Ich half meinem Mann gerade dabei, eine Matratze zu heben, als ich wegen eines entsetzlichen Schmerzes im Rücken die Matratze fallen ließ und zusammenbrach. Die Schmerzen waren furchtbar und ich konnte mich so gut wie nicht mehr bewegen.
Mein Mann half mir zum Sofa. Am Abend davor hatte ein Verwandter ausführlich von seinem lähmenden Problem mit der Wirbelsäule berichtet und mir von einer geplanten Operation erzählt. Anstatt wie es in der Christlichen Wissenschaft gelehrt wird sofort zu erkennen, dass gemäß Gottes Gesetzen, die immer gut sind, niemand, einschließlich dieses geliebten Verwandten, jemals zum Leiden verurteilt werden kann, hatte ich zugelassen, dass diese unharmonischen Vorstellungen ohne Widerstand in mein Denken eindrangen. Als ich nun an die Misere meines Verwandten und meine eigene plötzliche Bewegungsunfähigkeit dachte, bekam ich große Angst. Da ich wusste, dass ich mein Denken über die Situation sofort umwandeln musste, bat ich eine Praktikerin der Christlichen Wissenschaft um Hilfe durch Gebet.
Sie betonte, dass es wechselnde Phasen des Seins – mal gut, mal schlecht – nicht geben kann, weil in Gottes Reich, das unsere wahre, geistige Wohnstätte ist, immer Harmonie herrscht. Ich dachte über diese Idee nach und versuchte zu erkennen, dass ich nicht in einem materiellen Körper, sondern in Geist, Gott, lebe und dass meine wahre geistige Identität nie einen Unfall oder eine Behinderung erleiden kann. Harmonie und Bewegungsfreiheit sind für eine geistige Idee natürlich. Mit großem Einsatz wandte ich mich von Erinnerungen an frühere Verletzungen und von Überlegungen ab, wie lange es bis zur Heilung dauern könnte. Ich widerstand insbesondere der Versuchung, dass die Heilung länger dauern könnte, da ich bereits älter bin.
Ich halte Gymnastikkurse per Zoom ab und war sehr besorgt, dies am folgenden Morgen nicht tun zu können. Die Teilnehmer brauchten mich nicht nur zur Anleitung, sondern auch, um als Gruppe zusammenzukommen. Ich erstellte einen Plan, wie ich meinen Mann durch den Unterricht am Morgen führen konnte, und er vertrat mich erfolgreich. Es war solch ein Segen, geführt zu werden, wie dieser Kurs stattfinden konnte, obwohl ich noch keine Heilung erlangt hatte.
Aus meiner anhaltenden Arbeit mit der Praktikerin verstand ich, dass nur die Arroganz des sterblichen Gemüts (des Glaubens an ein dem göttlichen Gemüt, Gott, entgegengesetztes Gemüt) akzeptieren konnte, dass eine Verletzung oder Disharmonie existieren oder ein Teil von mir sein könnte. Wenn wir versuchen, von der Grundlage des sterblichen Gemüts aus zu wirken, glauben wir, dass wir etwas in Ordnung bringen müssen, indem wir unser Gehirn einsetzen. Wenn wir uns stattdessen auf das göttliche Gemüt stützen, nutzen wir Gottes Intelligenz, um zu erkennen, was wirklich wahr über jede Situation ist.
Ein Lieblingszitat aus Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift von Mary Baker Eddy lautet: „Lass weder Furcht noch Zweifel deinen klaren Sinn und dein ruhiges Vertrauen trüben, dass die Erkenntnis des harmonischen Lebens – wie Leben ewiglich ist – jede schmerzvolle Empfindung von dem oder jeden Glauben an das, was Leben nicht ist, zerstören kann“ (S. 495). Diese Stelle gab mir so viel Trost, besonders in Augenblicken, wo sich Furcht einschleichen wollte. I ch wusste, dass ich weder Gott unähnlich noch von Gottes Güte ausgenommen sein konnte, denn ich bin der Ausdruck von Gott, dem göttlichen Leben. Ich musste nur meine Vollkommenheit erkennen, um Freiheit von jeglicher Lüge über meine Identität zu erlangen. Wissenschaft und Gesundheit ermahnt uns: „Schau vom Körper weg in Wahrheit und Liebe hinein, in das Prinzip aller Glückseligkeit, Harmonie und Unsterblichkeit“ (S. 261). Als ich anfing, weniger an die unangenehme Situation zu denken und meine Gedanken mehr auf Gott auszurichten – dass ich geistig bin und dass Harmonie mein natürlicher Zustand ist –, erlangte ich meine Freiheit langsam wieder.
Innerhalb von zwei Tagen konnte ich Hausarbeiten erledigen und hinunter zum See gehen, um wie üblich morgens zu schwimmen. Am dritten Tag unterrichtete ich meine Morgenklasse ohne Hilfe und ohne Beschwerden, und zehn Tage später nahm ich meine Gewohnheit wieder auf, zweimal in der Woche laufen zu gehen. Ich war vollständig geheilt.
Ich bin so dankbar für diese Gelegenheit, Gottes heilende Macht zu erleben und mein wahres Sein zu erkennen. Ich bin außerdem den Praktikern der Christlichen Wissenschaft sehr dankbar für ihre liebevolle Unterstützung, die mir geholfen hat, erheblich in meinem Verständnis dieser Wissenschaft zu wachsen.
Susan Dawson Cook
Marana, Arizona, Vereinigte Staaten
