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Original im Internet

Mit dem beten, was Sie bereits wissen

Aus der Dezember 2017-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft

Dieser Artikel erschien ursprünglich am 6. November 2017 im Internet.


Viele erkennen, dass wir nur das demonstrieren − beweisen − können, was wir verstehen. Verständnis und Demonstration gehen miteinander einher und eins kann ohne das andere nicht existieren. Sie gehören nicht nur zusammen, sondern wachsen aneinander.

Nehmen wir unser Verständnis von Gott als Beispiel. Wenn wir das anwenden und beweisen, was wir von Gott wissen, wächst dieses Verständnis ganz natürlich, und unsere Beweise Seiner allmächtigen Güte nehmen zu. Wie ein Baum, dessen Wurzeln sich ausbreiten, wenn der Stamm in die Höhe wächst, so geht unser Verständnis von Gott tiefer, wenn unsere Demonstrationen höher steigen.

Es nützt wenig, darüber zu jammern, wie wenig man von Gott versteht. Doch Tausende wurden geheilt, als sie ihr Wissen von Ihm nutzten, selbst wenn es nur eine Tatsache war.

Als ich fünf war, verlief ich mich einmal in einer fremden Stadt. Ich nutzte das, was ich über Gott gelernt hatte − dass Er ein liebevoller Hirte ist −, und zusammen mit dem, was mir vom 23. Psalm in Erinnerung war, folgerte ich: „Gott ist bei mir, also kann ich keine Angst haben. Er wird mich führen.“ Und das tat Er! Ich bog nach links ab, obwohl mir das verkehrt vorkam, und sah meine Eltern auf mich zukommen. Wir hatten uns wiedergefunden.

Dieser Vorfall bewies mir, dass es nicht darum geht, wie viel wir über Gott wissen, sondern was wir damit anfangen! Man sollte meinen, dass mir das eine Lehre war, doch mit der Zeit vergaß ich es. Aber es kam mir wieder, als ich anfing, die Christliche Wissenschaft ernsthaft zu studieren, nachdem ich verheiratet war und selbst Kinder hatte. Es war wunderbar, durch mein Studium jeden Tag mehr über Gott zu lernen: Seine Allgegenwart, Allmacht, Güte, Beständigkeit, Einheitlichkeit und Unwandelbarkeit. Doch statt jeden Tag mehr zu demonstrieren, wartete ich. Und wartete. Ich wartete auf etwas „in meiner Größe“ − groß genug, dass es sich lohnte, darüber zu beten, aber nicht „zu groß“. Wenn ich zurückblicke, nenne ich diese Zeit meine „Abwart-Phase“ − ich wartete das „passende“ Problem für mich ab, das ich handhaben könnte. Sie können sich vorstellen, was passierte: So ein Problem begegnete mir nicht.

Ich klammerte mich an diesem Versprechen und dem fest, was ich von der Wahrheit, Gott, wusste.

Doch Gott rüttelte mich wach! Ich erinnere mich noch genau an den Tag. Ich war mit mehreren erheblichen Problemen konfrontiert, die jeweils viel zu groß für mich schienen, und büffelte wie für eine Schulprüfung. Ich versuchte, genug Verständnis anzuhäufen, um die Probleme zu bewältigen, doch bis dahin schien es ein langer Weg zu sein. Und dann warf dieses Versprechen von Mary Baker Eddy in Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift Licht auf die Sache: „Wenn sich der Schüler strikt an die Lehren der Christlichen Wissenschaft hält und sich nicht erlaubt, ihre Regeln zu übertreten, kann sein Erfolg beim Heilen nicht ausbleiben“ (S. 448). Das gefiel mir! Es hieß nicht: „der bessere, klügere, erfahrenere Schüler“, sondern nur „der Schüler“, also jeder Schüler, mich eingeschlossen. Und sie erwähnte nur zwei Dinge: 1. sich strikt an die Lehren der Christlichen Wissenschaft halten (ich musste also nicht restlos alles wissen, sondern mich nur an das halten, was ich wusste), und 2. sich nicht erlauben, ihre Regeln zu brechen („sich nicht erlauben“ klang für mich nach dem Motiv, also dem Wunsch, es auf Gottes Weise zu tun, nicht meine, und Gottes Regeln beim Lernen sehr genau zu beachten).

Das schien mir beides machbar. Und Mrs. Eddy versprach, dass „Erfolg beim Heilen nicht ausbleiben“ kann. Ich klammerte mich an dieses Versprechen und das, was ich von der Wahrheit, Gott, wusste.

Am folgenden Tag hatte ich meine erste Schwimmstunde. Die Lehrerin erklärte uns die Gesetze von Auftrieb und Treiben. Dann sprang sie ins Becken und führte sie uns vor. Von dem Moment an hatte ich keine Angst mehr vor dem Wasser. Abends fragte mein Mann, wie es denn war. Als ich ihm von meiner Stunde erzählte, sagte er (der Physik studiert hatte): „Ach ja, das ist das archimedische Prinzip des Auftriebs“, und sagte es Wort für Wort auf.

