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Original im Internet

Das Lied der Christlichen Wissenschaft

Aus der Oktober 2025-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft

Dieser Artikel erschien ursprünglich am 12. Mai 2025 im Internet.


In der Bibel lesen wir über Gott: „Deine Ordnungen sind mein Lied im Haus meiner Pilgerschaft“ (Psalm 119:54) und „Der Herr ist meine Stärke und mein Gesang, und er ist mein Heil“ (Psalm 118:14).

Ich fühle mich beim Lesen von Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift von Mary Baker Eddy ähnlich erhoben wie beim Zuhören wunderschöner Musik – nur auf bessere Weise! Und ich weiß, dass es anderen ebenso geht.

Wissenschaft und Gesundheit bietet so viel mehr als ein metaphysisches Gedankenspiel. Der geistige Sinn, der beim Lesen dieses Buches erlangt wird, heilt mit Freuden. Das gesamte Buch ist eine Erklärung, wie diese Heilung vor sich geht. Doch die darin gelehrte göttliche Wissenschaft zu verstehen, fällt mir gelegentlich schwer. Für mich ist eine Möglichkeit, diese Lehre zu verstehen, das „Lied“ des Buches zu hören.

Vor Jahren musste ich meine Arbeitsstelle aufgeben, weil ich schwer erkrankt war. Meine Lehrerin der Christlichen Wissenschaft hatte viel für mich gebetet, doch dann erfuhr ich, dass sie gestorben war, und ich fühlte mich verlassen und voll Angst. Ich setzte mich hin und fing an zu beten. Als ich dort saß, merkte ich, dass ich Gott nicht sehr gut kannte. Und so fing ich an, Wissenschaft und Gesundheit zu lesen, wobei ich mich auf eines der von der Bibel abgeleiteten Synonyme für Gott konzentrierte, und zwar Geist.

Ich durchsuchte jeweils zehn Seiten nach dem Wort Geist, unterstrich das Wort und ging dann zurück, um jeden entsprechenden Satz oder Absatz zu lesen mit der Fragestellung: „Wer oder was ist Gott, Geist?“ Nachdem ich das Buch auf diese Weise dreiviertel durchgelesen hatte, empfand ich Materie als weniger wirklich. Meine Angst löste sich auf, und ich war vollständig von der Krankheit geheilt. Ich hatte das „Lied“ – das geistige Verständnis des Synonyms Geist – vernommen und verstand nun etwas von der wahren Natur Gottes und meiner vollständig geistigen Identität als Gottes Ausdruck. Dieser Augenblick der Inspiration ging weit über ein intellektuelles Verständnis der Worte hinaus und erhob mich so wie das oben beschriebene Gefühl beim Hören wunderschöner Musik.

Die Lehre der Christlichen Wissenschaft führt neben Geist noch andere Synonyme für Gott auf: Gemüt, Seele, Prinzip, Leben, Wahrheit und Liebe. Für mich hat jedes Synonym eine eigene Melodie. Ich beschäftigte mich anschließend mit dem Synonym Liebe in Wissenschaft und Gesundheit und erkannte dessen geistigen Sinn – die Melodie, die mit dem Wort einher geht. Als ich viele Seiten in dem Buch studiert und jeden Satz bzw. Absatz mit Bezug zu Liebe gelesen hatte, bekam ich plötzlich ein herrliches Gefühl des geistig Guten. Dieses Gefühl war größer als alles, was man messen könnte. Es war etwas Gutes, das über alles hinausging, was ich jemals gekannt hatte – das vollkommene Gute, Gott.

Wenn man sich mit einem Musikstück beschäftigt, sieht man zuerst nur Noten. Wenn man diese Noten spielt, kann es sich mechanisch anhören: kling, kling, kling, jede Note für sich. Vielleicht lernt man das Stück sogar auswendig, doch erst wenn man einige Zeit damit verbracht hat, fängt man an, die Herrlichkeit der Musik zu hören, die Schönheit hinter den Noten. Die Melodie wird lyrisch, beflügelt.

In ähnlicher Weise kann uns Wissenschaft und Gesundheit zuerst wie eine Ansammlung von Wörtern vorkommen, doch wenn man die Wahrheit dessen erkennt, was man dort aufnimmt, dann fühlt man den heilenden Einfluss. Wir lesen dort: „Um die ganze Macht dieser Wissenschaft zu entwickeln, müssen die Disharmonien des körperlichen Sinnes der Harmonie des geistigen Sinnes weichen, geradeso wie die Wissenschaft der Musik falsche Töne berichtigt und dem Klang liebliche Harmonie verleiht“ (S. viii).

Im Matthäusevangelium wird erwähnt, dass Jesus mit seinen Jüngern nach dem Abendmahl zu Lobgesang anhob (siehe 26:30). Er wusste, dass er noch in derselben Nacht verraten werden würde. Wenn ich mir vorstelle, wie sie dort alle zusammen sangen, frage ich mich, ob das Lied ihm zusätzlich zu der Inspiration, die man beim Beten erhält – wozu er die anderen nicht gebraucht hätte –, nicht vielleicht auch die Freude verliehen hat, die uns das gemeinsame Singen mit anderen verleiht.

Ich habe im Verlauf der Jahre Wissenschaft und Gesundheit sieben Mal gelesen, immer mit Fokus auf ein anderes Synonym für Gott und mit dem Ziel, die einzigartige Melodie des jeweiligen Synonyms herauszuhören.

Man könnte sagen, dass Mrs. Eddy, die Entdeckerin der Christlichen Wissenschaft, so konsequent und zügig heilen konnte, weil sie die vollständige Musik hören konnte! Es war ihr so klar, dass die Person, für die sie gerade betete, diese Musik ebenfalls hörte und dann geheilt wurde.

Ein Lieblingslied aus dem Christian Science Hymnal: Hymns 430–603 [Liederbuch der Christlichen Wissenschaft: Lieder 430–603] beginnt mit den Worten:

Mein Leben fließt als endlos’ Lied,

   lässt hinter sich das Klagen.

Ich hör’ der inn’ren Stimme Ton

   und kann jetzt Neues wagen.

Find’ ich mich mitten im Eklat,

   hör’ ich Musik erklingen.

Ich hör’ sie hier, bei mir, ganz nah:

   Wie könnt’ ich da nicht singen?

(Pauline T., Nr. 533, Adapt. und Übers., © CSBD)

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