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Original im Internet

Schreiben und redigieren – sich vom Christus leiten lassen

Aus dem Herold der Christlichen Wissenschaft. Online veröffentlicht am 10. April 2025

Ursprünglich erschienen in der März 2017 Ausgabe des Christian Science Journals


Die Welt wird von gedruckten und Online-Zeitschriften überschwemmt, von altehrwürdigen Titeln, die seit weit über hundert Jahren erscheinen, über dynamische neue webbasierte Startups bis hin zu Publikationen, die der Öffentlichkeit mittels sozialer Medien so genannte Fake News unterjubeln. Doch es gibt auch eine Reihe seit langem etablierter Zeitschriften, zu denen auch diese Zeitschrift gehört, die unter den Millionen von Wörtern, die in Umlauf sind, eine einzigartige Rolle spielen. Die Christliche Wissenschaft ist das Thema dieser Zeitschriften – sowohl gedruckt als auch online – und deren Verfasserinnen und Verfasser, Redakteurinnen und Redakteure lauschen auf den Christus und bringen den Christus ans Licht, der empfängliche Herzen erhebt und erleuchtet, die bereit sind, sich umwandeln und heilen zu lassen.

Ich habe kürzlich mit Barbara Vining, der derzeitigen Chefredakteurin dieser einzigartigen Zeitschriften, über die Rolle des Christus gesprochen, die beim Verfassen und Redigieren von Beiträgen für die Zeitschriften der Christlichen Wissenschaft zum Tragen kommt.

Barbara, 2015 wurden allein in den USA mehr als 7.000 Zeitschriften herausgegeben, und das schließt nicht einmal die Online-Zeitschriften ein, die nicht in Papierform existieren. Wie würden Sie also beschreiben, was die von der Verlagsgesellschaft der Christlichen Wissenschaft herausgegebenen Zeitschriften zu bieten haben, um sich von dieser Masse abzuheben?

Ja, sie heben sich tatsächlich von den anderen ab, denn sie verfolgen einen Zweck, wie ihn keine andere Publikation verfolgt. Die Artikel und Zeugnisse in diesen Zeitschriften stammen von Menschen aus aller Welt, die auf die Stimme des Christus, die Stimme des Trösters, der Christlichen Wissenschaft, gelauscht haben, um der von Christus Jesus gelehrten Wahrheit zu folgen und sie in die Tat umzusetzen, damit sie Heilerinnen und Heiler sein können.

Als Mary Baker Eddy die Christus-Gesetze Gottes entdeckte, die heilen, und diese Entdeckung dann zu Papier brachte, sagte sie, dass sie „unter einem höheren Befehl“ geschrieben habe (Vermischte Schriften 1883–1896, S. 311). Das ist etwas Einzigartiges! Sie wusste, dass die Offenbarung von Gott gekommen war und dass sie die gottgegebene Verantwortung hatte, das aufzuschreiben, was Gott ihr mitteilte.

Also lauschte und betete sie, um zu erfahren, was genau sie empfangen hatte und wie sie es so wiedergeben konnte, dass andere Menschen es nachvollziehen und in Form von Heilungen demonstrieren konnten, so wie sie es getan hatte. Und als sie das Lehrbuch der Christlichen Wissenschaft, Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift, schrieb und die verschiedenen Schritte zum Aufbau der Bewegung der Christlichen Wissenschaft unternahm, war diese Tatsache – dass sie unter einem höheren Befehl schrieb – stets ihr Antrieb. Und als sie nacheinander die Zeitschriften der Christlichen Wissenschaft ins Leben rief, betete sie, um deren jeweiligen Zweck zu verstehen.

Es geht einfach darum, auf Gott zu lauschen und zuzulassen, dass wir durch ihn an Weisheit und Verständnis zunehmen – so dass wir in gewisser Weise ebenfalls unter Gottes Befehl schreiben.

