Wir lesen in den Evangelien von einer Frau, die „ständig an Blutungen“ litt und abschließend geheilt wurde, als sie sich im Glauben an Christus Jesus wandte und dessen Gewand berührte (siehe Matthäus 9:20–22). Das ist mir sehr vertraut! Vor mehr als zehn Jahren litt ich selbst an diesem Problem. Meine Monatsblutungen hielten länger an als normal und waren oft unverhältnismäßig heftig.
Damals hatte ich eine halbherzige Einstellung zur Christlichen Wissenschaft. Ich besuchte gelegentlich die Gottesdienste einer Zweigkirche der Christlichen Wissenschaft und las zwar die Bibellektionen aus dem Vierteljahresheft der Christlichen Wissenschaft, doch weder regelmäßig noch tiefgehend. Trotz Augenblicken der Inspiration hatte ich oft das Gefühl, ziellos in einer Wüste herumzuirren, die sich außerhalb von Gottes Liebe und Führung befand.
Dieser unnormale Blutfluss kam und ging mehrere Jahre lang, was zu weiteren gesundheitlichen Problemen führte. Aufgrund der Sorge einer engen Freundin und einiger Angehöriger, die der Christlichen Wissenschaft fernstanden, nahm ich ärztliche Hilfe in Anspruch. Verschiedene Ärzte untersuchten mich, doch je mehr sie nach einer Ursache und Lösung suchten, desto aggressiver wurden die Symptome. Ich hörte einige sehr angsteinflößende Diagnosen und Prognosen. Am Ende wurde ich an eine Spezialistin überwiesen, die mir sagte, dass eine Operation erforderlich, aber nicht möglich sei, weil ich so anämisch war, dass ich sie wahrscheinlich nicht überleben würde.
Die Probleme hielten an, bis ich eines Tages vor Schwäche und Müdigkeit nicht mehr aus dem Bett kam. Das war der Punkt, an dem ich mich hinsichtlich der Heilung von ganzem Herzen an Gott wandte. Ich ging in eine Pflegeeinrichtung der Christlichen Wissenschaft und bat eine Praktikerin der Christlichen Wissenschaft, täglich für mich zu beten. Ich weiß noch, wie ich eines Nachts vor Angst schrie, da ich zu sterben glaubte. Eine Pflegerin in der Christlichen Wissenschaft kam ins Zimmer und ging sanft auf eine Weise auf mich ein, die mich zu der Erkenntnis aufrüttelte, dass ich still auf Gottes Stimme lauschen musste. Sofort wurde ich ruhig. Ich wollte so gern Gottes Stimme hören und geheilt werden.
Die Praktikerin sprach mit mir über den geistigen Ursprung des Menschen als Kind Gottes, des göttlichen Geistes. Die Ärzte hatten mir gesagt, dass ein Problem wie meins manchmal durch Schwangerschaften hervorgerufen wird, daher war es hilfreich zu verstehen, dass meine Kinder und ich nicht in die Materie hineingeboren worden waren. Ich erkannte klarer, dass Gott, das Gute, der einzige Schöpfer des Menschen ist und dass alle Seine Kinder Seine Güte widerspiegeln.
Fünf Tage nach meiner Ankunft in der Pflegeeinrichtung der Christlichen Wissenschaft hörten die Blutungen auf; sie sind nicht zurückgekehrt. Wie die Frau in der Bibel hatte auch ich – bzw. mein Bewusstsein – das heilende Gewand Christi, der Wahrheit, berührt, und ich war dankbar.
Nachdem dieses vorrangige Problem geheilt war, verstand ich, dass ich hinsichtlich anderer ungelöster Probleme in meinem Leben beten musste. Ich hatte traumatische Dinge erlebt, die mich weiterhin belasteten. Eines Abends fühlte ich mich nach tiefem Gebet und Eindringen in die Bibel und die Schriften von Mary Baker Eddy bewogen, laut zu sagen: „Ich bin nicht schuldig. Ich bin unschuldig!“ Das war eindeutig Gottes liebevolle Botschaft an mich, die die Lüge entkräftete, ich sei irgendwie schuld an den Vorfällen gewesen. Mit dieser Lüge hatte ich jahrelang gelebt.
Ich wurde vollständig von der Qual dieser Erlebnisse befreit, indem ich besser verstand, dass der Mensch – die wahre Identität eines jeden von uns – zu Gottes Bild und Gleichnis erschaffen ist, wie wir im ersten Kapitel der Bibel lesen. Was Gott unähnlich ist, hat nichts mit unserer wahren Geschichte oder Natur zu tun, sondern ist eine falsche Vergangenheit, die aus Träumen besteht. Mary Baker Eddy schreibt im Lehrbuch der Christlichen Wissenschaft: „Gänzlich getrennt von der Vorstellung und dem Traum des materiellen Lebens ist das göttliche Leben, das geistiges Verständnis und das Bewusstsein von der Herrschaft des Menschen über die ganze Erde offenbart“ (Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift, S. 14).
Nach einem Monat war es mir möglich, die Pflegeeinrichtung der Christlichen Wissenschaft zu verlassen. Ich machte zu Hause weiter Fortschritte, bis die Heilung der Anämie und der damit einhergehenden Schwäche abgeschlossen war, ca. ein halbes Jahr nach dem Ende der übermäßigen Blutungen. Ich habe auf dem Weg viel gelernt und viele Offenbarungen gehabt, die letztendlich mein gesamtes Leben umgewandelt haben. Das geistige Wachstum, das ich aufgrund dieser Heilung erlebt habe, führte mich sogar dazu, selbst die Ausbildung als Pflegerin in der Christlichen Wissenschaft zu machen.
Wir lesen im 2. Korintherbrief: „Wenn jemand in Christus ist, dann ist er eine neue Schöpfung; das Alte ist vergangen, sieh, es ist alles neu geworden!“ (5:17). Die größte Veränderung kam durch das, was ich lernte, als ich tiefer in mein Studium und die Umsetzung der Christlichen Wissenschaft eindrang. Aufgrund dessen kann ich meine Unschuld und meine Freiheit von allem, was Gott unähnlich ist, ob in Bezug auf Gesundheit, Beziehungen, Berufstätigkeit oder andere Herausforderungen, besser beweisen. Und ich habe großes Mitgefühl für all jene, die selbst ihren Weg durch die „Wüste“ gehen müssen. Ich habe mich innerlich verpflichtet, jeden Tag mehr über meine Untrennbarkeit von Gott und die aller Menschen zu lernen.
Suzanne L. Brown
Oakville, Ontario, Kanada