In einer der jährlichen Versammlungen meiner Schülervereinigung der Christlichen Wissenschaft erwähnte mein Lehrer der Christlichen Wissenschaft, dass die Hingabe der Überzeugung vorausgeht. Mehr über Gott zu lernen ist eine freudige Unternehmung, und vor einigen Jahren entschloss ich mich, mein Verständnis von Gott zu vertiefen.
Während dieser Zeit tiefgehenden Forschens verbrachte ich meine Freizeit allermeist mit dem Lesen von Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift von Mary Baker Eddy und dem Studium meiner Notizen aus dem Elementarunterricht der Christlichen Wissenschaft, füllte meine Gedanken mit Ideen aus den Zeitschriften der Christlichen Wissenschaft und betete täglich mit dem Inhalt der wöchentlichen Bibellektionen im Vierteljahresheft der Christlichen Wissenschaft.
Eines Morgens war mein Mann, der kein Christlicher Wissenschaftler ist, äußerst verärgert über eine geistige Erkenntnis, die ich mit ihm teilte. Er reagierte empört und sagte, dass alles, was ich in der letzten Zeit getan hätte, das Lesen „dieses Buches“ (Wissenschaft und Gesundheit) gewesen sei! Er sagte mir, er hätte keine Lust mehr, die in der kommenden Woche geplante Reise mit mir zu machen, und er ging sogar soweit, dass er mich fragte, ob ich die Scheidung wolle, da ich für ihn vielleicht „zu geistig“ sei. Er sagte, dass er mich nicht mehr kennen würde, da ich mich so verändert hätte.
Ich war völlig verblüfft und versuchte mit ihm zu sprechen, aber er schien nicht gewillt zu sein, zuzuhören. Während des restlichen Tages herrschte zu Hause eine spürbare Spannung. Als wir uns an diesem Abend bettfertig machten, sagte er mir, ich solle auf der Couch schlafen.
Als ich auf der Couch lag, schrieb ich einer Praktikerin der Christlichen Wissenschaft eine SMS und erklärte ihr, was passiert war. Sie antwortete mir, dass ich mich nicht fürchten solle, ausschließlich Gott zu dienen. Das gab mir den Mut, um voranzugehen und darauf zu vertrauen, dass Wahrheit, Gott, das aufdecken würde, was im Gebet gehandhabt werden musste. Als ich betete, wurde mir ganz klar, dass der Ärger und die Irritation, die mein Mann gezeigt hatte, überhaupt nicht zu ihm gehörten. Nur wenige Tage zuvor hatte ich Gott für die Freundlichkeit, Sanftmut, Loyalität, Integrität, Geduld, Selbstlosigkeit und den Mut und Einfallsreichtum meines Mannes gedankt.
In dem Moment erkannte ich, dass ich nicht dazu gebracht werden konnte, mir einreden zu lassen, dass mein Mann etwas Geringeres als diese geistigen Eigenschaften zum Ausdruck brachte. Wenn es etwas gab, das ihn störte und das angesprochen werden musste, oder etwas, worüber wir als Paar sprechen mussten, dann würde es aufgedeckt werden, und wir könnten die Dinge gemeinsam lösen. Da ich meinen Mann so klar als Gottes Ausdruck verstand, erkannte ich, dass die hässliche Situation keinen Einfluss auf meinen Mann oder unsere Ehe hatte. Ich bemerkte, dass unser Gespräch am Morgen dem einen Gemüt, Gott, unbekannt war. Ich verstand, dass unser Zuhause der vollständige, harmonische Ausdruck der göttlichen Liebe und des göttlichen Gemüts ist.
In der Nacht wachte ich mehrmals auf und hielt an der Wahrheit fest, die sich mir offenbart hatte, und wusste, dass ich nur Gutes erwarten konnte.
Ein Abschnitt aus Wissenschaft und Gesundheit hatte einen direkten Bezug zu meinen Gebeten. Die Frage „Gibt es keine Sünde?“ beantwortet Mrs. Eddy auszugsweise folgendermaßen: „Alle Wirklichkeit ist in Gott und Seiner Schöpfung, harmonisch und ewig. Was Er erschafft, ist gut, und Er macht alles, was gemacht ist. Somit ist die einzige Wirklichkeit von Sünde, Krankheit und Tod die schreckliche Tatsache, dass dem menschlichen, irrenden Glauben Unwirklichkeiten wirklich scheinen, bis Gott ihnen ihre Tarnung herunterreißt. Sie sind nicht wahr, weil sie nicht von Gott sind. Wir erfahren in der Christlichen Wissenschaft, dass alle Disharmonie des sterblichen Gemüts oder Körpers eine Illusion ist, die weder Wirklichkeit noch Identität besitzt, obwohl sie wirklich und identisch zu sein scheint“ (S. 472-473).
Der nächste Tag war Sonntag, und bevor ich zur Kirche ging, wünschte ich meinem Mann einen guten Morgen, gab ihm einen Kuss und sagte ihm, dass ich ihn liebte. Als wir uns zum Abendessen wiedertrafen, hatten wir ein schönes Essen mit unserer Tochter und es gab kaum Spannungen. Bevor wir zu Bett gingen, fragte ich meinen Mann, ob wir miteinander sprechen könnten, und er stimmte zu. Unser Gespräch verlief ruhig und respektvoll, und wir hörten den Gedanken und Sorgen des anderen zu. Wir gingen freudig und lachend zu Bett und freuten uns sehr auf unseren Urlaub in der kommenden Woche. Unsere Ehe ist weiterhin von gegenseitigem Respekt und Freundlichkeit gekennzeichnet, und wir erleben das göttliche, kühne Unternehmen der Liebe, Alles-in-allem zu sein (siehe Mary Baker Eddy, Die Erste Kirche Christi, Wissenschaftler, und Verschiedenes, S. 158).
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