Nachdem sie die Tageszeitung The Christian Science Monitor, die vierte und letzte von ihr gegründete Publikation, ins Leben gerufen hatte, nahm sie in deren Erstausgabe einen Leitartikel mit dem Titel „Was in einem Namen liegt“ auf. Dieser Artikel wurde später in ihrem Buch Die Erste Kirche Christi, Wissenschaftler, und Verschiedenes nachgedruckt, auf Seite 353. Darin wird die Bestimmung der einzelnen Zeitschriften definiert. Sie schrieb, dass das Christian Science Journal dazu bestimmt ist, „die göttliche Wissenschaft der Wahrheit aufzuzeichnen“. Keine andere Zeitschrift hat diese Bestimmung. Der Sentinel, so schrieb sie, ist „dafür vorgesehen, über Wahrheit, Leben und Liebe Wache zu halten“; dies sind Synonyme für Gott. Darüber habe ich nachgedacht. Wie hält man Wache über Gott? Der Sentinel hält genau genommen Wache über die klare Darstellung von Wahrheit, Leben und Liebe, um zu zeigen, wie Gott der Menschheit in allen Bereichen des menschlichen Bedarfs Heilung beschert. Und dann ist da noch Der Herold der Christlichen Wissenschaft, der in viele Sprachfelder der nicht-englischen Leserschaft ausgeht, um „die allumfassende Wirksamkeit und Verfügbarkeit der Wahrheit zu verkünden“; und so wird die ganze Bandbreite dieser von Gott kommenden Botschaft verbreitet und deutlich gemacht, dass die Christliche Wissenschaft praktisch und universell demonstrierbar ist. Und um diese heilende Arbeit der Christlichen Wissenschaft für die ganze Menschheit abzurunden, hat der Monitor den Zweck, „die unerschöpflich wirkende Wissenschaft ungeteilt [zu] verbreiten“. „Das Ziel des Monitors ist, keinem Menschen zu schaden, sondern die ganze Menschheit zu segnen“, wenn er täglich über die Nachrichten aus aller Welt Bericht erstattet. Die Zeitschriften haben also jeweils eine ganz einzigartige Mission, und alle, die für sie arbeiten, haben den Auftrag, diese Missionen voranzubringen.

Und es ist wirklich beachtlich, dass die religiösen Artikel im Herold, Journal und Sentinel und in der Kolumne „Christian Science Perspective“ [Aus Sicht der Christlichen Wissenschaft] im Monitor nicht von Profis, sondern von Privatpersonen aus aller Welt geschrieben werden, die diesen Christus, Wahrheit, im Alltag studieren und anwenden. Sie verschenken einfach ihre Inspiration und Erfahrung, um anderen bei deren Suche nach geistigem Verständnis und Heilung zu helfen.

Was mir besonders viel bedeutet, ist ein Zitat von Mrs. Eddy in Wissenschaft und Gesundheit, das meine Sicht auf die Zeitschriften, sowie die Art und Weise, wie ich für die Zeitschriften geschrieben habe, geleitet hat. Sie schreibt dort: „Geist, Gott, sammelt ungeformte Gedanken in ihre geeigneten Kanäle und entfaltet diese Gedanken, so wie Er die Blütenblätter eines heiligen Vorhabens entfaltet, damit das Vorhaben erscheine“ (S. 506). Diese Zeitschriften sind Kanäle, auf denen Gottes Gedanken die Leserschaft erreichen. Alle, die zu diesen Zeitschriften beitragen, lauschen also auf den Christus, den Geist Gottes, und sie lauschen auf die Gedanken, die Gott ihnen vermittelt, damit sie diese verstehen, in die Praxis umsetzen und in diesen Zeitschriften mit anderen teilen können.

Wie jedes Kind Gottes repräsentiert und bezeugt jede Verfasserin bzw. jeder Verfasser Gott und seine Wahrheit. Und jeder Mensch hat eine ganz einzigartige Stimme – eine ganz eigene Weise, die Ideen, die Gott uns vermittelt, auszudrücken. Daher gibt es keine einzige Person, die einen Beitrag für die Zeitschriften der Christlichen Wissenschaft schreiben möchte, die nicht eine einzigartige Stimme hat; ein Verständnis, das sie durch ihre Liebe zur Christlichen Wissenschaft erlangt hat sowie dadurch, dass sie diese Lehre studiert und praktiziert hat. Also haben alle Beitragenden etwas ganz Besonderes mitzuteilen. Es ist ein Geschenk, dass jede und jeder von ihnen uns gibt. Es hat nichts mit der Person zu tun und es geht nicht um die Frage: „Wird mein Stil gut ankommen?“ Es hat nichts damit zu tun. Es geht darum, dass Gott jede und jeden von uns so sehr liebt, dass Er uns eine Gelegenheit gibt, etwas klar zu erkennen, zu verstehen und dann schriftlich auf nachvollziehbare Weise mit anderen zu teilen. Das ist ein so schönes Geschenk.

