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Schwarze ... Weiße ... Vorurteile überwinden

Aus der Mai 2017-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft

Original in Französisch


Nach meiner Ankunft in Genf musste ich noch in eine andere Stadt weiterfahren, wo Freunde mich erwarteten. Ich war zum ersten Mal auf dieser Strecke unterwegs und hatte dabei eine wundervolle Erfahrung. Ich saß bereits im Zug, als mir klar wurde, dass mein Telefonat mit dem einen Freund vorzeitig enden würde, da ich nicht mehr genügend Minuten hatte. Es war nicht möglich, sofort weitere Minuten zu erwerben, und ich befürchtete, ohne eine Wegbeschreibung nicht zu den Freunden zu finden.

Etwas weiter entfernt zu meiner Linken im Zug saßen Schwarzafrikaner, und mir näher saßen rechts Weiße. Mir war klar, dass ich jemanden um Hilfe bitten musste. Als ich die Person neben mir ansprechen wollte, kam mir plötzlich ein sehr negativer Gedanke über mich selbst, das Konzept von Rasse und die benötigte Hilfe: Ich dachte, dass es sinnlos sein würde, mich an die Frau neben mir zu wenden, da sie ja Weiße war. Völlig ohne Grund stellte ich mir ein Szenario vor, in der sie mich als „den kleinen Schwarzen“ abwerten würde, der sich in der Schweiz verirrt hatte. Ich fühlte mich völlig unfähig, mit ihr zu kommunizieren. Es kam mir vor, als ob plötzlich eine mentale Mauer ohne jedes Fundament vor mir errichtet worden war und mich davon abhielt, etwas zu tun!

Nach einigen Minuten der Verwirrung hielt ich inne und stellte mir folgende Fragen: Wer bin ich? Wer sind die Weißen? Wer sind die Schwarzen? Ist unsere Hautfarbe wirklich ein Hindernis, uns selbst auszudrücken? Bin ich nichts als ein Sterblicher, der durch die Rasse definiert wird? Ich begann so zu beten, wie ich es in der Christlichen Wissenschaft gelernt hatte, denn ich wollte Antworten auf diese Fragen finden.

Ich wurde mir meiner geistigen Identität als Gottes Kind bewusst − als das Bild und Gleichnis Gottes erschaffen. Mary Baker Eddy schreibt in ihrem Buch Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift über den Menschen: „Der Mensch ist nicht Materie; er besteht nicht aus Gehirn, Blut, Knochen und anderen materiellen Elementen. ... Er ist die zusammengesetzte Idee Gottes, die alle richtigen Ideen einschließt; der Gattungsbegriff für alles, was Gottes Bild und Gleichnis widerspiegelt; die bewusste Identität des Seins, wie wir sie in der Wissenschaft finden, in der der Mensch die Widerspiegelung von Gott oder Gemüt und somit ewig ist ...“ (S. 475). Diese Worte definieren, wer ich bin und wer wir alle sind, nicht mehr und nicht weniger. Dieser Mensch gehört keiner beschränkten materiellen Rasse an! Er ist frei, glücklich und sich stets seiner geistigen Identität bewusst, denn er ist von Gott, Geist, gebildet, den er widerspiegelt.

Die Hautfarbe stellt nicht die Sub­stanz des Menschen dar; sie definiert ihn nicht. Sie ist höchstens ein menschliches Symbol geistiger Schönheit, die ihren Ursprung in Gott hat. Daraufhin konnte ich mich der Idee erfreuen, dass eine Hautfarbe unfähig ist, je zu einer Hürde zu werden und mich davon abzuhalten, geistige Eigenschaften zum Ausdruck zu bringen.

Ich sah, wie die Maske des Vorurteils vor der Freude und Freiheit abfiel, den Menschen wertzuschätzen, und zwar nicht als Sterblichen, sondern als die Widerspiegelung Gottes.

