Mary Baker Eddy schrieb im Vorwort zu Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift, dem Buch, das die göttliche Wissenschaft des Gemüts-Heilens ausführt, die Jesus praktizierte: „Zukünftige Generationen müssen verkünden, was der Pionier vollbracht hat“ (S. vii). Diese unregelmäßig erscheinende Reihe beleuchtet, wie das Leben und die Ideen dieser außergewöhnlichen Frau den Weg aufgezeigt haben und weiterhin aufzeigen, um Christus durch unseren individuellen und kollektiven Fortschritt gen Geist zu folgen.
Das Heilen der Kranken und Sünder stand im Mittelpunkt von Jesu Mission, wie in den vier Evangelien berichtet wird. Und wir können im gesamten Neuen Testament erkennen, wie diese Praxis des Heilens von seinen Jüngern und frühen Nachfolgern angestrebt und durchgeführt wurde. Doch trotz Jesu Aussage, dass alle, die im Lauf der Zeit an ihn glauben, ebenfalls ermächtigt werden, die Werke zu tun, die er getan hatte, ließ diese Hoffnung nach. Dies führte dazu, dass die Menschheit, die Christenheit eingeschlossen, geistiges Heilen buchstäblich im Staub der Zeit begrub.
Über Jahrhunderte hinweg wurden geistige Heilungen als Ausnahmen betrachtet, als reine Glücks- oder Zufälle und nicht als immanente und systematische Demonstrationen, die mit Gottes beständiger Liebe und Fürsorge für die Menschheit einhergehen. Und dann trat Mary Baker Eddy im 19. Jahrhundert in ihrer Eigenschaft als Entdeckerin und Gründerin der Christlichen Wissenschaft mit einer lebensverändernden Offenbarung auf den Plan, die „das ursprüngliche Christentum und sein verloren gegangenes Element des Heilens“ wieder einsetzte, wie sie es ausdrückte (Handbuch der Mutterkirche, S. 17). Dies verdeutlichte die Tatsache, dass das, was einmal wahr war, ewiglich wahr ist.
Mrs. Eddy schreibt in ihrem Hauptwerk Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift: „Die Autorin hat sich bemüht, dieses Buch zum Äskulap sowohl des Gemüts als auch des Körpers zu machen, damit es den Kranken Hoffnung geben und sie heilen möge, auch wenn sie nicht wissen, wie dies bewirkt wird. Wahrheit hat eine heilende Wirkung, auch wenn sie nicht völlig verstanden wird“ (S. 152).
Mrs. Eddy hatte entdeckt, wie Jesus geheilt hat, und sie hat geheilt und gelehrt, wie man aufgrund eines festen Vertrauens auf einen Gott heilt, der immer gegenwärtig, unaufhaltsam aktiv und ewiglich liebevoll ist. Ihre Schriften erklären nachvollziehbar, dass von Gott nur Widerspiegelungen des geistig Guten ausgehen, da Er ausschließlich gut ist. Die Christliche Wissenschaft stellt fest, dass Gott unzerstörbarer Geist, allmächtige Wahrheit und allumfassende Liebe ist – das Prinzip, das das Universum regiert –, und offenbart das gottähnliche Wesen Seines Ebenbilds, des Menschen in seiner männlichen und weiblichen Form. Auch heute begleiten Mrs. Eddys Ideen die Sucherinnen und Sucher nach Wahrheit und befähigen diese, in dem Verständnis von Heilung und der damit verbundenen Freiheit zu wachsen, wie Christus Jesus lehrte: „[Ihr] werdet die Wahrheit erkennen, und die Wahrheit wird euch frei machen“ (Johannes 8:32).
Dieses neue Licht, das langgehegten Überzeugungen und Theorien diametral entgegengesetzt ist, demonstriert Heilung als von einer dauerhaften und unendlichen Quelle, Gott, ausgehend. Die Praxis des geistigen Heilens ist in festen Regeln und Lehrsätzen verankert und hat sich als machtvolle und verlässliche Heilmethode für einen selbst und andere durchgesetzt.
Ich wurde vor Jahrzehnten als junger Mann in der Demokratischen Republik Kongo von den Schriften dieser Frau aus Neuengland auf der anderen Seite der Erde tief berührt. Als ich auf dieses Heilungssystem stieß, stellte es mein schwaches Konzept vom Wesen Gottes intuitiv infrage. Ich hatte schon lange an einen Gott geglaubt, den ich irgendwann nach dem Tod sehen würde, sofern ich ein gutes Leben führte.
Ich war mitten in meinem Universitätsstudium in Kinshasa, meiner Heimatstadt. Als ich einen Kommilitonen besuchte, nahm ich eine kleine Broschüre in die Hand, die auf dem Tisch lag, und las sie. Die Relevanz der Fragen und die Tiefe der entsprechenden Antworten weckten mein Interesse, und ich erkundigte mich danach. Mein Kommilitone sagte, dass das eine Broschüre der Christlichen Wissenschaft sei, einer Lehre, von der ich noch nie gehört hatte. Da das Gelesene Eindruck auf mich machte, beschloss ich, einen Sonntagsgottesdienst zu besuchen. Dieser Gottesdienst gab mir den ersten Hinweis, dass ich eine engere Verbindung zu Gott haben konnte – und zwar sofort! Die irrige Sichtweise von Gott, die das geistige Heilen im Staub der Zeit begraben hatte, überzeugte mich nicht länger.
