Wollen Sie besser heilen? Dann möchten wir Ihnen Artikel wie diesen empfehlen, die gelegentlich im Herold, Christian Science Journal und Christian Science Sentinel erscheinen. Sie verfolgen das Ziel, einige der Missverständnisse über die Christliche Wissenschaft zu berichtigen, die uns möglicherweise davon abhalten, die erwünschten Ergebnisse zu erzielen.
„Was bedeutet es, gesegnet zu sein?“, fragte ich einen Schüler in der Sonntagsschule der Christlichen Wissenschaft, und nannte als Beispiel vielleicht viel Schönes im Leben oder richtig zufrieden zu sein.
Er überlegte einen Augenblick und sagte: „Für mich bedeutet, gesegnet zu sein, weniger das Gute, das ich erhalten habe, als das Wissen, dass ich gut bin.“
Ich war baff. Ich unterrichte seit über dreißig Jahren in der Sonntagsschule, und erst in diesem Augenblick verstand ich wirklich, was es bedeutet, gesegnet zu sein. Wir lesen in der Bibel: „Gott schuf den Menschen nach seinem Bild, nach dem Bild Gottes schuf er ihn; und schuf sie als Mann und Frau. ... Und Gott sah alles an, was er gemacht hatte, und sieh, es war sehr gut“ (1. Mose 1:27, 31). Was für ein Segen – und wie befriedigend – ist es, das zu wissen!
Wie kommt es dann, dass wir so viel Zeit und Mühe investieren, um Gutes für uns zu erlangen? Kommt es daher, dass wir das, was die Bibel über uns sagt, nicht glauben? Oder dass wir uns als persönlich verantwortlich für die Schöpfung oder die Manifestation des Guten fühlen, statt dessen Ausdruck zu sein?
Vermutlich ein wenig von Beidem.
Immer wenn es so aussieht, als würde uns ein Aspekt des Guten – eine erfüllende Karriere, eine liebevolle Familie, ein gesunder Körper oder sogar grundlegende Dinge wie Nahrung und ein Dach über dem Kopf – vorenthalten werden, kann es schwer sein zu akzeptieren, dass Gott uns als „sehr gut“ sieht oder selbst gut ist. Es mag auch verlockend sein zu versuchen, die Dinge selbst in die Hand zu nehmen mit dem Gedanken, dass wir die Lücke durch rein menschlichen Willen schließen müssen.
Doch ich kann aus eigener Erfahrung sagen, dass das nie funktioniert. Ich habe allerdings auch festgestellt, dass Gebet nie versäumt, meine Zuversicht auf Gott als die Quelle alles Guten wiederherzustellen, sowie meine Fähigkeit und natürliche Neigung, dieses Gute widerzuspiegeln. Dieses Gebet schließt die ehrliche Bereitschaft ein, eine begrenzte, materielle Sicht von mir zugunsten einer göttlich inspirierten aufzugeben.
Hierzu ein Beispiel. Als ich vor einigen Jahren eine Zahnreinigung durchführen ließ, zeigte sich der Zahnarzt besorgt über eine Entzündung unter meiner Zunge. Obwohl er mehrmals sagte: „Es ist vermutlich nicht Krebs“, fand ich allein schon die Erwähnung dieses Worts beängstigend. Statt eine bestimmte Behandlung zu empfehlen, bat er mich einfach, ein paar Wochen später zu einer weiteren Untersuchung zu kommen.
Trotz meiner ursprünglichen Furcht konnte ich hinsichtlich dessen beten, was ich im tiefsten Innern über meine geistige Substanz wusste. Einer der ersten Gedanken, die mir kamen, war ein Zitat aus dem Buch Prediger: „Ich merkte, dass alles, was Gott tut, für immer besteht: Man kann nichts dazutun oder wegtun“ (3:14).