Nachdem ich im Gebet diese böswillige Suggestion über mich selbst und meine Mitmenschen berichtigt hatte, war es kein Problem mehr, der jungen weißen Frau neben mir meine Lage zu erklären. Ich sagte ihr, dass ich gern ihr Mobiltelefon benutzen würde, um meinen Freund zurückzurufen. Ich kann die Bereitschaft und Anteilnahme kaum in Worte fassen, mit denen die junge Frau mir ihr Telefon lieh. Ich wollte das Telefon nur einen Augenblick benutzen oder eine SMS schicken, aber sie bestand darauf, dass ich es so oft nutzte, wie es nötig war. Für mich war das eine echte Heilung. Ich sah, wie die Maske des Vorurteils vor der Freude und Freiheit abfiel, den Menschen wertzuschätzen, und zwar nicht als Sterblichen, sondern als die Widerspiegelung Gottes.

Die junge Frau las ein Buch über die Verbindung von Körper und Geist. Darin wurde auch Gott erwähnt. Zu meiner großen Freude erzählte sie mir, was sie über Gott verstand. Da sie Interesse hatte, teilte ich einige grundlegende Gedanken über die Christliche Wissenschaft mit ihr und zeigte ihr den Herold der Christlichen Wissenschaft und Wissenschaft und Gesundheit. Sie sagte sofort, dass sie gern ihr eigenes Exemplar hätte. Ich zeigte ihr den Online-Shop und das Verzeichnis im Herold, wo die Leseräume der Christlichen Wissenschaft aufgeführt sind. Einen Monat später schrieb sie mir in einer E-Mail, dass sie das Buch bestellt habe.

Ich bin so dankbar für diese Erfahrung, die mir zeigt, wie wichtig es ist, sich korrekt zu identifizieren, um Vorurteile und Überzeugungen aller Arten im Keim zu ersticken, die es sich anmaßen, die Tätigkeit des Christus im menschlichen Bewusstsein zu beschränken. Auf diese Weise betrachten wir die Menschen nicht als erbärmliche Sünder, sondern als Gottes geliebte Kinder, und wissen unsere Mitmenschen besser zu schätzen. Ich bin der Überzeugung, dass diese geistige Sichtweise eine solide Grundlage für Frieden auf Erden ist. Wir schenken dem, was über andere gesagt und ihnen zugeschrieben wird, zu viel Aufmerksamkeit. Durch das Studium der Christlichen Wissenschaft können wir verstehen, dass all das nichts mit dem von Gott erschaffenen Menschen zu tun hat.

Ich denke manchmal sehr genau über das nach, was wir auf Seite 563 in Wissenschaft und Gesundheit lesen: „Die menschliche Auffassung mag sich wohl über Disharmonie wundern, während für die göttlichere Auffassung Harmonie das Wirkliche und Disharmonie das Unwirkliche ist. Wir mögen wohl über Sünde, Krankheit und Tod erstaunt sein. Wir mögen wohl über menschliche Furcht verblüfft sein; und noch mehr mögen wir über Hass bestürzt sein, der sein Hydra­haupt hebt und seine Hörner in den vielen Erfindungen des Bösen zeigt. Aber warum sollten wir über das Nichts entsetzt sein?“ Es gibt keinen Grund, über Vorurteile und andere mentale Gebilde entsetzt zu sein, die gegen Länder, Völker oder bestimmte Gruppen aufgerichtet werden.

Meine tägliche Arbeit besteht darin, die Wahrheiten über Gott, Seine Natur und Seine Beziehung zu jedem von uns zu bekräftigen, die ich bereits kenne. Dann bin ich bereit, die Herrschaft bzw. Oberhoheit der göttlichen Wahrheit, des göttlichen Lebens und der göttlichen Liebe in meinem Denken anzuerkennen, die die Maske des Vorurteils abreißt und Heilung bringt.

Ich verbrachte eine herrliche Zeit in der Schweiz und baute neue Freundschaften auf, die im Laufe der Jahre immer enger geworden sind.

Original in Französisch

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