Ich fing an, in der Bibel und in Wissenschaft und Gesundheit zu forschen, und erlangte ein neues Verständnis von einem uns nahestehenden und liebevollen Vater-Mutter-Gott, einer Hilfe in jeder Situation, in der ich mich befinden mag. Darüber hinaus hatte ich die für mich radikale Erkenntnis, dass es nur ein Gemüt gibt, nicht zwei oder etliche, und dass jeder von uns als Gottes Idee all die Qualitäten widerspiegelt, die Gott besitzt: Schönheit, Klarheit, Reinheit, Weisheit, Gesundheit usw. Mich und andere als vollständig geistig zu betrachten, klang in meinem Bewusstsein gut, und ich wollte unbedingt in dieser neuen Sichtweise wachsen.
Im Laufe der Jahre wurde die Christliche Wissenschaft zunehmend zur Grundlage meiner eigenen Heilungserfahrung. Die Ideen, die in der Bibel und den Werken von Mary Baker Eddy sowie in den von ihr gegründeten Zeitschriften geäußert wurden, waren in allen Bereichen meines Lebens sehr relevant. Ich fing an zu verstehen, dass Jesu Lehren nicht nur zeitlos waren, sondern unabhängig von Geschlecht, Ort oder Lebenserfahrung auf jeden zutrafen.
Während meiner Berufstätigkeit, erst im Bildungswesen und dann im Gastgewerbe, fing ich an, die Lehren von Christus Jesus wie in Mary Baker Eddys Schriften erklärt, nach besten Kräften anzuwenden. Ich fand sie praktisch anwendbar und relevant.
Nachdem ich diese göttliche Wissenschaft mehrere Jahre lang studiert hatte, fand mein Vorgesetzter mich eines Tages bei der Arbeit bewusstlos vor und sorgte dafür, dass ich auf der Krankenstation des Unternehmens untersucht wurde. Dort stellte man Hepatitis fest und verschrieb mir Medikamente für eine Woche. Als ich nach Hause zurückkam, beschloss ich, stattdessen einen Praktiker der Christlichen Wissenschaft um Gebet zu bitten.
Dieses erfahrene Mitglied meiner Kirche war weder ein Medium noch ein Mittler zwischen Gott und mir. Die christlich-wissenschaftliche Behandlung, die er mir gab, sprach mein Denken durch seine Gebete wissenschaftlich an und half mir, die Vollständigkeit und Vollkommenheit Gottes und Seiner gesamten Schöpfung, mich eingeschlossen, zu verstehen. Ich wurde mir meiner geerbten geistigen und makellosen Natur als Ebenbild des einen Vater-Mutter-Gottes bewusst. Ich kam zügig wieder zu Kräften, und alle Krankheitssymptome verschwanden. Am Ende meiner Krankschreibung wurde ich auf der Krankenstation erneut untersucht mit dem Ergebnis, dass ich vollständig gesund war.
Als ich in der Praxis des geistigen Heilens, wie Mrs. Eddy es lehrte und demonstrierte, fortfuhr, erlangte ich eine völlig neue Sicht vom Thema Heilen. Ich verstand, dass Gesundheit, Harmonie und das Gute das wahre Wesen der Wirklichkeit ausmachen. Diese Erkenntnis war ein starker Impuls, daran zu arbeiten, alle meine Bedürfnisse zu decken und anderen zu helfen, indem ich in die Vollzeitpraxis der Christlichen Wissenschaft ging und einige Jahre später Lehrer der Christlichen Wissenschaft wurde.
Geistiges Heilen, wie es in dieser göttlichen Wissenschaft praktiziert wird, dreht sich vollständig um das klare Verständnis von und Stützen auf Gottes Liebe und Macht, die alles ausmerzen, was nicht gut ist. Es ist in der Vollkommenheit und Allheit Gottes und der Untrennbarkeit des Menschen von Gott, Seiner makellosen Widerspiegelung, verankert. Gott wird in jedem einzelnen Fall als der alleinige Heiler anerkannt, und es ist notwendig, alles in Gottes Hände zu übergeben, so wie Christus Jesus dies systematisch tat. Jesus erklärte: „Mein Vater wirkt bis jetzt, und ich wirke auch. ... Der Sohn kann nichts aus sich selber tun, sondern was er den Vater tun sieht; denn was dieser tut, das tut in gleicher Weise auch der Sohn“ (Johannes 5:17, 19). Indem er die Verantwortung zum Heilen dem vollkommenen, allgegenwärtigen und allmächtigen Gott überließ, wurde Jesus zu einem unschlagbaren Heiler.