Mir gefällt die Stelle in Wissenschaft und Gesundheit, die Sie zitiert haben, dass Gott „ungeformte Gedanken in ihre geeigneten Kanäle“ sammelt, denn in gewisser Weise wurden uns, wie Sie sagten, die Zeitschriften durch Mary Baker Eddys Vision für ihre Kirche als „geeignete Kanäle“ gegeben, damit wir die Menschheit mithilfe der heilenden Botschaft der Christlichen Wissenschaft erreichen können.

Ganz richtig. In dem Maße, wie wir Ideen und Verständnis empfangen – wie wir auf Gott lauschen und Ihn diese ungeformten Gedanken in unserem Bewusstsein sammeln lassen –, können wir diese Ideen in ihre „geeigneten Kanäle“, sprich, die Zeitschriften fließen lassen.

Wunderbar. Und wenn wir unsere Gabe gewissermaßen anderen über die Zeitschriften anvertrauen, dann unterstellen wir sie den maßgeblichen Satzungsbestimmungen im Handbuch der Mutterkirche, in dem der Verlagsgesellschaft der Christlichen Wissenschaft viele Aufgaben zugewiesen werden, einschließlich der Herausgabe der Zeitschriften. Und das Handbuch beauftragt den Vorstand der Christlichen Wissenschaft damit, zu gewährleisten, „dass diese Zeitschriften gut redigiert sind und auf der Höhe der Zeit gehalten werden“ (Mary Baker Eddy, S. 44). Wenn also Beitragende dieses Geschenk machen, was bedeutet es dann, dass sie „gut redigiert“ werden?

Ich denke immer gern, dass wir alle, Verfasserinnen und Verfasser, sowie Mitarbeitende im Redaktionsteam, bereit sind, von Gott redigiert zu werden – dass wir bereit sind, unser Bewusstsein mit Gottes Liebe, Seiner Wahrheit und Seiner Güte in Einklang bringen zu lassen – in unserem Leben wie auch in unserem Schreiben und Redigieren. Wir lernen alle gemeinsam. 

Ich habe Adam Dickeys Erinnerungen an Mary Baker Eddy gelesen; er war mehrere Jahre lang ihr Sekretär, und sie redigierte immer alles, einschließlich der Briefe, die er in ihrem Namen schreiben sollte. Sie rief ihn immer wieder in ihr Arbeitszimmer und sagte, sie müsse einen Brief noch einmal überarbeiten und etwas hinzufügen oder berichtigen. Und er schrieb: Einmal, nachdem ein bestimmter „Brief abgeschlossen und sogar von ihr unterschrieben worden war, da rief sie mich wieder zu sich und sagte: ‚Mr. Dickey, ich muss mich bei Ihnen entschuldigen, dass ich Sie so oft rufe und Ihnen so viel Mühe mache, doch können Sie mir diesen Brief bitte noch einmal bringen?‘‘‘ Und nachdem sie ihre letzte Änderung gemacht hatte, schrieb sie oben auf den Brief: „Denken Sie daran, dass das sogenannte menschliche Gemüt an Weisheit zunehmen soll, bis es verschwindet und das göttliche Gemüt als das einzige Gemüt erkannt wird“ (Memoirs of Mary Baker Eddy [Erinnerungen an Mary Baker Eddy], S. 85, © The Mary Baker Eddy Collection). Das gefiel mir sehr, denn es räumt den ganzen persönlichen Sinn – „Kann ich das? Wird es akzeptabel sein?“ – aus dem Weg. Es geht einfach darum, auf Gott zu lauschen und zuzulassen, dass wir durch ihn an Weisheit und Verständnis zunehmen – so dass wir in gewisser Weise ebenfalls unter Gottes Befehl schreiben.