Wie beruhigend war es zu wissen, dass das Gute, als das Gott mich erschaffen hat, das Gute ist, das Er beständig sieht – dass ich dieses Gute nicht aufrechterhalten muss und dass es ewiglich unberührt, vollständig und rein ist.
Ich wurde auch durch Stellen in Mary Baker Eddys Schriften ermutigt, der Entdeckerin und Gründerin der Christlichen Wissenschaft, zum Beispiel diese: „Eine geistige Idee enthält kein einziges Element des Irrtums, und diese Wahrheit entfernt alles Schädliche in der richtigen Weise“ (Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift, S. 463).
Es ging bei meinen Gebeten nicht darum, meinen Weg zu einer Heilung zu „visualisieren“ oder persönlich etwas Gutes für mich zu manifestieren. Es ging vielmehr darum, empfänglich für Gottes Offenbarung des natürlichen Guten in mir zu sein, für meine gegenwärtige und ewige Vollständigkeit als die Widerspiegelung Gottes, des Geistes. Offenbarungen wie diese werden in der Christlichen Wissenschaft als der Christus identifiziert, „die wahre Idee, die das Gute verkündet, die göttliche Botschaft von Gott an die Menschen, die zum menschlichen Bewusstsein spricht“ (ebd., S. 332).
Und was war die Wirkung dieser speziellen Botschaft von Gott, dieser Bestätigung meiner geistigen Substanz? Als ich wieder zum Zahnarzt ging, war jedes Anzeichen der Entzündung verschwunden, und sie ist nicht zurückgekehrt.
„Der Mensch leuchtet durch entlehntes Licht“, schreibt Mrs. Eddy. „Er spiegelt Gott als sein Gemüt wider, und diese Widerspiegelung ist Substanz – die Substanz des Guten“ (Rückblick und Einblick, S. 57). Gott als Gemüt widerzuspiegeln bedeutet, sich des Guten bewusst zu sein, das wir haben, und des Guten, das wir sind. Und mehr noch, es bedeutet zu verstehen, dass die Substanz dieses Guten rein geistiger Natur ist, nicht im Geringsten durch den irrigen Glauben an ein von Materie definiertes Leben begrenzt.
Christus Jesus wusste ganz klar, wie wichtig es ist, solch einem Glauben nicht auf den Leim zu gehen. Auf diese Weise konnte er andere so sehen, wie Gott sie sieht, und somit schnelle und vollständige Heilungen bewirken.
Wir lesen im Johannesevangelium: „Und Jesus ging vorüber und sah einen Mann, der blind geboren war. Und seine Jünger fragten ihn: ‚Meister, wer hat gesündigt, er oder seine Eltern, dass er blind geboren ist?‘ Jesus antwortete: ‚Weder er noch seine Eltern haben gesündigt, sondern an ihm sollten die Taten Gottes sichtbar werden‘“ (9:1–3).
Jesus war nicht daran interessiert, jemandem die Schuld an einem augenscheinlichen Mangel im Leben zu geben. Stattdessen bestätigte er die Allheit des Guten in jedem Menschen, die „die Taten Gottes“ sichtbar machen – einschließlich der natürlichen Gesundheit und Vollständigkeit des Mannes. Und das Ergebnis? Der Mann wurde geheilt.
Obwohl niemand ganz sicher sein kann, würde es mich nicht überraschen, wenn der Mann nach dieser Erfahrung etwas sehr Ähnliches gedacht hat, wie das, was mein Sonntagsschüler gesagt hatte: dass die Heilung weniger das Gute war, was er erhalten hat, als die Bestätigung, dass er bereits gut ist.
Solche vom Christus kommenden Bestätigungen erwarten uns alle, wenn wir Gott als die Quelle und Substanz unseres Seins betrachten und das Gute nicht als etwas für uns sehen, sondern als etwas, das wir widerspiegeln, erleben und in uns selbst und anderen als das Bild und Gleichnis – den vollständigen Ausdruck – eines all-guten Gottes erkennen.