F: Was kann ich tun, wenn alles zusammenbricht?
A: Kurz vor meinem Schulabschluss starb meine Mutter. Als ich in jenem Herbst aufs College kam, war ich immer noch tieftraurig. Aber ich klammerte mich an eine biblische Verheißung, die ich in der Sonntagsschule der Christlichen Wissenschaft gelernt hatte: „Gott ist unsere Zuversicht und Stärke, eine Hilfe in den großen Nöten, die uns getroffen haben“ (Psalm 46:2). Erst waren das nur Worte für mich. Doch als sie mich überallhin begleiteten, fing ich an zu erkennen, wie Gott uns wirklich hilft. Ich verstand, dass wir nie außerhalb von Gottes väterlicher und mütterlicher Liebe sein können, denn Gott ist alles und unser Vater-Mutter. Das fand ich beruhigend, weil ich die liebevolle Fürsorge meiner Mutter sehr vermisste. Und ich fand schnell heraus, dass dieses Gottvertrauen auch praktischen Nutzen trug.
Mir fiel auf, dass ich immer, wenn ich ein wenig „Mütterlichkeit“ brauchte – Trost, Rat, Orientierungshilfe, Ermutigung –, etwas zu mir kam, das diesen Bedarf deckte. Manchmal wusste ich in solchen Augenblicken genau, was meine Mutter sagen würde. Ein andermal sagte eine völlig fremde Person genau das, was ich brauchte. Oft fühlte ich mich direkt von Gott mental umarmt oder angestoßen (je nach dem, was ich brauchte). Seitdem musste ich nie ohne ein Bewusstsein der Mütterlichkeit von Liebe auskommen. Und als kurz darauf die Mutter einer Freundin starb, konnte ich der Freundin das weitergeben, was ich gelernt hatte.
Ein paar Studienjahre später brach für mich wieder die Welt zusammen, als meine (wie ich dachte) große Liebe mit mir Schluss machte. Ich war am Boden zerstört. „Gott, wenn Du hier bist, wenn Du Liebe bist, dann bring ihn zu mir zurück“, betete ich ständig. Doch als das nicht passierte, begriff ich, dass meine „Gebete“ völliger Eigenwille waren, und Eigenwille konnte mir aus dem Schmerz, den ich fühlte, nicht heraushelfen.
Jesu Worte: „Nicht mein, sondern dein Wille geschehe!“ (Lukas 22:42) schwirrten mir seit dem Ende der Beziehung durch den Kopf. Ich hatte sie vorher nicht wahrhaben wollen, aber nun kam die Botschaft endlich an. Und ich fragte mich: Wieso bilde ich mir ein, dass mein Plan besser ist als der meines Schöpfers?
Von dem Moment an vertraute ich aufgrund der Versicherung, dass Gottes Wille für Seine Kinder immer gut ist, darauf, dass Er mir zeigen würde, wie Seine Güte mich niemals verlässt. Dass sie durch nichts unterbrochen werden kann. Sie kann mir durch nichts genommen werden. Und Gott hat es mir gezeigt.
Meine Tage wurden sofort fröhlicher. Der Liebeskummer verschwand. Kurz darauf entwickelte sich eine verlässlichere Beziehung, die von Freude erfüllt war. Und ich konnte sogar einer Freundin helfen, denn ich ging in ihr Zimmer, als sie gerade versuchte, sich das Leben zu nehmen, weil ihr Freund geschrieben hatte, dass er Schluss mit ihr machen wollte.
Ich lernte zwei Sachen aus diesen schwierigen Erlebnissen. Erstens, immer auf Gott zu vertrauen und jeden Beweis dieses Vertrauens anzuerkennen. Und zweitens, die ganze Menschheit in das einzuhüllen, was ich gelernt hatte, und bereit zu sein, mein Wissen weiterzugeben. Kein Wunder, dass Mary Baker Eddy, die Entdeckerin der Christlichen Wissenschaft, es so ausgedrückt hat: „Schritt für Schritt werden jene, die Ihm vertrauen, feststellen: ‚Gott ist unsere Zuversicht und Stärke, eine Hilfe in den großen Nöten‘“ (Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift, S. 444). Genau das habe ich gelernt und genauso habe ich es gelernt.
Selbst Jesus hatte Probleme zu überwinden, und deshalb hat er uns kein leichtes Leben versprochen. Ja, er sagte Schwierigkeiten voraus (siehe Johannes 16:32), doch da er uns alles darüber gelehrt hat, was Gott ist, hat er uns dazu gerüstet, die Schwierigkeiten zu überwinden. Und das können wir auch. Aus meiner eigenen Erfahrung der Vergangenheit und Gegenwart, als „alles zusammenbrach“, kann ich dir sagen: Wenn du etwas über Gott weißt – dass Er hier und jetzt da ist, dass Er gut und allmächtig ist –, dann stütz dich darauf! Behalt es. Hüll dich darin ein. Lass es nicht los. Du wirst es brauchen und zur Hand haben. Es wird dir helfen, wenn alles um dich herum zusammenzubrechen scheint.
Denk daran, einen Schritt vor den anderen zu setzen. Fang einfach an.