Ich weiß noch, dass ich einmal einen Beitrag geschrieben hatte und dann einige Vorschläge zurückbekam, die mir eigentlich widerstrebten, und als ich darüber betete, passierte genau das, was Sie hier beschreiben. Mein Gedankengang war: „Moment mal, als Christlicher Wissenschaftler dreht sich mein ganzes Leben darum, von Gott redigiert zu werden, damit ich immer mehr in Einklang mit dem Christus, der wahren Idee vom Menschen Gottes, komme“; und plötzlich war es ganz natürlich, diesen Vorgang der Zusammenarbeit mit der Redaktion zu akzeptieren und zu sagen: „Ja, wir können hier die bestmögliche Ausdrucksweise finden und zusammenarbeiten.“ Das brachte diese Demut zum Vorschein, und dafür war ich sehr dankbar.

Wunderbar. Denn in Wirklichkeit geht es um unsere Herangehensweise und Einstellung, wenn wir Artikel oder Zeugnisse bei den Zeitschriften einreichen; es geht darum, auf Gott zu lauschen, den Christus unser Denken berichtigen zu lassen, sodass die metaphysische Wahrheit zusammen mit der Christlichkeit der Christlichen Wissenschaft deutlich herausgebracht wird – und genau das hat Mrs. Eddy getan.

Wir müssen also sicherstellen, dass wir uns Zeit für das Schreiben nehmen. Ich tue das seit vielen, vielen Jahren. Das bedeutet nicht, dass man dann auch immer etwas schreibt, sondern man nimmt sich Zeit, auf Ideen zu lauschen und zu erkennen, wie sie heilend auf die Bedürfnisse der Menschen eingehen.

Wissen Sie, Mrs. Eddy hat Wissenschaft und Gesundheit geschrieben, und sie sagte, dass dieses Buch die vollständige Erklärung der Christlichen Wissenschaft ist – ihr göttliches Prinzip und die Regel für dessen Anwendung –, doch im Vorwort sagt sie etwas in der Art, dass es unmöglich war, alle Anwendungsmöglichkeiten in einem Buch aufzuführen. Der Wortlaut ist: „Die Autorin hat mit dem Gewissen keinen Kompromiss geschlossen, um sich der allgemeinen Richtung des Denkens anzupassen, sondern sie hat geradeheraus und ehrlich die Worte der Wahrheit aufgeschrieben. Sie hat nicht versucht, ein so unerschöpfliches Thema auszuschmücken, voll zu entwickeln oder bis in alle Einzelheiten zu behandeln“ (S. x).

Ob Sie nun viel oder wenig Erfahrung mit dem Schreiben haben – auf das Weitergeben kommt es an!

Das ist also der Zweck der Zeitschriften – zu zeigen, wie diejenigen, die sich mit Eddys Lehrbuch über die Christliche Wissenschaft auseinandersetzen, beweisen, dass die Wissenschaft des Christus auf die ganze große Vielfalt der menschlichen Bedürfnisse anwendbar ist. Das ist ein Geschenk, das wir von Gott erhalten haben und durch die Zeitschriften mit anderen teilen können. Und ja, wir müssen den Buchstaben, die Wahrheiten über die Christliche Wissenschaft, korrekt darstellen und zum Ausdruck bringen. Das ist von entscheidender Bedeutung und unerlässlich. Aber es ist der Geist, der heilt. Durch diesen selbstlosen Zweck, die Demut, kommt nämlich die Stimme des Christus zur Geltung, und zwar auf die einzigartige Weise, in der unsere Stimme diese Ideen zum Ausdruck bringen kann: welche Erfahrungen wir selbst mit der Christlichen Wissenschaft gemacht haben, wie wir selber sie verstehen, sie praktizieren und beweisen. Es geht auch um unsere jeweiligen kulturellen Hintergründe, denn uns alle prägen unterschiedliche menschliche Erfahrungen.

