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Oft sind Schüler der Bibel verwirrt über die scheinbare Unbeständigkeit...

Aus der Juni 1907-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Oft sind Schüler der Bibel verwirrt über die scheinbare Unbeständigkeit zwischen Jesu Behandlung vom dürren Feigenbaum (nach dem Bericht des Matthäi und Marci) und dann seine Worte in Hinweis auf die Lehre: „Und wenn ihr stehet und betet, so vergebet, wo ihr etwas wider jemand habt, auf daß auch euer Vater im Himmel euch vergebe eure Fehle.” Es ist sicherlich schwierig, wenn nicht unmöglich, diesen Vorfall zu verstehen, wenn man ihn von den damit verbundenen Umständen trennt, jedoch im Lichte des Zusammenhanges und im geistigen Sinn der Heiligen Schrift, wie man ihn durch das Studium des Lehrbuches der Christian Science erlangt, wird die ganze Geschichte wunderbar erleuchtet.

Im 21. Kapitel Matthai lesen wir den siegesfrohen Einzug Jesu in Jerusalem, eine Begebenheit, die dadurch gekrönt wurde, daß er die Vertreter eines materiellen Religionsbegriffes aus dem Tempel trieb und die „Blinden und Lahmen” heilte, die seine stets bereite Hilfe dort suchten. Das Studium der Evangelien zeigt uns, daß das materielle Gesetz schon damals angerufen wurde um diesen „Propheten von Nazareth” zu töten, der sich weigerte, seine Autorität anzuerkennen und dessen wundervolle Werke die Fruchtlosigkeit bloßer dogmatischer Religion mit ihren Formen und Ceremonien beschämte. Er mußte daher jeden Abend die Stadt verlassen um Arrest zu vermeiden und so ging er über die Hügel nach Bethanien, wo er einige Wochen zuvor Lazarus von den Toten erweckt hatte. Als er am frühen Morgen, von seinen Jüngern begleitet, in die Stadt zurückkehrte, war er hungrig und da er „von ferne” einen Feigenbaum sah „trat er hinzu” in der Erwartung Früchte zu finden, denn er war voller Blätter. Als er jedoch keine fand, sagte er: „Nun esse von dir niemand keine Frucht ewiglich!” Später lesen wir, daß, als sie am nächsten Morgen da vorübergingen, sahen „daß er verdorret war bis auf die Wurzel.”

Autoritäten sagen, daß, insofern als der Baum voller Blätter war, man Frucht erwarten konnte, denn es scheint, als ob viele Arten der Feigenbäume Früchte tragen vor der Entwicklung der Blätter. Jedenfalls stellte der dürre Baum die Zustände dar, welche Christus Jesus im ganzen Lande in den Synagogen gefunden hatte, wo er für das Heilen vieler kranken Leute verurteilt worden war, weil er die eingesetzten Gebräuche des Sabbattages unbeachtet ließ. Desgleichen versinnbildlichte er auch die im Tempel vorgefundenen Zustände, wo Formalitäten und Ceremonien an stelle geistiger Früchte getreten waren, die doch allein die Notdürftigen befriedigen konnten.

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