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Original im Internet

Gnade, um voranzugehen

Aus der Januar 2022-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft

Dieser Artikel erschien ursprünglich am 5. Juli 2021 im Internet.


Unlängst feuerte ich die Läufer bei einem Marathon an. Ein Teilnehmer, der abgeschlagen hinter den meisten anderen an mir vorbeiging, sagte mutlos: „Ich kann nicht mehr.“ Er hatte noch etwas über drei Kilometer vor sich, und ich bot an, ihn ein Stück weit zu begleiten. Seine Miene hellte sich auf und wir gingen die nächste Viertelstunde miteinander (mit dem von der Gesundheitsbehörde geforderten Abstand).

Keiner von uns sagte viel, aber ich war beeindruckt von der stillen Ausdauer des Mannes, seiner Entschlossenheit, Schritt für Schritt voranzugehen. Als es Zeit für mich war, umzukehren, dankte er mir herzlich und lächelte sehr froh bei meiner Versicherung, er werde es bis zum Ziel schaffen. Es war ein Augenblick der Gnade, denn die Kraft, den Marathon abzuschließen, kam nicht aus größerem menschlichem Einsatz. Es fühlte sich eher so an, als werde sie dem Mann aufgrund der Freude, die wir geteilt hatten, geschenkt.

Wohin können wir uns wenden, um weiter voranzugehen (buchstäblich oder im übertragenen Sinne), selbst wenn der vor uns liegende Weg steinig ist? Vielleicht werden wir durch freundliche Ermutigung motiviert oder durch die Vorfreude darauf, ein Ziel zu erreichen, oder – was weniger schön ist – durch die Angst, dort „steckenzubleiben“, wo wir gerade sind. Ich habe das selbst mehrmals erlebt. Doch wenn es darauf ankam, hat mich Gott immer am meisten motiviert, und der gute Gott stellt uns durch Gnade immer alles bereit, was wir brauchen.

Ein Vers im Liederbuch der Christlichen Wissenschaft bezieht sich auf die Bitte an Gott um „Gnade für heute“, selbst inmitten von Prüfungen (P. M., Nr. 278, Übers. ©CSBD). Das finde ich sehr schön. Es bedeutet nicht, dass wir Gott bitten und anflehen müssen, uns vielleicht – hoffentlich – Gnade zu schenken. Christi Jesu Lebenswerk bestand darin, uns zu zeigen, dass Gottes stärkende, heilende Gnade nicht auf einige wenige Auserwählte beschränkt ist; sie ist das Geburtsrecht von jedem Kind Gottes.

Ja, es ist nicht einmal so, dass Gott den Sterblichen eine ausreichende Dosis von dem anbietet, was wir brauchen, um ein Problem zu überstehen. Gottes Gnade geht so viel weiter! Sie spiegelt sich im Geflecht unseres Seins wider, in der geistigen Tatsache, dass Gott jeden von uns erschaffen hat – nicht als Sterbliche, die sich durchs Leben kämpfen müssen, sondern als Ausdruck des makellosen Friedens und der makellosen Freude, Reinheit, Integrität, Weisheit und Liebe des Göttlichen. Wir können nie wirklich ohne diese Qualitäten sein; sie werden ewiglich von Gott aufrechterhalten.

Diese Ideen werden durch die Christliche Wissenschaft ausgeführt, deren Entdeckerin Mary Baker Eddy erklärt: „Diese Wissenschaft ist ein Gesetz des göttlichen Gemüts, ein überzeugender Einfluss, ein unfehlbarer Antrieb, eine immer gegenwärtige Hilfe“ (Die Erste Kirche Christi, Wissenschaftler, und Verschiedenes, S. 3). Könnte es eine größere oder verlässlichere Macht geben, um Fortschritt voranzubringen, als die Verheißung von Gottes Güte, die die gesamte Schöpfung unfehlbar umfängt und in ihr zum Ausdruck gebracht wird? Wenn wir ehrlich bestrebt sind, unser wahres, geistiges Selbst zu leben – aktiv die Qualitäten zu nähren, die Gott in uns zum Ausdruck bringt, und unser Denken und Handeln von Gott , dem Guten, lenken zu lassen –, führt unser Weg unweigerlich voran.

Das ist das Geschenk – und die Forderung – von Gottes universaler Gnade. Ich habe immer wieder festgestellt, dass es die Tür für Heilung und charakterlichen Fortschritt öffnet, dieses Geschenk zu erkennen und anzunehmen. Wir werden dadurch von den Zwängen von Frust, Eigenwillen und Furcht befreit, die unserem Fortschritt im Weg stehen, und stattdessen zu Anteilnahme, Geduld und Freude animiert. Und wir fühlen uns fähig, Gottes heilende Liebe auch anderen gegenüber zum Ausdruck zu bringen.

Jeder von uns kann sich von Gottes Gnade führen lassen und die Segnungen erfahren, die sich daraus ergeben.

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