Es ist so bereichernd, dass wir unsere unterschiedlichen Stimmen zu Gehör bringen können. Und indem wir das tun, ist es unser Ziel, die geistige Wahrheit des jeweiligen Themas klar darzustellen und so zu schreiben, dass jeder es verstehen kann, unabhängig davon, ob er oder sie die Lehren der Christlichen Wissenschaft bereits kennt oder nicht. So klar und deutlich sollen wir es schreiben! Und wenn Sie das tun, hat das zur Folge, dass Ihr eigenes Denken geläutert wird.

Wenn Sie nicht mit der Einstellung ans Schreiben herangehen: „Ich weiß, worüber ich schreiben will“, sondern: „Ich denke da an etwas, das Heilung braucht, oder einen metaphysischen Punkt, der für die Leserschaft hilfreich sein wird, also werde ich auf Gott lauschen und Ihn mein Denken läutern lassen, damit dieser Christus, Wahrheit, mein Denken für Heilung und für die richtigen Worte öffnen kann“ – dann werden die Verfasserin bzw der Verfasser, die Redakteurin bzw. der Redakteur, die Leserschaft, alle, die Heilung anstreben, vom Christus inspiriert werden. Und die Person, die den Beitrag liest, denkt vielleicht: „Ich möchte noch andere Beiträge von dieser Verfasserin bzw. diesem Verfasser lesen“, doch eigentlich will sie sagen, dass ihr die Stimme des Christus gefällt, die in dem Artikel zur Geltung kommt.

Ich muss dabei an etwas auf Seite 504 in Wissenschaft und Gesundheit denken, das mich beim Schreiben angeleitet hat. Mrs. Eddy sagt dort: „Wenn sich die Strahlen der unendlichen Wahrheit im Brennpunkt der Ideen sammeln, dann bringen sie augenblicklich Licht ...“

Das ist wunderschön! Und das bedeutet doch eigentlich, dass wir zwar nicht für Geld schreiben, aber dennoch einen beachtlichen Lohn für unsere Beiträge erhalten, da wir im Grunde jeweils die ersten sind, die das Geschenk dieser Klarheit bekommen, denn wir haben uns an Gott gewandt, und durch den Christus verbessert sich unser Verständnis und sogar unsere eigene Erfahrung, weil wir nun den geistigen Impuls hinter dem Thema klarer erkennen. Und das geben wir dann weiter, was ja der Sinn der Sache ist, aber wir sind gewissermaßen die ersten, die davon profitieren.

Ganz richtig. Ob Sie nun viel oder wenig Erfahrung mit dem Schreiben haben – auf das Weitergeben kommt es an! Bei der Verfasserin bzw. dem Verfasser findet also eine Heilung statt, und diese Heilung berührt alle, die in Kontakt mit dieser Person kommen, denn deren Bewusstsein wurde dazu erhoben, den Christus durchzulassen, und dadurch wird die Liebe Gottes spürbar. Und auch die Redaktion spürt diese Liebe.

Ich hatte einmal eine sehr schöne Erfahrung im Zusammenhang mit einen Artikel, den ich geschrieben hatte, der dann redigiert und veröffentlicht wurde. Als der Sentinel mit der Post ankam, litt ich an Krankheitssymptomen. Ich schlug den Sentinel auf, und da war mein Artikel. Die Redaktion hatte einen Auszug daraus als Beschreibung des Inhalts zitiert, und durch diesen kurzen Satz wurde ich geheilt.

Das ist wunderschön, und es zeigt, dass es nichts Persönliches war, sondern vom Christus kam, und das stillt den menschlichen Bedarf, nicht wahr?

Ja, genau! Genau das war in dem Moment passiert. Barbara, ich habe eine kleine Suche nach Ihrem Namen in JSH-Online.com durchgeführt, wo man die Archivsammlung von Artikeln durchsuchen kann, die im Zeitraum von mehr als hundert Jahren geschrieben wurden, und von Ihnen wurden mehrere hundert Artikel veröffentlicht. Man kann also mit Fug und Recht behaupten, dass Sie „Erfahrung“ haben. Wie gehen Sie an das Schreiben eines Artikels heran, damit er an den Punkt gelangt, wo er „gut redigiert“ ist?

