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Original im Internet

Wohllautendes

Das Ganze sehen ... und erleben!

Aus der April 2024-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft

Deutscher Originaltext

Dieser Artikel erschien ursprünglich am 11. März 2024 im Internet.


Eines Morgens wachte ich mit folgendem Gedanken auf: „Das Ganze sehen.“ Lächelnd blieb ich noch eine Weile liegen, um darüber nachzudenken. Vor mir sah ich den Mond, dessen Zyklus den Sinnen vortäuscht, dass er zu- und abnimmt. Dennoch käme niemand auf die Idee, dass dies tatsächlich geschieht, denn wir kennen die Wahrheit über den Mond. Er ist und bleibt unverändert – unabhängig von Mondphasen und ganz gleich, wie er dem Betrachter erscheint.

Mir fiel ein Gespräch mit einem Bauern ein, der sich besorgt geäußert hatte: „Wir brauchen Regen. Die Böden sind so trocken. Das Grundwasser ist niedrig. Die Flüsse und Bäche sind so leer wie noch nie!“ Hören wir nicht alle solche Aussagen gelegentlich oder sehen Berichte in den Nachrichten und spüren Angst? Vielleicht fühlt man eine gewisse Ohnmacht, da man nichts daran ändern kann. Ich hatte selbst die Trockenheit in unserem Garten erlebt und immer leerer werdende Bäche und Flüsse gesehen. Hatte ich alle diese Mangelerscheinungen wahrgenommen und als wahr akzeptiert, ihnen still zugestimmt, ohne es zu merken, anstatt „das Ganze zu sehen“?

Ich hielt einen Moment inne, lauschte und sagte mir im Stillen: „Nein! Gott liebt Seine Schöpfung und versorgt sie mit allem, was sie braucht, also kann die Trockenheit nicht das ganze Bild sein.“ Einen Hauch von Liebe spürte ich – die Liebe Gottes, die alles ganz vollkommen und sanft versorgt.

Der Gedanke des frühen Morgens wiederholte sich, und ich gab ihm Raum, sich weiter zu entfalten. Ich fing an, geistig zu folgern, so wie ich es in der Christlichen Wissenschaft gelernt hatte. Ich folgerte, dass ich jetzt in diesem Moment „das Ganze“ – die vollständige und vollkommene geistige Schöpfung – erkennen konnte. Mit anderen Worten, ich konnte sie wahrnehmen – als wahr nehmen. So wie der Mond ganz ist und unberührt von den Sichtweisen, den Gedanken und Erlebnissen seiner Betrachter bleibt, kann sich die Wahrheit über Gottes geistige Schöpfung – dass sie vollständig und gut ist –, nie ändern. Sehr dankbar war ich für die Klarheit und Einfachheit dieser Gedanken, die von einem Gefühl der Sicherheit begleitet war. 

Mary Baker Eddy schreibt in Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift: „Jesus sah in der Wissenschaft den vollkommenen Menschen, der ihm da erschien, wo den Sterblichen der sündige sterbliche Mensch erscheint. In diesem vollkommenen Menschen sah der Erlöser Gottes eigenes Gleichnis, und diese korrekte Anschauung vom Menschen heilte die Kranken“ (S. 476–477). Wir als seine Nachfolgerinnen und Nachfolger können nicht nur wie Jesus den vollkommenen Menschen, sondern auch die vollkommene Schöpfung einschließlich der Natur um uns sehen. Jederzeit können wir unsere Sichtweise, die Blickrichtung, den Fokus unserer Aufmerksamkeit ändern und akzeptieren, dass Gottes geistige Schöpfung immer ganz, heil und vollkommen ist. Die Gnade der göttlichen Liebe macht diese Wahrheit hier und jetzt fühlbar, erkennbar – als wahr „nehmbar“.

Erfüllt stand ich auf, um diesen Artikel zu schreiben. Doch dann fragte ich mich: „Welches konkrete Beispiel aus meinem eigenen Praktizieren der Christlichen Wissenschaft zeigt, dass ich das Ganze nicht nur wahrnehmen, sondern auch erleben kann?“ 

Ein Mann, der uns im Garten half, sagte eines Tages betrübt, dass alles sehr trocken ist. In den letzten Jahren gab es einfach zu wenig Niederschlag. Er meinte, am besten wäre es, wenn es schneien würde, aber dafür sei es zu warm!

Als er gegangen war, hielt ich einen Moment inne und dachte, wenn es wirklich das Beste ist, wenn es noch einmal schneit, warum sollte dies nicht geschehen? Schmunzelnd dachte ich an den Vollmond und spürte erneut die Liebe, die Gott zu Seiner Schöpfung hat. Die göttliche Liebe versorgt ihre Schöpfung mit dem, was sie braucht, wenn sie es braucht, was immer es auch sein mag. Danach war die Sache für mich erledigt.

Ein paar Tage vergingen, und es wurde kühler. In den Nachrichten hörte ich mit Interesse, dass es in Kürze oberhalb der 1.000-Meter-Grenze schneien sollte. Ich freute mich und war gespannt, denn unser Haus in Österreich liegt in der Höhe von 800 Metern.

Am nächsten Tag wachte ich früh auf und es regnete ganz sanft und stetig. In den Bergen schneite es bereits, und gegen 11 Uhr am Vormittag traute ich meinen Augen kaum: Der Regen hatte sich in riesige Schneeflocken verwandelt! Und es schneite und schneite etwa 30 Stunden lang. Die Osterglocken in unserem Beet wurden sanft vom Schnee eingehüllt, als hätte sie jemand liebevoll eingepackt. Unser buntes Tulpenbeet brachte wunderbare „Schnee-Tulpen“ hervor. Die kräftigen Tulpenstängel, umgeben von einer Schneedecke von etwa 15 cm, hielten ihre bunten Blüten hoch in die Luft. Was für ein zauberhafter Anblick!

In den darauffolgenden Tagen wurde es langsam wärmer. Der Schnee begann zu schmelzen, gerade so wie die Böden Wasser aufnehmen konnten. Nun verstand ich, weshalb Schnee, der langsam schmilzt, so gut ist. Das Schmelzwasser kann tief in die ungefrorenen Böden dringen. Auch in den höheren Lagen begann der Schnee langsam zu schmelzen. Voller Freude und Dankbarkeit erlebte ich, wie sich Bäche und Flüsse langsam wieder füllten und schneller zu fließen begannen. Die Versorgung der Natur mit dem, was sie braucht, setzte sich mühelos fort. In den darauffolgenden Wochen gab es viele intensive Regentage. Ich bin sehr dankbar für das Schmelzwasser und den Regen, die Bäche, Flüsse, Seen, Böden und Grundwasserdepots füllen. 

Nun wünsche ich Ihnen, liebe Leserinnen und Leser, viel Freude dabei, das Ganze zu sehen – „wahr zu nehmen“ – und den Ausdruck des geistig Guten zu erleben!

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