Bevor ich an dem Abend zu Bett ging, las ich: „Lass die Christliche Wissenschaft statt des körperlichen Sinnes dein Verständnis vom Sein tragen, und dieses Verständnis wird Irrtum durch Wahrheit und Sterblichkeit durch Unsterblichkeit ersetzen sowie Disharmonie durch Harmonie zum Schweigen bringen“ (Wissenschaft und Gesundheit, S. 495). Dank meines Schwimmunterrichts leuchtete mir der Satz jetzt völlig ein! 

Er sagte mir Folgendes: Die Christliche Wissenschaft ist Gottes Gesetz Seiner eigenen Allheit, und es wird mich tragen (bis dahin hatte ich gedacht, dass ich es tragen musste). Und genauso wie ich nicht jede Einzelheit über das archimedische Prinzip des Auftriebs wissen musste und auch niemand von mir erwartete, dass ich es Wort für Wort aufsagen konnte, um nicht zu ertrinken, brauchte ich nicht jede Einzelheit über die Christliche Wissenschaft zu wissen, um von ihr getragen zu werden. Ich musste nur wissen, dass sie das Gesetz ist − das göttliche Gesetz, unwandelbar und auf Prinzip gegründet − und dass ich darauf vertrauen konnte, dass es mich tragen würde, wenn ich mich an seine Regeln hielt. Plötzlich fühlte ich mich getragen.

Und von dem Moment an griff ich nach dem, was ich von Gott wusste, vor allem, dass Er Liebe ist − unaufhörliche, unaufhaltbare Liebe −, und bemühte mich, mit jedem Gedanken von dieser großen Tatsache auszugehen und sie in jedem Aspekt meines Lebens und jeder Situation anzuwenden. Mein Gedankengang war ungefähr so: „Da Gott Liebe und immer gegenwärtig ist, könnte ich nie und nimmer in einer nicht zu bewältigenden Situation sein. Er ist der liebevolle Vater-Mutter-Gott und gibt uns immer alles, was wir brauchen (einschließlich jedes erforderlichen Gedankens). Und da die Liebe unendlich ist − und allen Raum erfüllt −, könnte ich nie außerhalb von Gottes beständiger liebevoller Fürsorge sein.“ Schon bald folgten die ersehnten Heilungen. Und mein geistiges Wachstum dauerte an.

Ich dachte zurück an meinen Mathematikunterricht in der Schule. Der Lehrer erklärte jeden Tag ein neues Konzept und gab uns dann eine Aufgabe auf. Die Lösungen standen alle im Buch, aber wir mussten die einzelnen Schritte tun − das gerade Gelernte anwenden. Hätten wir das Konzept nicht demonstriert, hätten wir es nicht völlig verstanden gehabt. Indem wir es bewiesen, machten wir es uns zu eigen. Seitdem kann ich mich Problemen in meinem Leben stellen in dem Wissen, dass Gott genau da bei mir ist und dafür sorgt, dass ich sie lösen und geistig wachsen kann.

Außerdem dachte ich an Mary Baker Eddy, die die Gesetze der Christlichen Wissenschaft entdeckt hat. So wie Archimedes sein Gesetz nicht sofort verbalisieren konnte, sondern es sich erst selbst erarbeiten musste, so erkannte Mrs. Eddy nach ihrer Heilung von schweren Verletzungen, dass Jesu Heilungen Gesetzen unterliegen − beweisbaren Gesetzen. Sie waren wissenschaftlich, auf Prinzip gegründet und demonstrierbar. Zum Zeitpunkt ihrer Heilung wusste sie nur, dass sie einen Schimmer der Wahrheit erhascht hatte, nachdem sie eine von Jesu Heilungen gelesen und über Gottes unendliche Allgegenwart und Allmacht nachgedacht hatte.

Ihr Arzt war hoch erstaunt und fragte, was geschehen sei. Ihre bescheidene Antwort war, dass sie es noch nicht verstehe (siehe Mary Baker Eddy: Christliche Heilerin, erweiterte Ausgabe, S. 55–56). Nach ihrer Entdeckung der Christus-Wissenschaft − der göttlichen Gesetze des Lebens, der Wahrheit und der Liebe − suchte sie „drei Jahre lang nach der Lösung dieses Problems des Heilens durch Gemüt, [...] forschte in der Heiligen Schrift und las wenig anderes, hielt [sich] von der Gesellschaft fern und widmete Zeit und Energie der Entdeckung einer definitiven Regel“ (siehe Wissenschaft und Gesundheit, S. 107–109). Mit ihrem Buch Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift gab sie der Welt die Christliche Wissenschaft. Den Rest ihres Lebens verbrachte sie damit, andere zu heilen und ihnen das Heilen mithilfe dieses göttlichen Prinzips, der göttlichen Liebe, beizubringen.

Dank der Tatsache, dass Mrs. Eddy der Welt die Christliche Wissenschaft verfügbar gemacht hat, kann ich dieses göttliche Gesetz von Gottes Allheit für mich selbst entdecken; und seit der oben beschriebenen Erfahrung arbeite ich daran, dieses Gesetz immer besser zu verstehen und es auf jedem Schritt zu demonstrieren. Dieser Weg macht Freude. Ich lade Sie ein, mit mir zusammen zu beten und das zu beweisen, was Sie bereits wissen.

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