Im Journal vom August 1992 ist ein kurzer Beitrag von mir erschienen, der meine Herangehensweise ans Schreiben erklärt. Sie finden ihn auf JSH-Online. Er heißt: „Writing: making oneself available to God“ [Schreiben: sich Gott zur Verfügung stellen]. Durch eine demütige Herangehensweise an den Schreibprozess wird unser Denken erhoben und das Schreiben in inspirierendes Lernen verwandelt.

Alle haben natürlich ihre jeweils eigene Methode, aber hier sind einige der Elemente, die ich immer wieder hilfreich finde: Ich wähle ein Thema und recherchiere in der Bibel und in Mrs. Eddys Schriften, um zu sehen, was ich dazu finden kann. Ich fasse die Grundidee in einem Satz zusammen und baue den Artikel dann um diese Idee herum auf, damit er einen klaren Fokus hat. Der Artikel kann ein Beispiel, eine Heilung oder eine Bibelgeschichte enthalten, um einen bestimmten Punkt zu verdeutlichen. Und damit der Artikel eindeutig christlich-wissenschaftlich ist, muss er einen Bezug zu Jesus und Mary Baker Eddy haben und metaphysische Erklärungen enthalten, die der Botschaft Klarheit verleihen. Es hilft, beim Schreiben den geistigen Sinn anzusprechen, den alle Leserinnen und Leser haben und der sie jeweils befähigt, geistige Ideen zu verstehen.

Oftmals muss ich das Ganze für eine Weile beiseite legen und im Gebet darauf vertrauen, dass Gott mir neue Inspiration geben wird – dass ich eine völlig neue Sicht auf gewisse Dinge erlange. Wenn das geschieht, weiß ich, dass Gott mich beim Schreiben anleitet, und ich kann mich über dieses neu gewonnene Verständnis freuen. Dann beginne ich, flüssig zu schreiben. Ich liebe diese geistige Disziplin.

Das Wichtige ist, Gottes Botschaft so verständlich zu machen, dass die Leserschaft sie nachvollziehen kann. 

Wenn eine beitragende Person an den Punkt kommt, wo sie das Gefühl hat, dass der Artikel abgeschlossen ist und eingereicht werden kann, dann sind wir beim Journal, Sentinel und Herold damit beauftragt, ihn gut zu redigieren. Wie gestaltet sich nun also dieser Prozess?

Ein erster Schritt ist sicherlich, dass Sie als Verfasserin bzw. Verfasser dem Beitrag viel Aufmerksamkeit gewidmet haben: Sie haben darüber gebetet, Sie sind sicher, dass er auf Inspiration beruht, doch vielleicht wäre es auch hilfreich, wenn Sie die Idee zulassen: „Ich liebe es, redigiert zu werden.“

Ja, wunderbar!

Denn Sie denken dann nicht: „Ich hoffe nur, es gefällt denen.“ An diesem Punkt wird der Artikel nämlich von einer anderen Person gelesen, und jemand aus dem Redaktionsteam könnte sich fragen: „Was wollten Sie denn damit sagen?“ Wir brauchen also diesen Input – aus dem Redaktionsteam, von der stellvertretenden Chefredaktion und letztendlich der Chefredaktion. Und dann geht die Kommunikation zwischen dem Redaktionsteam und der Verfasserin bzw. dem Verfasser hin und her.

Wir lieben unsere Verfasserinnen und Verfasser. Sie liegen uns sehr am Herzen, denn ohne sie hätten wir nichts zu veröffentlichen. Deshalb bemühen wir uns, sie auf jede erdenkliche Weise zu ermutigen.

Es geht normalerweise eine Weile zwischen dem Redaktionsteam und der Verfasserin bzw. dem Verfasser hin und her, und es ist wichtig zu verstehen, dass nichts wirklich endgültig ist, bis es veröffentlicht wird, ob im Druck oder im Internet. Ein paar Tage davor schaut sich die Chefredakteurin bzw. der Chefredakteur die Ausgabe auf Papier an, und manchmal fallen noch ein paar letzte Änderungen an. Hin und wieder ergibt sich etwas Größeres, und dann müssen sich die Verfasser:innen bewusst sein, dass wir eine Veröffentlichung nicht versprechen, selbst wenn wir einen Artikel redigiert und für eine Ausgabe vorgesehen haben. Wir sind dafür verantwortlich sicherzustellen, dass jeder Artikel die Mission der Zeitschriften erfüllt und dass wir es Gott überlassen, uns während des gesamten Prozesses zu Redigieren – unser Verständnis zu berichtigen. Das alles ist Teil unserer Pflicht, darauf zu achten, dass die Zeitschriften „gut redigiert“ werden.

