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Original im Internet

ARTIKEL

Gebet angesichts geschlechtsspezifischer Vorurteile

Aus der März 2023-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft

Dieser Artikel erschien ursprünglich am 5. September 2022. im Internet.


Ein Student bat mich um ein Interview für ein Referat über Frauen in geistlichen Berufen. Die Kirche Christi, Wissenschaftler, beschäftigt keine Geistlichen als solche, doch ich praktiziere christlich-wissenschaftliches Heilen, und das ist eine religiöse und geistliche Mission. Mir gefiel die Qualität und Tiefe der Fragen, doch nach einigen Minuten sagte ich: „Ihre Fragen gehen von der Annahme aus, dass ich mein Leben in erster Linie aus der Sicht einer Frau angehe. Das stimmt aber nicht.“ Überrascht bat er mich, das zu erläutern.

Ich führte aus, dass ich mich vielleicht weiblich kleide, dass ich aber insgesamt mein Leben von einer Gott-basierten Grundlage aus angehe. Angesichts der Tatsache, dass Gott Alles-in-allem ist – Vater-Mutter, Wahrheit und Liebe –, wird das Kind Gottes nicht nach physischen Charakteristika wie dem Geschlecht definiert. Unsere Identität ist geistig, denn wir spiegeln Gott, Geist, wider und haben somit geistige Attribute. Bei Entscheidungen frage ich mich daher, was richtig ist, statt was ich als Frau tun sollte.

Christus Jesus hat seine Lehren nicht nach Geschlechtern unterteilt. Er ignorierte die sozialen Normen seiner Zeit und redete freimütig mit Frauen in der Öffentlichkeit. Er heilte Frauen, Männer und Kinder, und wurde während seiner Mission von Männern und Frauen begleitet. Er sagte zu allen: „Trachtet zuerst nach dem Reich Gottes und nach seiner Gerechtigkeit“ (Matthäus 6:33).

Jesu Jünger Petrus sagte mit Bezug auf Gottes universale Natur: „Nun erkenne ich in Wahrheit, dass Gott die Person nicht ansieht; sondern in jedem Volk, wer ihn fürchtet und Gerechtigkeit übt, der ist ihm angenehm“ (Apostelgeschichte 10:34, 35). Das sagt mir, dass Gott unparteiisch ist und dass alle, die Gott folgen und gehorchen und das Richtige tun, Gottes Liebe und Fürsorge kennen.

Ich bin bestrebt, freundlich, sanft, anteilnehmend und nachsichtig zu sein, was traditionell vielleicht als weibliche Eigenschaften betrachtet wird, aber ich bin ebenso bestrebt, stark, ehrlich und mutig zu sein – Eigenschaften, die eher als männlich gelten. Gemäß dieser Art des Denkens auf geistiger Grundlage können wir uns und damit auch die Menschheit körperlich, moralisch und geistig verbessern. Wenn der eine Gott als das Prinzip aller Existenz verstanden wird, ist der Weg klar.

Und genau das verstand Mary Baker Eddy, die Entdeckerin der Gesetze Gottes bzw. der Wissenschaft, die Jesu Worten und Werken zugrunde lag. Sie schrieb (Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift, S. 249):

Lasst uns die Wissenschaft akzeptieren, alle auf dem Zeugnis der Sinne beruhenden Theorien fallen lassen, unvollkommene Vorbilder und trügerische Ideale aufgeben; und lasst uns so einen Gott, ein Gemüt haben, das vollkommen ist, und Seine eigenen Vorbilder der Vortrefflichkeit hervorbringt.

Lasst „Mann und Frau“ so erscheinen, wie Gott sie erschaffen hat.

Da wir alle von Gott erschaffen wurden, sind wir in Wirklichkeit jeweils ein individueller, geistiger Ausdruck Gottes, des Guten. So wie ein Sonnenstrahl das Licht, die Energie und die Wärme seines Ursprungs ausdrückt, drückt jeder von uns die Qualitäten unseres göttlichen Ursprungs, Gottes, aus. Wenn wir uns und andere geistig korrekt identifizieren und uns weigern zu glauben, dass auch nur eine Idee von Gott in irgendeiner Hinsicht begrenzt werden kann, dann können wir zu einem gewissem Grad beweisen, dass unsere Natur unbegrenzt und göttlich ist.

Dies hat sich für mich im Geschäftsleben bewahrheitet. Einmal wurde ich beispielsweise von meinem Arbeitgeber zur Kontaktperson für einen sehr wichtigen Kunden ernannt. Der Kunde, eine Führungskraft seiner Firma, hielt mich zunächst für eine Assistentin. Als er erfuhr, dass ich die Teamleiterin war, machte er mich lächerlich und verspottete mich als Frau. Ich weigerte mich, darüber verärgert zu sein, sondern lieferte intelligente, gut recherchierte und fundierte Lösungen für seine vorgebrachten geschäftlichen Probleme, während ich im Stillen Gott als die Allmacht anerkannte.

Im Verlauf von drei weiteren Meetings gab der Mann Sätze von sich, die darauf abzielten, mich einzuschüchtern und zu blamieren bzw. von unserem gemeinsamen Projekt zu vertreiben. Ich wehrte mich gegen diese Angriffe, indem ich meine Worte bei unseren Interaktionen von Gott führen ließ. Da Gott göttliche Liebe ist, konnte ich mir der geistigen Macht meines Gebets sicher sein und darauf vertrauen, dass Gott mein Vorgehen lenken würde. Das Verständnis der geistigen Identität aller half mir, materielle Begrenzungen nicht als wahr über ihn oder mich zu akzeptieren.

Die Geschäftsverbindung florierte, sodass alle beteiligten Parteien einen Nutzen daraus zogen. Die Assistentin des leitenden Mitarbeiters bemerkte dessen drastische Änderung im Verhalten nicht nur mir, sondern auch meinem Team und anderen Geschäftspartnern gegenüber. Sie maß diese Verbesserungen meiner Vorgehensweise zu, und ich erklärte ihr, dass diese auf Gebet beruhte. Als ich dieses Projekt einige Jahre später abgab, entschuldigte sich der leitende Mitarbeiter für seine anfängliche Abneigung und Unverschämtheit und sagte, dass er dankbar war, so viel mehr als nur gute geschäftliche Ergebnisse erlangt zu haben.

Wir lesen in Wissenschaft und Gesundheit: „Wenn die göttlichen Weisungen verstanden werden, entfalten sie die Grundlage der Gemeinschaft, in der ein Gemüt nicht mit einem anderen im Streit liegt, sondern alle einen Geist, Gott, eine intelligente Quelle haben, in Übereinstimmung mit dem Gebot der Bibel: ‚Lasst das Gemüt in euch sein, das auch in Christus Jesus war‘“ (S. 276).

Der Student, der mich später interviewt hatte, sagte, dass er froh war, eine höhere, geistige Perspektive erlangt zu haben, und dass sein Professor dies ebenfalls geäußert hatte. Und er bekam ein Sehr gut für sein Referat.

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