Diese Charakteristik von Jesu Heilmission ist die Grundlage von Heilung durch Gebet. Sie widerspricht der herkömmlichen Sichtweise vom Heilen als mühseligem Prozess, bei dem etwas gerade gebogen wird, das schiefgelaufen ist – einer Sichtweise, die bis heute weit verbreitet ist. Mrs. Eddys schnelle und effiziente Heilungen, mit denen sie in Jesu Fußstapfen trat, beruhten auf ihrer unerschütterlichen Überzeugung von der unbefleckten Natur der Schöpfung Gottes, die weder Disharmonie noch Verfall erleben kann.
Eine Frau namens Helen Grenier berichtet, wie sie als kleines Mädchen von Mrs. Eddy geheilt wurde, als sie sehr krank war und am nächsten Tag zum Arzt gehen sollte. Sie lief zu Mrs. Eddys Haus, um geheilt zu werden, und wurde sanft zu einem Stuhl geführt. Nach einem knappen Austausch mit ihr schloss Mrs. Eddy kurz die Augen, nahm dann ihre Hand und sagte der kleinen Helen, sie solle am nächsten Tag wiederkommen, falls es ihr nicht besser ging. Das war nicht erforderlich. Frau Grenier erinnerte sich, dass sie in diesem einen Besuch vollständig geheilt wurde (siehe Yvonne Caché von Fettweis und Robert Townsend Warneck, Mary Baker Eddy: Christliche Heilerin, Erweiterte Ausgabe, S. 116–117).
Mrs. Eddy schreibt in einem ihrer Bücher: „Als ich am klarsten erkannte und am tiefsten empfand, dass der Unendliche keine Krankheit kennt, hat mich das nicht von Gott getrennt, sondern mich so mit Ihm verbunden, dass ich imstande war, augenblicklich ein Krebsleiden zu heilen, das bereits bis zur Halsschlagader vorgedrungen war.
In demselben geistigen Zustand war ich fähig, verrenkte Glieder wieder einzurenken und Sterbende augenblicklich zu Gesundheit zu erwecken“ (Die Einheit des Guten, S. 7).
Christlich-wissenschaftliches Heilen wird heute noch auf derselben Grundlage praktiziert. Jesus sagt in seiner Bergpredigt: „Wer sucht, der findet“ (Matthäus 7:8). Genau das hat sich in Mary Baker Eddys Leben gezeigt und wiederholt sich im Leben der zahlreichen Nachfolgerinnen und Nachfolger ihrer Lehren seit Ende des 19. Jahrhunderts bis heute. Und so wird es aufgrund der unveränderlichen Natur Gottes, der alle Bedürfnisse Seiner geliebten Kinder – eines jeden von uns – stillt, allen ehrlichen Sucherinnen und Suchern nach Wahrheit gehen.
Die Wirksamkeit dieses Systems beweist sich seit rund 150 Jahren durch Tausende bestätigter Berichte von Heilung, die jede Woche während der Mittwoch-Zeugnisversammlung in Zweigkirchen Christi, Wissenschaftler, weltweit gegeben werden. Zehntausende von Heilungsberichten wie der vorliegende wurden zudem im Verlauf der Jahre in den Zeitschriften der Christlichen Wissenschaft veröffentlicht. Christlich-wissenschaftliches Heilen ist keine Ächtung anderer Behandlungsmethoden, sondern das einzigartig wissenschaftliche Bemühen, auf dem Pfad des Meisters der Christenheit, Christus Jesus, zu wandeln, und offenbart, dass mit Gott alles Gute möglich ist.
Das Erforschen der Bibel sowie von Wissenschaft und Gesundheit hat „Millionen vorurteilsfreier Gemüter – schlichte Sucher nach Wahrheit“ (Wissenschaft und Gesundheit, S. 570) gesegnet. Die daraus resultierenden Früchte haben dieses Heilungssystem über die Sphäre der Mitglieder der christlich-wissenschaftlichen Kirche hinaus erweitert und dazu geführt, dass Mary Baker Eddy zu den Autorinnen und Autoren gezählt wird, deren Schriften und Ideen die Welt verändert haben. Geistiges Heilen ist in die Sphäre der Medizin und der Geistlichen eingedrungen, und immer mehr Menschen weltweit sind unzufrieden mit der Schulmedizin und den Lehren der herkömmlichen Theologie und wenden sich an Gott als ihre Quelle des Heilens.
Das Verständnis der vollkommenen Natur Gottes und von Gottes Idee, dem gottähnlichen Menschen, ist, war und wird immer wahr sein. Ein Satz in Mrs. Eddys Buch Grundzüge der Göttlichen Wissenschaft ist eine klare Erklärung dafür: „Gesundheit ist das Bewusstsein von der Unwirklichkeit des Schmerzes und der Krankheit oder vielmehr das absolute Bewusstsein von Harmonie und von nichts anderem“ (S. 11).
Heute ist das von dieser geistigen Pionierin etablierte Heilungssystem anwendbar, dauerhaft und jedem zugänglich. Und das gilt ebenso für die relevanten Beweise für das Gute, die es für die Menschheit in diesem Zeitalter und für zukünftige Generationen bewirkt.