Nun, Barbara, nicht zuletzt schreibt uns der zweite Teil unseres Auftrags im Kirchenhandbuch vor, dass wir die Zeitschriften „auf der Höhe der Zeit“ halten sollen, und das ist eine sehr konkrete Anweisung. Heute geht es dabei natürlich nicht nur um Inhalte, sondern auch um neue Formen der Veröffentlichung, wie Online-Publikationen, soziale Medien, Apps usw. Wie gestaltet sich diese Entwicklung für die Zeitschriften der Christlichen Wissenschaft?

Das ist in der Tat wichtig, aber wir müssen das Voranschreiten durch Gebet und Lauschen begleiten. Das ist etwas, das wir wertschätzen. Und wir nutzen das Internet bis zu einem gewissen Grad, aber wir wollen noch mehr tun, auch mit sozialen Medien und so weiter. Doch wie beim Schreiben eines Artikels sollte man es nicht überstürzen und die Sache einfach dem Gedankenstrom überlassen. Es muss damit einhergehen, das wir auf den Vater, auf den Christus, lauschen und demütig bereit sind zu erfahren, welche Richtung wir bei diesen neuen Möglichkeiten einschlagen sollen. Und wir sind dabei offen für Vorschläge aus der Leserschaft.

Das stimmt, und ich möchte nur eine Kleinigkeit hinzufügen. Es gibt heute etwas, das Crowdsourcing genannt wird, bei dem jeder Ideen sammelt, die andere freiwillig zur Verfügung stellen, um dann das Beste daraus zu machen, und in gewisser Weise tun die Zeitschriften das schon seit langer Zeit. Denn sie werden ja schon immer von der Leserschaft verfasst, nicht wahr?

Ja, so ist es. Wissen Sie, Mrs. Eddy hat einmal gesagt, dass sie diese ganzen wundervollen Briefe von den Mitgliedern ihrer Kirche bekam, doch hinfort wollte sie diese an die Zeitschriften weiterleiten (siehe Vermischte Schriften, S. 155). Das ist doch der wesentliche Kanal, nicht wahr?

Ja, und es ist ein wunderbarer Kanal. Es geht einzig und allein um den Christus – es ist der Christus, der durch uns alle wirkt, damit wir Beiträge schreiben und zusammenarbeiten.

Es ist wunderbar, und wissen Sie, eine Sache, die ich nicht erwähnt habe, ist, dass wir das Wort ablehnen nicht gern verwenden. Wir lehnen nie die Verfasserin bzw. den Verfasser ab, wenn ein Artikel nicht für die Veröffentlichung geeignet ist. Wir wissen deren Input sehr zu schätzen und suchen immer nach Möglichkeiten, gemeinsam zu lernen und zu wachsen. Selbst wenn ein Artikel oder Zeugnis nicht für die Veröffentlichung ausgewählt wird, ist Heilung darin enthalten – Inspiration, die die mentale Atmosphäre bereichert –, und indem wir den jeweiligen Beitrag lesen, heilt er uns.

Ja, eine Person aus meinem Redaktionsteam sagte kürzlich, dass sie einen dieser Artikel vor sich hatte, den wir nicht veröffentlichen konnten, doch dass sie durch einen darin enthaltenen Gedanken geheilt wurde.

Ja, das kommt häufig vor.

Das ist so schön! Wir sind also alle ein großes Team, nicht wahr, die Verfasserinnen und Verfasser, die Redakteurinnen und Redakteure, sowie die Leserschaft?

Ja, das sind wir. Keine andere verlegerische Tätigkeit auf der Welt ist damit vergleichbar.

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