele Jahre wurde mir jeder Bedarf vollständig gedeckt, indem ich mich von ganzem Herzen auf Gott verließ, einschließlich bei der Teilnahme an sportlichen Wettbewerben. Ich wende mich im Gebet an Gott, wenn es um Gesundheit und Heilung geht und verwende keine Medikamente zur Linderung von Schmerzen. Ich begriff sofort, dass der Gedanke, ohne Schmerzmittel nicht spielen zu können, nicht aus mir kam. Ja, er war so lächerlich, dass ich fast lachen musste!

Gott war doch da und ich konnte mich auf Ihn stützen, und mit diesem Gottvertrauen konnte ich ohne Schmerzen spielen. Ich bekräftigte für mich selbst: Gott ist Alles. Es gibt keinen Gott neben Ihm. Gott erhält mich als Sein Bild und Gleichnis. Ich bin eine geistige Idee und spiegele reine Liebe wider wie ein Sonnenstrahl die Sonne. Sobald ich mich dieser Wahrheit zugewandt hatte, verschwanden die Schmerzen im Knie und ich konnte problemlos Tennis spielen.

Und wie bezieht sich das auf Petrus und sein Verleugnen Jesu? Das sterbliche Gemüt versucht, das Licht des Christus vor uns zu verbergen, indem es die ewige Beziehung des Menschen zu Gott leugnet und die Wahrheit abstreitet. Wir können dem entgegenwirken, indem wir uns bemühen, unsere Beziehung zu Gott und Seinem Christus besser zu verstehen. Wir können fröhlich bekräftigen, dass wir Gottes Kinder sind, nach seinem Bild und Gleichnis erschaffen – denn genau das sind wir. Wir können erkennen, welche geistigen Eigenschaften Widerspiegelungen Gottes sind, nämlich Liebe, Flexibilität, Freude und Kraft, und wissen, dass sie uns innewohnen. Und wenn wir unsere geistige Natur bestätigen, werden wir automatisch feststellen, dass wir „Christi Gemüt“ haben (1. Korinther 2:16, nach der King-James-Bibel), das schmerzlos und frei ist.

Wir müssen unsere geistige Unschuld erkennen, um die Wahrheit wahrzunehmen. Die Fähigkeit, sich dem aggressiven Zeugnis der materiellen Sinne entgegenzustellen, verleiht Mut. Doch in Wirklichkeit sind Unschuld und Mut Eigenschaften, die jedem von uns als Ausdruck Gottes zu eigen sind. Wir müssen nur akzeptieren, dass wir diese Eigenschaften zum Ausdruck bringen, und sie in unserem Leben umsetzen.

Petrus identifizierte mutig den Christus, während Jesus tätig war. Dass er ihn später verleugnete, hatte mit seiner wahren Natur nichts zu tun. Die Apostelgeschichte berichtet, dass Petrus nach Jesu Auferstehung und Himmelfahrt predigte, lehrte und heilte. Er handelte im Namen Christi, und zwar mit Vollmacht und Autorität. Petrus erlangte seinen Rang als vollständigen Jünger eindeutig wieder. Jesu Kreuzigung, Auferstehung und Himmelfahrt – und das, was er in der Zeit dieser Ereignisse lehrte – führten seine Jünger zu einem besseren Verständnis von ihm und seiner Mission.

Derselbe ewige Christus, die Wahrheit, ist auch heute gegenwärtig, um unser Verständnis, unser Gottvertrauen und unseren Mut wiederherzustellen. Wir können anerkennen, dass sein alles durchdringendes Licht die heutige materielle Gesinnung zurückwirft und zerstört. Wir können hier und jetzt das Licht des Christus für uns und andere einberufen und erkennen, dass es uns zusammenruft und zu Gott zieht und uns von einem rein materiellen Verständnis der Existenz zu der Erkenntnis und größeren Beweisfähigkeit der geistigen Realität erhebt.

Wir lesen in Wissenschaft und Gesundheit: „Die unsterbliche Idee der Wahrheit durcheilt die Jahrhunderte und sammelt die Kranken und Sündigen unter ihre Flügel“ (S. 55). Die Zusammenkunft von Männern und Frauen als Jünger zum Zweck der Heilung und Reformation ist die ewige Tätigkeit des Christus, der heute unser Herz berührt. Diese Macht und Liebe des Christus befähigt uns, die letzten Überreste einer materiellen Einstellung fallenzulassen, Widerstand gegen die göttliche Wahrheit zu überwinden und voll Freude aktiv und heilend zur Herde Christi zu gehören.

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