Ich habe die Berichte über Elia und Elisa in der Bibel schon immer geliebt. Im Lauf der Jahre sind sie mir zunehmend wichtiger geworden. Mary Baker Eddys Definition von Elia in Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift lautet unter anderem: „Die Christliche Wissenschaft, durch die die geistige Tatsache von allem, was die materiellen Sinne sehen, erkannt werden kann“ (S. 585). Da Elisa der Schüler von Elia war, betrachte ich Elisa gern als einen Studierenden der Christlichen Wissenschaft. Durch eine nähere Beschäftigung mit diesen Bibelgeschichten aus dieser Sichtweise habe ich neue Erkenntnisse erlangt.
Nehmen wir beispielsweise den Bericht über eine Witwe, deren Schuldherr ihre beiden Söhne zu Leibeigenen machen wollte (siehe 2. Könige 4:1–7). Elisa fragte auf ihre Bitte um Hilfe: „Was hast du im Haus?“ Die Witwe hatte nichts als einen Krug mit Öl im Haus. Ihr wurde aufgetragen, sich Gefäße von ihren Nachbarinnen zu borgen, die Tür zu verschließen und sämtliche Gefäße mit Öl zu füllen. Das tat sie, und nun konnte sie das Öl verkaufen und ihre Schulden bezahlen. Sie befolgte Elisas Anweisungen und lebte mit ihren Söhnen von dem restlichen Geld.
Elisa, dieser Studierende der Christlichen Wissenschaft, zeigte der Witwe, dass sie bereits alles in ihrem „Haus“ hatte, was sie brauchte, um ihre Schulden zu bezahlen. Haus wird in der Christlichen Wissenschaft geistig als „Bewusstsein“ interpretiert. Das, was die materiellen Sinne der Frau wahrnahmen, wurde durch die geistige Tatsache ersetzt, dass Geist, Gott, alles bereitstellt, was wir brauchen.
Die Anwendung der Erkenntnisse aus dieser Geschichte half mir unlängst, einige finanzielle Engpässe zu überwinden, die möglicherweise der Teilnahme an meiner jährlichen Schülerversammlung der Christlichen Wissenschaft im Weg gestanden hätten. Elisas Frage: „Was hast du im Haus?“ war der Schlüssel zum Erfolg.
Ich hätte online an der Versammlung teilnehmen können, wollte eine persönliche Teilnahme aber nicht verpassen, um keine falschen Suggestionen in Bezug auf Mangel zu akzeptieren. Für mich ist die Schülerversammlung viel mehr als eine Reise, um die Ansprache meiner Lehrerin zu hören und mit den anderen in meiner Klasse zusammenzutreffen. Tiefes Gebet geht dieser Veranstaltung voraus und folgt ihr nach. Die neunstündige Autofahrt durch vier US-Bundesstaaten ist immer mit Gebet und Dankbarkeit erfüllt.
Und der Anlass erfordert eine Menge praktische Planung: die nötigen Urlaubstage aufsparen und die Daten rechtzeitig beim Arbeitgeber einreichen, Hotelreservierungen vornehmen, alles für die Fahrt vorbereiten, meinen Hund unterbringen und, vor allem, das Geld für die Reise ansparen. Einige unerwartete Ausgaben im Winter und Frühjahr hatten fast alles aufgebraucht, was ich für die Reise zur Schülervereinigung beiseitegelegt hatte. Doch ich hatte im Lauf der Jahre genug Erfahrung gesammelt, um zu wissen, dass Gebet mir helfen konnte, meine finanziellen Verpflichtungen zu erfüllen, ohne Schulden machen zu müssen. Und so betete ich.
Als ich eines Morgens draußen saß und die Bibellektion aus dem Vierteljahresheft der Christlichen Wissenschaft las, musste ich beim Beten an das Hotel denken, in dem ich im Vorjahr während der Schülerversammlung übernachtet hatte. Es war ein schönes Hotel, doch ich hatte dort ein paar Unannehmlichkeiten erlebt. Diese Probleme hatte ich beim Check-out angesprochen, und später hatte man mich per E-Mail informiert, dass mein Feedback eine kostenlose Übernachtung in der Zukunft verdiente. Das hatte ich ganz vergessen!
Außerdem fielen mir beim Beten ein paar Geschenkkarten für Restaurants ein, die ich gesammelt und dann vergessen hatte. Damit waren mehrere Mahlzeiten auf der Reise abgedeckt. Doch die ungewöhnlichste Versorgung kam von jemandem in einem anderen Bundesstaat, der ein ganz bestimmtes Zubehör für ein Schlagzeug suchte, und ich hatte das gewünschte Teil. Es lag seit über 35 Jahren in einem Karton in meinem Keller! Ich verkaufte es und schickte es ab.
Zusammengenommen ergaben alle diese Ressourcen die benötigte Summe. Das bewies mir, dass alles, was ich brauchte, um die Reise zu unternehmen, bereits in meinem Bewusstsein vorhanden war. Ich musste nur auf die Führung des göttlichen Gemüts, Gottes, lauschen, um alles zusammenzusammeln. Aufgrund dieser Demonstration der dafür nötigen Mittel bedeutete mir das Wochenende mit der Schülerversammlung besonders viel.
Ich bin so dankbar für die Christliche Wissenschaft! Ich bin dankbar, regelmäßig neue Inspiration in der Bibel und in Mary Baker Eddys Schriften zu finden – egal wie oft ich die Stellen schon gelesen habe. Und ich bin dankbar für die geistige Auffrischung, die ich jedes Jahr durch meine Schülerversammlung erhalte.
Ralph Irish
